Anne Tylers neuster, feinsinniger Roman über einen Mann, der verlorenen Erinnerungen hinterherjagt und dabei die Liebe findet Als Liam Pennywell seinen Job verliert, beschließt der 60-Jährige aus seinem Haus in eine Wohnung zu ziehen. Er hofft, dort Ruhe zu finden und auf sein Leben zurückblicken zu können. Doch dann kommt alles anders: Liam wird in der ersten Nacht in seinem neuen Heim überfallen. Als er am nächsten Tag im Krankenhaus aufwacht, kann er sich nicht an die Geschehnisse erinnern. Von da an ist er nur noch von einem einzigen Gedanken besessen: Er muss sein Gedächtnis wiedererlangen. Auf der Suche nach dem verlorenen Stück Leben lernt er die 22 Jahre jüngere Eunice kennen. Obwohl sich ihre Welten grundlegend voneinander unterscheiden, fühlen sich die beiden zueinander hingezogen. Doch als Liam erfährt, dass Eunice bereits verheiratet ist, droht ihre Liebe zu zerbrechen. Die verlorenen Stunden beleuchtet mit viel Charme und äußerst scharfsinniger Beobachtungsgabe das Leben eines einsamen Mannes, das plötzlich kopfsteht, obwohl er schon im letzten Akt zu sein schien
Anne Tyler Bücher
Anne Tyler gestaltet Erzählungen, die sich mit der Komplexität familiärer Dynamiken und der Art und Weise befassen, wie gewöhnliche Menschen die alltäglichen Herausforderungen des Lebens meistern. Ihr Schreiben ist bekannt für seine scharfe Beobachtung der menschlichen Natur, seinen subtilen Humor und seine mitfühlende Charakterdarstellung. Tyler fängt meisterhaft die Nuancen zwischenmenschlicher Kommunikation und die unausgesprochenen Emotionen ein, die unser Leben prägen. Ihre Werke sind tief in der Realität des amerikanischen Lebens verwurzelt und bieten den Lesern einen intimen Einblick in die Herzen und Gedanken ihrer Charaktere.







Die Geschichte folgt Barnaby Gaitlin, einem liebenswürdigen Versager, der sein Leben ändern möchte. Seine Rettung naht in Form von Sophia, einer zuverlässigen Bankangestellten, die von seiner Vergangenheit beeindruckt ist, während er von ihrer Stabilität fasziniert ist.
Jeremy Pauling ist ein liebenswerter Eigenbrötler, der Angst vor alltäglichen Dingen hat. Seine Hilflosigkeit zieht verschiedene Frauen an, die sich um ihn kümmern, darunter eine verständnisvolle alte Jungfer, ein flippiges junges Mädchen und seine mütterliche Untermieterin Mary mit starkem Familiensinn.
Eines Tages reicht es Charlotte endgültig. Sie hat ihr eintöniges Kleinstadtdasein, ihre Ehe, Ehemann Saul - einen spätberufenen Gottesmann und Prediger von Profession - und all die sonderbaren Schwäger und Verwandten um sich herum herzlich satt und beschließt, die Devise ihres Talismans, den sie einer Großpackung Haferflocken entnommen hat: Nur nicht stehenbleiben, zu beherzigen und endlich zu tun, wovon sie bald dreißig Jahre träumt: die große Reise in die weite Welt anzutreten. Als sie sich zu diesem Zweck ein paar Dollar von ihrem Sparkonto abheben will, gerät sie in einen Banküberfall und wird von einem jugendlichen Bankräuber als Geisel genommen. Die Flucht erfolgt zu Fuß, mit einem verspäteten Linienbus, sodann mit einem gestohlenen Auto. Überhaupt kommt bei diesem Unternehmen eigentlich alles anders als erwartet. Der Bankräuber entpuppt sich als ein harmloser Bursche. 'Opfer seiner Anwandlungen' und notorischer Pechvogel. So hat er auch nur lächerliche 200 Dollar erbeutet und wäre schon bald verloren, wenn Charlotte ihm nicht mit Rat und Tat und Reisescheck zur Seite stünde.
