Brian Moore schuf ein umfangreiches Werk, das sich mit Themen wie Identität, Glauben und Entfremdung auseinandersetzt. Seine Romane, die fließend zwischen Realismus, historischen Schauplätzen und Anklängen des Fantastischen wechseln, erfassen die Komplexität der menschlichen Psyche. Moore erforscht häufig Zustände der Entwurzelung, sei es durch religiöse Überzeugungen oder die Suche nach Heimat in einer sich ständig erweiternden und vielfältigen Welt. Sein Schreiben zeichnet sich durch tiefen Einblick und eine unverwechselbare erzählerische Stimme aus.
Belfast 1939: Gavin Burke ist hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe für Gedichte und seinem Lebenshunger. Aus Protest gegen seine irisch-nationale Familie schließt er sich dem örtlichen Luftschutzverein an. Dort wird er mit Alkohol, Homosexualität und Politik konfrontiert. Bis Gavin einen Angriff der Deutschen als eine Art tabula rasa geradezu herbeizusehnen beginnt.
Ein junger amerikanischer Geschichtsprofessor erträumt eines Nachts die Grosse Viktorianische Sammlung. Da steht sie plötzlich auf dem Parkplatz eines schäbigen, kleinen Motels: die unerhörteste Kollektion aller Kunstwerke, Kuriosa und Erotika dieser Epoche. Der Mann, der seinen Traum verwirklicht, wird zum Gefangenen eines Alptraums aus Spinnern, Geschäftemachern, Freunden und Anverwandten.
Sheila Redden reist ihrem Mann, einem erfolgreichen Arzt, nach Frankreich voraus. In Paris lernt sie den jüngeren Amerikaner Tom kennen. Nach Tagen des Zögerns und der Selbstzweifel lässt sich Sheila schließlich auf diese Liebe ein und erlebt nie gekanntes Glück. Tom bedrängt sie, alles aufzugeben und mit ihm nach Amerika zu gehen. Sheila muss sich entscheiden.
Ginger Coffey, mit Frau und Kind von Irland nach Kanada ausgewandert, läßt sich so schnell nicht unterkriegen. Seine großen Pläne als Vertreter für Whisky, Tweed und Strickwaren sind zwar gescheitert, doch sieht ihm das drohende Elend ja keiner an: In seiner Kleidung eines Dubliner Aristokraten macht er sich auf den Weg ins Arbeitsamt, und wer sagt schon, daß man Fragebogen immer richtig ausfüllen muß?
Die einsame Passion der Judith Hearne erzählt die aufrüttelnde Geschichte einer unverheirateten Frau mittleren Alters, die in einer Pension in Belfast wohnt und kaum mehr besitzt als einen letzten Rest Hoffnung auf die große Liebe. Sie wartet. Als ihr mit vierzig plötzlich klar wird, daß Warten nichts gebracht hat, macht sie einen letzten verzweifelten Versuch, nach dem Leben zu greifen, nimmt all ihren Mut und Stolz zusammen und sucht noch einmal Liebe, irgendeine Bindung, dieses Etwas, das ihr Leben abrunden, vervollständigen soll. »Was den Leser sofort gefangennimmt, ist die Kunst des Autors, Personen zu zeichnen und bei aller Tristesse humorvoll zu bleiben.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Jeder, der an diesem Roman vorbeigeht, läßt sich eines der kraftvollsten, unheimlichsten und einfühlsamsten Bücher der zeitgenössischen Literatur entgehen.« The New York Times 1987 verfilmt von Jack Clayton, mit Maggie Smith und Bob Hoskins in den Hauptrollen.
Der katholische Ire Diarmuid Devine hat Frauen immer nur in der Phantasie geliebt. Er ist Lehrer in einer Knabenschule in Belfast, wo eine klösterliche Atmosphäre herrscht. Für die Schüler ist es ein gefundenes Fressen, als Geschichten über Devine zu kursieren beginnen. Tatsächlich bahnt sich etwas an zwischen Devine und der zwanzigjährigen Una Clarke, der protestantischen Nichte eines Lehrerkollegen.
Auf der Karibikinsel Ganae herrschen Armut, eine Militär-Junta, Analphabetismus und Korruption. Ein Lehrer am einzigen fortschrittlichen Gymnasium Ganaes holt einen hochbegabten schwarzen Waisenjungen aus seinem Elendsdorf und fördert ihn - bis Jeannot alle Erwartungen übertrifft: Er wird zum ersten Priesterpräsidenten des Landes und ruft seine schwarzen Brüder zum Widerstand gegen die Unterdrücker auf.
Fergus Fadden, ein in die Staaten ausgewanderter Nordire und Schriftsteller, braucht dringend Geld. Da kommt ihm das Angebot gerade recht, in ein kalifornisches Strandhaus zu ziehen, um dort das Drehbuch zu seinem Roman zu überarbeiten. Doch plötzlich sitzt sein lang verstorbener Vater auf dem Sofa, und nach und nach füllt sich das Haus mit irischen Gespenstern. Doch warum bedrängen sie ihn?
Eileen Hughes, gerade erst zwanzig geworden, hat eine Stelle in einem großen Warenhaus angetreten. Sie fühlt sich fremd, ist scheu - und so unschuldig wie der junge Morgen. Ihren Chef hält sie für einen großherzigen Gönner, als dieser sie bittet, ihn und seine Frau, mit der Eileen sich angefreundet hat, nach London zu begleiten. Erst allmählich dämmern ihr die wahren Ziele dieser Reise.