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David Albahar

    15. März 1948 – 30. Juli 2023

    David Albahari ist ein gefeierter serbischer Schriftsteller, dessen Werke sich tiefgründigen menschlichen Themen und der Komplexität der Existenz widmen. Seine Prosa zeichnet sich durch präzise Sprache und aufschlussreiche Einblicke in die Psychologie der Charaktere aus. Albahari erforscht Themen wie Identität, Erinnerung und die Suche nach Sinn in einer sich ständig verändernden Welt. Seine Arbeit, beeinflusst von europäischen und nordamerikanischen literarischen Traditionen, bietet den Lesern ein zum Nachdenken anregendes und unvergessliches Erlebnis.

    Mutterland
    Der Bruder
    Götz und Meyer
    Die Kuh ist ein einsames Tier
    Die Ohrfeige
    Fünf Wörter
    • 2020

      »Heute ist Mittwoch« - der Tag, an dem ein Mann seinen älteren, an Parkinson erkrankten Vater zu Untersuchungen begleiten muss. Auf einem ihrer Spaziergänge am Donaukai des Belgrader Vororts Zemun entlang erblickt der bis dahin schweigsame Vater einen Mann, der in ihm böse Erinnerungen weckt, und beginnt aus seinem Leben zu erzählen. Einst gefürchteter Parteiaktivist und Geheimdienstmitarbeiter, hat er Menschen brutal und ohne Skrupel schikaniert. Als sich eines seiner Opfer rächt und ihn als Stalinisten anzeigt, verbannt man ihn in das berüchtigte Arbeitslager auf Goli otok in der Adria. Dass er so seinerseits zum Opfer wird, hält ihn später nicht davon ab, seine Familie zu tyrannisieren. Erst die Krankheit macht aus ihm ein Häufchen Elend. Während er den großspurigen Geschichten seines Vaters lauscht, muss der Sohn entscheiden, wie viel Glauben er ihm schenken kann, ob die Krankheit und das Erlittene ihn von seiner Schuld freisprechen oder nicht.»Heute ist Mittwoch« ist der bisher vielleicht politischste Roman Albaharis über die Missetaten des kommunistischen Regimes gegenüber der Bevölkerung und die lange verschwiegenen grausamen Praktiken, die nach 1948 auf der »nackten Insel« herrschten. Zugleich stellt David Albahari mit schwarzem Humor und erzählerischer Raffinesse vermeintliche Wahrheiten über Täter und Opfer infrage.

      Heute ist Mittwoch
    • 2017

      „Vier junge Männer finden scheinbar zufällig während ihres Militärdienstes bei der Jugoslawischen Volksarmee zueinander. Ihr Anführer Dimitrije Donkic gibt allen Tiernamen und nennt seine Gruppe das “Tierreich„. Was anfänglich harmlos aussieht, ändert sich, als Miša dazu stößt: Er war maßgeblich an den Studentenunruhen in Belgrad 1968 beteiligt, aber das weiß nur der Tiger. In Aufzeichnungen, die dieser hinterlässt, um einen Mord zu ergründen, treibt ihn die Frage um, ob und von wem Miša enttarnt wurde. Seine eigene Rolle in dem tödlichen Spiel wird dem Tiger zunehmend unklar, und bald verliert er als Autor der Geschichte jegliche Gewissheit. Der Protest der Studenten scheint manipuliert und der Sieg der Mächtigen unaufhaltsam zu sein: “Alles bestätigte endgültig, dass die Zukunft nicht mehr das war, was sie früher war, und dass selbst die Vergangenheit nicht ganz sicher vor Veränderungen sein konnte.«In der Tradition abgründig kommentierter Texte von Nabokovs Fahlem Feuer bis Ecos Der Name der Rose erzählt David Albahari vom verführerischen Sog des Bösen."

      Das Tierreich
    • 2013

      Eine Gruppe von Reservisten wird nachts zu einer einsamen Schranke im Wald gebracht und dort alleingelassen. Keiner von ihnen weiß, was und wen sie an dem Kontrollpunkt beobachten, gegen wen und warum sie kämpfen sollen. Die namenlosen Soldaten wissen nicht einmal, ob der Krieg überhaupt noch andauert. Ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt sind sie allein ihrem Kommandanten unterstellt. In dieser kafkaesken Situation kommt es zu merkwürdigen Begegnungen mit Flüchtlingen, mit einer Meute von Kriegsberichterstattern, Orgien und Massenvergewaltigungen sowie zu mysteriösen Morden. Am Ende bleibt nur der Kommandant übrig. Doch nachdem er eben noch in einer Baumkrone ausgeharrt hat, findet er sich plötzlich in seiner Wohnung wieder, wo er über den Bildschirm in ein Gesprächmit der Moderatorin einer Reality Show verwickelt wird. Eindringlicher als reale Berichte über Kriegsgräuel vermittelt Kontrollpunkt auf schaurig-komische Weise ein Gefühl von der Sinnlosigkeit des Krieges, der Verlorenheit des Einzelnen und der Entmenschlichung der Gesellschaft.