Fast ein Heiliger
- 348 Seiten
- 13 Lesestunden
Ian ist gerade siebzehn Jahre alt, als er den größten Fehler seines Lebens begeht. Mit einer unbedachten Bemerkung provoziert er den Unfalltod seines Bruders Danny. Dieser hinterlässt drei Kinder, um die sich von nun an Ian kümmert. Mit den Jahren wächst er in die Rolle des Vaters hinein. Völlig auf das Wohl der Kinder konzentriert, ist er auf dem besten Weg, sich selbst zu vergessen - doch dann verändert die Liebe zu einer jüngeren Frau alles.
Dies ist die Chronik der Pecks, einer höchst eigenwilligen und wunderbar altmodischen Familie in Baltimore, und die Geschichte des Peckschen Geistes, der die zahlreichen Familienmitglieder aus gut vier Generationen ungeachtet all ihrer merkwürdigen Besonderheiten als unverwechselbare Pecks ausweist und aufs innigste zusammenhält. Dennoch erliegt gelegentlich ein Peck den Verlockungen der Welt und schert aus. So Caleb, ein verträumter junger Mensch, der 1912 plötzlich spurlos verschwindet und sich, von den ersten Klängen des Blues berauscht, nach New Orleans aufmacht. Zwar müssen fast 50 Jahre vergehen, bevor irgend jemand ernsthaft nach ihm zu suchen beginnt, aber um so intensiver sind denn auch die Bemühungen von Halbbruder Daniel, einem inzwischen höchst betagten Herrn, Caleb - und damit ein Stück der eigenen Kindheit - wiederzufinden. Zusammen mit seiner Enkelin Justine, einer hinreißend liebenswürdigen Person mit Hut, reist der alte Herr kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, auf der Suche nach Caleb. Dabei erweisen sich die besonderen Begabungen von Justine als außerordentlich segensreich: Sie kann die Zukunft aus den Karten lesen, sie schließt alle Menschen in ihr Herz, und sie hat irgendwie die Fähigkeit, das Chaos zusammenzuhalten.
Der etwas seltsame, aber durchaus charmante Mr Leary schreibt Reiseführer für Leute, die geschäftlich unterwegs sein müssen, das Reisen aber hassen – ganz wie er selbst! Sein höchstes Ziel ist es, Tipps zu geben, dank derer man sich möglichst wie zu Hause fühlt. Als seine Frau Sarah beschließt, sich nach zwanzig Jahren Ehe von ihm zu trennen, gerät sein höchst organisiertes Leben ins Wanken, und er wird gezwungen, die gewohnten Wege zu verlassen.
Ian, 17 Jahre alt, begeht einen fatalen Fehler, der zum Unfalltod seines Bruders Danny führt. Er übernimmt die Verantwortung für Dannys drei Kinder und wächst in die Vaterrolle hinein. Während er sich ganz auf die Kinder konzentriert, verändert die Liebe zu einer jüngeren Frau sein Leben.
Pearl Tull ist zierlich und zäh, eigenwillig und oft schwer zu ertragen. Ihr dandyhafter Mann Beck schlägt sich als Vertreter durch, während Pearl das perfekte Zuhause für sich und ihre Familie schaffen will - so perfekt, daß Beck sich eines Tages auf und davon macht. Unbeirrbar hält Pearl jahrelang an dem Glauben fest, Beck könnte jeden Moment zur Tür hereinkommen - aber er kommt nicht.
Der verschrobene und liebenswürdige Mr. Morgan, Geschäftsführer eines Eisenwarenladens, Vater von sieben Töchtern und Ehemann einer warmherzigen und patenten Frau namens Bonny, kultiviert eine ausgefallene Eigenart: er liebt Rollen und Verkleidungen über die Maßen und denkt sich fast jeden Tag eine neue aus. Am Tag, als die Geschichte beginnt, trägt Morgan eine Pudelmütze und tritt als umsichtiger Geburtshelfer - Dr. Morgan - in das Leben von Emily Meredith: die junge Frau, Puppenspielerin auf dem Jahrmarkt, hatte es nicht mehr bis zum Krankenhaus geschafft. Von nun an nimmt Morgan das heftigste Interesse an Emilys kleiner Familie. Er weiß ja nicht, daß sich hinter dem anscheinend so glücklichen Puppenspielerpärchen zwei verkrachte Studenten verbergen, deren große Pläne an der Realität gescheitert sind. Doch als er es erfährt, ist er zur Stelle, nicht nur um Emily zu erklären, wie sie ihren Toaster zu reparieren hat, sondern auch, daß er sie liebt. Und Mr. Morgan eröffnen sich ungeahnte neue Möglichkeiten - als Puppenspieler.


