Klaus Wagenbach ist ein Spezialist für Kafka, dessen Werk er mit tiefem Einblick in Stil und Thematik untersucht. Seine akademischen und publizistischen Tätigkeiten konzentrieren sich auf ein gründliches Verständnis des literarischen Erbes dieses Autors. Wagenbach trägt mit seinem durchdachten Ansatz zur Interpretation der modernen Literatur zur deutschen Literaturkritik bei. Seine Expertise bietet Lesern wertvolle Einblicke in die Welt von Kafkas Schaffen.
Lyrik, die der Sprache auf den Grund geht Dichterisches Schaffen und politisches Engagement waren in Erich Frieds Leben untrennbar verbunden. Die Alltagssprache zerfällt bei seiner kritischen Prüfung, Redewendungen zeigen ihre gefährlichen Seiten. Frieds Liebesgedichte dagegen zählen in ihrer Zartheit und Ehrlichkeit zu den schönsten der deutschen Sprache.
Klaus Wagenbach ist einer der letzten aus einer Generation von unabhängigen, eigenwilligen und leidenschaftlichen Verleger; ein linker, aber undogmatischer Kopf, der nicht vor den Konsequenzen politischen Handelns zurückschreckt; und ein früher und bis heute unerschütterlicher Liebhaber Italiens. Außerdem: ein heiterer Geschichtenerzähler, ein eifriger Vorwortschreiber, ein freudig erwarteter Festredner, aber auch einer der gern widerspricht, wenn die öffentliche Meinung jemanden moralisch und politisch gar zu korrekt schlachten will. Der Band sammelt Texte Klaus Wagenbachs über Italien (einschließlich Kunstgeschichte), Politik, das Leben und die Zukunft der Bücher und über einzelne Autoren (u. a. Fried, Hermlin, Celan, Jandl, Grass, Pasolini). Ein Großteil der Texte ist bisher nicht veröffentlicht, wichtige Zeitdokumente wie die Grabrede für Ulrike Meinhof wurden jedoch ebenfalls aufgenommen. Und schließlich erst jüngst entstandene biographische Geschichten: Vom gegen die Nazis rebellierenden Großvater, der reformbewegten Mutter, dem Vater, der nur Latein, Griechisch und Hebräisch konnte; darüber, wer und wie nach dem Krieg die Demokratie aufbaute, warum Kollektive träumen und Frauen besser kommunizieren können.
Wo hat Franz Kafka gewohnt, wo ist er zur Schule gegangen, welchen Weg hat er zur Universität genommen, und an welchem Platz hat er sich mit seinem Freund Max Brod getroffen für den Nachhauseweg nach dem Büro? Und wo ist der notorische »Herumtreiber«, wie sich Kafka selbst nannte, entlangspaziert? Wo ist er schwimmen gegangen, welche Cafés, Kinos und Buchhandlungen hat er besucht? Klaus Wagenbach führt anhand der über Jahrzehnte gesammelten zeitgenössischen Fotografien und Postkarten durch Kafkas Prag. Er beschreibt, wie sie ausgesehen hat, die Hauptstadt des Königreichs Böhmen mit ihrem reichen kulturellen Leben, das die unsichere politische Lage kaum verdecken konnte. Und er erzählt aus der Biografie seines Lieblingsautors und lässt ihn immer wieder selbst zu Wort kommen. Ein Muss für alle Prag-Reisenden und Kafka-Verehrer – in einer komplett überarbeiteten und aktualisierten Neuausgabe.
Der Band versammelt Erzählungen der bedeutendsten italienischen Autoren der Gegenwart.Diese Sammlung zeigt, wie unbestritten die Liebe das Leben in Italien bestimmt, wie sehr ihre Absurditäten belacht, erlitten und gefeiert werden – die Geschichten zeigen aber auch, wie heftig die Liebe oft mit bürgerlichen Vorstellungen oder Einrichtungen aneinandergerät.Variationen also zu einem Thema, von dem der Latin Lover nach allgemeiner Meinung viel versteht, voller ästhetischer und erotischer Überraschungen von:Giorgio Manganelli, Antonio Tabucchi, Italo Calvino, Luigi Malerba, Natalia Ginzburg, Goffredo Parise, Mario Soldati, Primo Levi, Michelangelo Antonioni, Gianni Celati, Alberto Moravia, Gesualdo Bufalino, Ermanno Cavazzoni, Dacia Maraini und Umberto Eco.