      Kontrollpunkt
    • 2012

      Ein Leben im Vielleicht Wer ist der Verfasser des geheimnisvollen Briefs, durch den schlagartig alles aus den Fugen gerät? Ist der Absender wirklich der in Argentinien verschollene Bruder, von dem Filip bisher nichts ahnte? Ein Treffen im »Brioni« soll Licht ins Dunkel bringen. Doch Filips einstige Stammkneipe ist nicht mehr wiederzuerkennen, aus der Spelunke ist ein edles Speiselokal geworden. Und auch die Begegnung mit seinem angeblichen Bruder verläuft ganz anders als gedacht …

      Der Bruder
    • 2011

      Eine Geschichte auf kürzeste Weise erzählen, mit so wenig Worten wie möglich, nicht als Tribut an das Schweigen, sondern als Beispiel für die Kraft der Sprache: das ist die Absicht hinter diesen Texten, die David Albaharis ganze Bandbreite und sprachliche Eleganz zeigen. Ob sie geprägt sind von Absurdität oder bitterer Komik, Melancholie oder Schalk - immer ist ihnen eine atemberaubende Prägnanz zu eigen. Reduziert auf ein oder zwei zentrale Bilder, entfalten sich die Geschichten in der Phantasie des Lesers zu voll ausgearbeiteten Panoramen seiner Wahl: rätselhaft und taghell zugleich. Geschrieben in der Tradition eines Franz Kafka, Thomas Bernhard oder Daniil Charms, können diese Geschichten in Minuten gelesen werden und bleiben doch lange im Gedächtnis.

      Die Kuh ist ein einsames Tier
    • 2007

      Drugi pored mene

      Antologija pisaca Jugoistočne Evrope

      • 277 Seiten
      • 10 Lesestunden

      Dvadeset jedan prozni književnik/ca napisao/la je svoje viđenje pitanja zbog čega u jugoistočnoj Evropi postoji toliko nepoverenje jednih naroda prema drugima, prema neposrednim susedima. Odakle zapravo toliko odbijanje da se u susedu umesto neprijatelja vidi prijatelj? Zašto je etničko čišćenje postalo program ili čak neostvareni san? Zašto se jugoistočna Evropa već godinama pokazuje kao čudesno nepromenjiva sredina, gotovo deklarativno otvorena za promene, u kojoj svaka država uporno insistira na nekoj svojoj navodnoj istini? U knjizi su se našla prozna ostvarenja najreprezentativnijih pisaca iz regiona – Slavenka Drakulić, Dragan Velikić, Nenad Veličković, Bora Ćosić, Miljenko Jergović, Biljana Srbljanović, Drago Jančar, Irena Vrkljan, Ismailj Kadare, Ćarls Simić, itd.

      Drugi pored mene
    • 2007

      »Ein Kafka für unsere Zeit – ein epochales Meisterwerk des Paradoxen.« NZZ Belgrad, im Frühjahr 1998: Der Erzähler in David Albaharis Roman hat sich in die innere Emigration zurückgezogen. Eines Tages beobachtet er, wie ein Mann eine Frau auf sonderbare Weise ohrfeigt. Wurde dieser Zwischenfall eigens für ihn inszeniert? Seit diesem Tag scheint die Stadt voller Zeichen zu sein, bald glaubt er sich einer Verschwörung auf der Spur. Fieberhaft versucht er, das nicht Greifbare zu entschlüsseln ...

      Die Ohrfeige
    • 2005
    • 2003

      Vom Winter 1941/42 bis zum folgenden Juni fuhren zwei Männer in einem Lastwagen jeden Tag von Belgrad nach Jajinci: Götz, der Fahrer, und Meyer, der Beifahrer. Hätten sie nicht unterwegs angehalten und das Ende des Auspuffs mit einer öffnung im Boden des Kastens verschraubt und wäre der Kasten nicht voller Juden gewesen, niemand hätte sich später dafür interessiert. Der Erzähler aber, ein Belgrader Lehrer, interessiert sich dafür, weil auf dem Lastwagen auch seine Verwandten waren. Er beginnt zu recherchieren, wühlt in Dokumenten, versucht zu begreifen. Je näher er dem Wissen kommt, desto ferner ist er; je mehr er sich Götz und Meyer vorzustellen sucht, desto schemenhafter werden ihre Gesichter.

      Götz und Meyer