B. Traven Bücher
B. Traven, dessen wahre Identität ein Rätsel bleibt, war ein deutscher Romanautor mit anarchistischen Neigungen. Er verbrachte einen Großteil seines Lebens in Mexiko, dem Schauplatz der meisten seiner Werke, einschließlich des berühmten Schatzes der Sierra Madre. Seine Schriften verbinden gekonnt Abenteuer mit scharfer Kritik am Kapitalismus und an sozialer Ungerechtigkeit. Travens Romane, die oft in indigenen mexikanischen Gemeinschaften angesiedelt sind, erlangten aufgrund ihres unverwechselbaren Stils und ihrer tiefgründigen humanistischen Botschaft weltweite Popularität.







Der vorliegende Roman, der zu dem Caoba-Zyklus gehört, erzählt vom Leben der Indios unter der Herrschaft des Diktators Porfirio Díaz (1876 - 1911).
Der Caoba-Zyklus (auch unter der Bezeichnung "Mahagoni-Zyklus" bekannt) besteht aus sechs Romanen, die in der Zeit 1931–1939 herausgegeben wurden: "Der Karren" (alternativer Titel "Die Carreta", 1931), "Regierung" (1931), "Der Marsch ins Reich der Caoba" (1933), "Die Troza" (alternativer Titel "Trozas", 1936), "Die Rebellion der Gehenkten" (1936) und "Ein General kommt aus dem Dschungel" (1939). Die Romane beschreiben das Leben der mexikanischen Indigenen, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Bundesstaat Chiapas in Zwangsarbeitslagern (sog. monterías) im Dschungel zur Arbeit beim Mahagoniholzfällen gezwungen sind, was schließlich zur Meuterei und zum Ausbruch der Mexikanischen Revolution führt. Dieser Band handelt vom jungen Andrés Ugalde, der, anstatt als (quasi) Leibeigener auf einer Finca arbeiten zu müssen, bei dem "Spediteur" Don Laureano als Carretero sein Dasein fristet.
Schwerpunkt des vorliegenden Bandes bilden Travens Erzählungen aus Mexiko, darunter die Geschichten aus dem Sammelband »Der Busch«, der 1928 und in erweiterter Fassung 1930 erschien.
Auf der Jagd nach Alligatoren gerät der amerikanische Abenteurer Gales in eine indigene Siedlung im mexikanischen Dschungel. Sie liegt an einem Fluss mit einer maroden Brücke, die zwei Welten verbindet: auf der einen Seite die moderne Technik der weißen Siedler, auf der anderen das einfache, traditionelle Leben der Indigenen. Gales wird eingeladen zu einem nächtlichen Fest, das in eine Tragödie umschlägt, als ein Kind verschwindet.
Die Geschichte eines amerikanischen Seemanns erschien erstmals 1926 und berichtet, wie dieser in den Kneipen Antwerpens das Auslaufen seines Schiffes versäumt und sich als Mensch ohne Pass und Papiere, ohne nachweisliche Nationalität, einem ungewissen Schicksal ausgeliefert sieht, wie er als Namenloser von Staat zu Staat gehetzt wird und schließlich auf einem morschen «Totenschiff» mit betrügerisch hochversicherter, aber wertloser Ladung untergeht. Traven geht es dabei nicht um das Schicksal eines Menschen, sondern um die Willkür staatlicher Despotie und Sklaverei. Der Roman wurde mit Horst Buchholz, Mario Adorf und Elke Sommer erfolgreich verfilmt.
Die Baumwollpflücker
- 184 Seiten
- 7 Lesestunden
Noch immer sind Geburt und Herkunft B. Travens in Dunkel gehüllt. Dieser große zeitgenössische Erzähler hat es verstanden, sein Pseudonym zu wahren, obwohl seine Romane in viele Sprachen übersetzt und in Millionenauflagen verbreitet wurden. Da seine Bücher zuerst in Deutschland erschienen, könnte man vermuten, dass auch ihr Autor deutscher Herkunft sei. So wurde vielfach angenommen, der Name Traven sei ein Pseudonym für den Münchner Schriftsteller Ret Marut, der in seiner Zeitschrift «Der Ziegelbrenner» in den Jahren 1917 bis 1920 schärfste Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen seiner Zeit übte, während der Räte-Herrschaft zum Tode verurteilt wurde und über die deutsche Grenze entweichen konnte.Eine andere Auffassung geht dahin, Traven sei schwedischer Herkunft, 1890 in Chicago geboren und seit 1913 in Mexiko ansässig. Vergeblich setzte 1928 die amerikanische Zeitschrift «Life» 5000 Dollar für die Aufdeckung des Geheimnisses um Traven aus. Er blieb anonym, nur durch Mittelsmänner wurde bekannt, er sei Landarbeiter, Seemann, Baumwollpflücker und Viehtreiber gewesen, habe jahrelang unter indianischen Stämmen gelebt und gebe in seinen Büchern persönliche Erfahrungen wieder. B Traven starb am 26. März 1969 in Mexiko City.