Arjun Appadurai ist einer der renommiertesten Anthropologen der Gegenwart. Mit Die Geographie des Zorns liegt nun eines seiner wichtigsten Werke erstmals auf deutsch vor. Appadurai beschäftigt sich mit der Dialektik der Globalisierung: Während die Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer einerseits eine Zeit der Demokratisierung und der weltweiten Angleichung von Instutitionen waren, erlebten wir beispiellose Exzesse der Gewalt: den Völkermord in Ruanda, die Bürgerkriege auf dem Balkan, die Anschläge des 11. September. Angesichts der drohenden kulturellen Homogenisierung erwacht ein »Narzißmus der Minderheiten«; wir leben – so Appadurai – in einer »Kultur des Kampfes«.
Arjun Appadurai Bücher
Arjun Appadurai ist ein indisch-amerikanischer Anthropologe, der als wichtiger Theoretiker der Globalisierungsforschung anerkannt ist. In seiner anthropologischen Arbeit diskutiert er die Bedeutung der Modernität von Nationalstaaten und der Globalisierung. Seine Forschung befasst sich damit, wie globale Ströme von Medien, Technologie und Menschen geformt werden und wie sie wiederum lokale Kulturen und Identitäten beeinflussen. Appadurai's Erkenntnisse bieten ein entscheidendes Verständnis für die dynamische Beziehung zwischen dem Globalen und dem Lokalen in der gegenwärtigen Welt.







Versagen
Scheitern im Neoliberalismus
Technologie ist immer effektiv, der Zugang zu Informationen unbegrenzt, und Banken sind »too big to fail« – dieser Mythos des Kapitalismus ist so wirkmächtig wie falsch. Das Finanzsystem hat sich von seiner globalen, mit Steuern notdürftig gekitteten Krise nie erholt. Geld ist nichts mehr wert, unsere Abhängigkeit von Wall Street und Silicon Valley verstärkt sich, je schlechter das System funktioniert. Und in der Gig Economy von Uber bis Airbnb verschärft sich der Druck: Jeder Erfolg wird überwacht, jedes Scheitern geahndet. Bei technischen Geräten hingegen ist das Versagen vorprogrammiert – dass sie möglichst schnell kaputtgehen, gehört zum Geschäftsmodell. Der renommierte Ethnologe Arjun Appadurai und die Medienwissenschaftlerin Neta Alexander fordern in ihrem Buch eine umfassende Neubewertung dessen, was Erfolg und was Versagen ist. Sie plädieren für Entschleunigung, Entmonetarisierung und eine neue Kultur des Scheiterns.
Die Illusion, die Gegenwart mit nationalistischer Politik meistern zu können, wird offenbar, wenn man den Blick auf die drängendsten Herausforderungen richtet: Sie sind global und transnational. Wie können wir über Grenzen hinweg gestaltend politisch agieren, aber trotzdem unsere Souveränität behalten? Der Globalisierungsvordenker Arjun Appadurai und der Ökonom Marcel Fratzscher denken gemeinsam über die Versöhnung von Wirtschafts- mit sozialer Ordnung nach, über freie und regulierte Märkte, über Zuversicht und den Glauben an die eigene Gestaltungskraft.
Focuses on the way that changing sites - local, regional, diasporic - are the scenes of emergent forms of sovereignty in which matters of style, sensibilities, and ethos articulates new legalities and new kinds of violence. This work examines how this transformation involves changes in the situation of the nation, the state, and the city.
The study delves into the intricate politics surrounding worship practices at the Sri Partasarati Svami Temple, an esteemed ancient Sri Vaisnava shrine in India. It explores the interplay of religious rituals, community dynamics, and cultural significance within the temple's historical context, offering insights into how worship shapes and is shaped by social and political factors. Through this examination, the work highlights the temple's role in the broader landscape of Sri Vaisnava traditions and its impact on local and religious identity.
Offering a new framework for the cultural study of globalization, Modernity at Large shows how the imagination works as a social force in today's world, providing new resources for identity and energies for creating alternatives to the nation-state, whose era some see as coming to an end. Appadurai examines the current epoch of globalization, which is characterized by the win forces of mass migration and electronic mediation, and provides fresh ways of looking at popular consumption patters, debates about multiculturalism, and ethnic violence. He considers the way images--of lifestyles, popular culture, and self-representation--circulate internationally through the media and are often borrowed in surprising (to their originators) and inventive fashions.
The Future as Cultural Fact
- 336 Seiten
- 12 Lesestunden
Acclaimed author presents a decade's research toward creating an anthropology of the future.
Fear of Small Numbers
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden
The period since 1989 has been marked by the global endorsement of open markets, the free flow of finance capital and liberal ideas of constitutional rule, and the active expansion of human rights. This book provides a framework for understanding sources of global violence.
Nalini Malani, In search of vanished blood
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
In Search of Vanished Blood ist ein Künstlerbuch der dOCUMENTA (13) zu Nalini Malanis zeitbezogenen Werken. Im Kontext der zunehmend schwierigen politischen Situation der frühen 1990er-Jahre gehörte sie zu den ersten Künstlern in Indien, die sich vom traditionellen Tafelbild abwandten und »vergängliche« Wandzeichnungen, Theaterstücke, Schattenspiele oder Videos schufen. Malini wurde damit zu einer der einflussreichsten zeitgenössischen Künstlerinnen ihres Landes, sie brachte ihren dezidiert feministischen Standpunkt visuell zum Ausdruck und stellte damit überlieferte Ikonografien und hochgeschätzte kulturelle Stereotypen infrage. Ihr Standpunkt ist urban und international, sie verurteilt unnachgiebig jenen zynischen Nationalismus, der die breite Masse ausnutzt. Ihre Kunst ist exzessiv, überschreitet die Grenzen herkömmlicher Erzählweisen und Konventionen und setzt Dialoge in Gang. Ausstellung: dOCUMENTA (13) 9.6.–16.9.2012