Ein heiteres Lesebuch über das, was den Reisenden in Italien erwartet: Dietmar Polaczek erläutert die dort Lebenden und übersetzt ihre Gebärden. Alice Vollenweider begleitet ins Restaurant und auf den Markt. Friederike Hausmann erzählt die Geschichte der auftauchenden Namen, Daten und Plätze – von Garibaldi bis Moro. Andreas Beyer erklärt den Schönheitssinn, die Farbenfreude, das Körpergefühl. Leonardo Galanti hat die wichtigsten Gesten photographiert und ihre Bedeutungen erläutert. Dazu kommen Innenansichten. Italien, gesehen von Italienern, zumeist Schriftstellern, die zuständig sind für den freien, feinen und gemeinen Blick, unter ihnen Italo Calvino, Umberto Eco und Antonio Tabucchi. Schließlich: Zwei Texte über das Gesicht einer Stadt in der Renaissance und die früheren Reisewege der Touristen erlauben dem neugierig Reisenden einen Blick in die Geschichte.
Eine literarische Einladung nach Wien: Schriftsteller grantln und raunzen über ihre Stadt und deren Bewohner. Die ideale Lektüre fürs Kaffeehaus und auch fürs Sofa daheim. Ein Lesebuch in schönem rotem Leinen und in praktischem Format, das man in die Tasche steckt und mit dem man durch die Stadt spaziert. Auf den Lippen das stets boshafte Lächeln, das man in Wien trägt. Über die Ungargasse und den Heldenplatz, einen Besuch auf dem Naschmarkt, eine Fahrt mit dem Riesenrad, das Burgtheater, eine junge Frau, die sich im Turm des Stephansdoms verirrt, eine seltsame Braut auf dem Land und einen Hundeschwanz in der Donau. Die Wiener mit ihrem Schmäh und ihrer Lebensphilosophie des Nichternstnehmens, mit der sie durch die Geschichte schlittern. Mit Texten von: H. C. Artmann, Ingeborg Bachmann, Kirstin Breitenfellner, Erwin Einzinger, Olga Flor, Franzobel, Erich Fried, Sabine Gruber, Wolf Haas, Klaus Händl, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker, Robert Menasse, Claus Merz und Helmut Qualtinger, Klemens Renoldner, Robert Schindel.
Bei der Gründung des Verlags bat Klaus Wagenbach zahlreiche deutsche Autoren, »ihren« Ort zu beschreiben, sei es der Geburtsort, der Wunschort oder der Bestimmungsort. So entstanden dreiundvierzig Texte, die Auskunft geben über ein Land und eine Zeit. Eine Art Heimatkunde – von Königsberg bis Freiburg – und eine Momentaufnahme der sechziger Jahre, dem Ende der Restauration und dem Beginn eines politischen Erwachens, aber es war auch – für viele Jahrzehnte – die letzte gesamtdeutsche Anthologie. Viele dieser Orts- und Zeitbeschreibungen stehen inzwischen verstreut in Schulbüchern und Gesamtausgaben. In dieser Ausgabe des Atlas erscheinen sie wieder in ihrem ursprünglichen Zusammenhang, als bibliophile Jubiläumsausgabe ausgestattet und mit Zeichnungen und Karten versehen wie in der ersten Ausgabe, mit einer kurzen Vorbemerkung von Klaus Wagenbach.
Das Standardwerk über die politische Haltung deutscher Schriftsteller – von der Nachkriegszeit bis zum Ende der Zweistaatlichkeit. Zu allen öffentlichen Angelegenheiten haben sich die Schriftsteller geäußert, oft in einer Deutlichkeit und Schärfe, wie sie heute weder üblich noch erbeten ist. Ein aufregendes und aufschlussreiches Lesebuch in Sachen deutscher Geschichte.
Warum so verlegen und nicht anders? Diese Frage versucht der Almanach ganz praktisch zu beantworten, anhand eines naheliegenden Beispiels: Warum und wie überlebt ein Verlag, der Bücher ausschließlich nach bestem Wissen und Gewissen veröffentlicht, vierzig Jahre?§David packt den Stein aus, und Sie dürfen mitlachen: über gesamtdeutsche Projekte, Träume vom Kollektiv oder den Fredenbeker Bananenaufstand. Über Polizisten, die den Verlag stürmen, und Staatsanwälte, die ihm den Bankrott an den Hals wünschen.§Oder mitdenken: über Geschichtsbewußtsein, Anarchie und Hedonismus. Über Karnickel, Kollegen, Kafka. Oder über den berüchtigten roten SALTO zwischen Schwarzer Kunst und Neuer Mitte.§Dazwischen können Sie lesen: die schönsten Texte aus vierzig Jahren.§