Die Memoiren von Malwida Freiin von Meysenbug bieten einen faszinierenden Einblick in das Leben einer bemerkenswerten Idealistin des 19. Jahrhunderts. Sie reflektiert ihre Erfahrungen als Frau in einer von Männern dominierten Gesellschaft und schildert Begegnungen mit bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit, darunter Künstler und Intellektuelle. Durch ihre Erzählungen werden Themen wie Freiheit, Bildung und soziale Gerechtigkeit lebendig, während sie gleichzeitig die Herausforderungen und Errungenschaften ihres Lebens thematisiert. Ihr Werk ist sowohl autobiografisch als auch ein zeitgeschichtliches Dokument.
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Malwida Freiin von Meysenbug: Zu spät Erstdruck in: Der heilige Michael. Novellen, Berlin (Schuster & Loeffler) 1907. Vollständige Neuausgabe mit einer Biographie der Autorin. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2015. Textgrundlage ist die Ausgabe: Malwida von Meysenbug: Gesammelte Werke. Herausgegeben von Berta Schleicher. 5 Bände, Band 5, Stuttgart, Berlin, Leipzig: Deutsche Verlags-Anstalt, 1922. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Malwida von Meysenbug (Ausschnitt einer Zeichnung von Franz von Lenbach, um 1890). Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Reprint of the original, first published in 1881. The Antigonos publishing house specialises in the publication of reprints of historical books. We make sure that these works are made available to the public in good condition in order to preserve their cultural heritage.
Malwida Freiin von Meysenbug: Der heilige Michael / Der Pfad der Äbtissin. Zwei Novellen Der heilige Michael: Erstdruck in: Der heilige Michael. Novellen, Berlin (Schuster & Loeffler) 1907. Der Pfad der Äbtissin: Erstdruck in: Der heilige Michael. Novellen, Berlin (Schuster & Loeffler) 1907. Vollständige Neuausgabe mit einer Biographie der Autorin. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2015. Textgrundlage ist die Ausgabe: Malwida von Meysenbug: Gesammelte Werke. Herausgegeben von Berta Schleicher. 5 Bände, Band 5, Stuttgart, Berlin, Leipzig: Deutsche Verlags-Anstalt, 1922. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Malwida von Meysenbug (Ausschnitt einer Zeichnung von Franz von Lenbach, um 1890). Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Wir waren uns in Venedig begegnet und da wir beide jung, lebensfroh und zum erstenmal in Italien waren, hatten wir uns einander angeschlossen und zusammen die Reise fortgesetzt. Er war ein unbemittelter Künstler, ich ein verwöhntes Kind des Glücks, von zärtlichen Eltern mit freigebiger Liebe erzogen, eben nach glänzendem Examen von der Universität geschieden, ein mit Leidenschaft der schönen Kunst der Malerei ergebener Dilettant und ein schönheitstrunkener Idealist, dem der Pessimismus des Zeitalters noch nicht in die junge Seele eingedrungen war. Nun waren wir in Rom und genossen in vollen Zügen, was tausende vor uns genossen haben, was tausende nach uns genießen werden, so wie man den Frühling, der doch wiederkehrt, so lang die Welt steht, stets aufs neue mit seiner Blütenpracht genießt. Wir hatten bereits viele Wochen in den Wundern der Kunst und der Natur, welche die alte Zauberin Roma vereinigt, geschwelgt und waren noch nicht zu eigner Arbeit gekommen, denn auch ich, obgleich wie gesagt Dilettant, hatte die Absicht, zu kopieren, um ganz vertraut mit den großen Meistern zu werden und ihre Seele gleichsam zu belauschen, indem ich das Geheimnis ihres Schaffens und Verfahrens an der Quelle zu ergründen strebte. Endlich aber beschlossen wir doch, auch mit der Arbeit anzufangen und das Sehen nur noch als Hochgenuß und Lohn übrig zu lassen.