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Heidrun Hamersky

    Samizdat : alternativní kultura ve střední a východní Evropě - šedesátá až osmdesátá léta 20. století
    Ivan Kyncl
    „Die Sehnsucht, die ist mir so leicht“
    Gegenansichten
    Eine andere Welt?
    Störbilder einer Diktatur
    • Störbilder einer Diktatur

      Zur subversiven fotografischen Praxis Ivan Kyncls im Kontext der tschechoslowakischen Bürgerrechtsbewegung der 1970er Jahre

      • 281 Seiten
      • 10 Lesestunden

      „Störbilder einer Diktatur“ erfassen aus dem Blickwinkel des Prager Fotografen Ivan Kyncl (1953–2004) die Verfolgung und Kriminalisierung der tschechoslowakischen Bürgerrechtler/innen durch das kommunistische Regime in den 1970er Jahren. Ausgehend von der Biografie Kyncls untersucht Heidrun Hamersky dessen subversive fotografische Praxis auf dem Hintergrund der Aktivitäten der Charta 77-Mitglieder. Seine künstlerisch ambitionierten Fotografien, mit hoher Risikobereitschaft und strategischem Geschick entstanden, sind bedeutende visuelle Zeugnisse des Widerstands gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in der ČSSR in den Jahren 1968 bis 1989. 
Die Studie enthält einzigartige Gefängnisbilder, Szenen aus dem konspirativen Alltag der Bürgerrechtler/innen, Einblicke in Gerichtsprozesse wie auch Porträts der Chartisten, die die Autorin einer eingehenden zeit- und kunsthistorischen Analyse unterzieht.

      Störbilder einer Diktatur
    • Der Anstoß zur Forschungsstelle kam von dem tschechischen Journalisten Jiri Pelikan, der Willy Brandt 1977 auf den intellektuellen Untergrund in Osteuropa hinwies und die Sammlung von Samisdat-Schriften in einer wissenschaftlichen Einrichtung empfahl. Brandt, geprägt von eigenen Emigrationserfahrungen, nahm den Hinweis auf und sprach Hans Koschnick an, der dann mit Wolfgang Eichwede in Kontakt trat. Die Idee, an einer als rote Kaderschmiede geltenden Universität ein Institut zu schaffen, das sich mit Oppositionsbewegungen in kommunistischen Staaten beschäftigt, war reizvoll. Eichwede gründete in Bremen die Forschungsstelle Osteuropa, ein einzigartiges Archiv, das den Widerstand in der Sowjetunion, Polen, Ungarn, der DDR und der Tschechoslowakei dokumentiert. Nach 1989 verfolgte die Forschungsstelle die „samtenen Revolutionen“ und die Transformation in Osteuropa und analysiert heute die politischen und gesellschaftlichen Prozesse im postsozialistischen Raum. Anlässlich seines 65. Geburtstags und dem 25-jährigen Bestehen der Forschungsstelle versammelt dieser Band Beiträge von Kollegen, Weggefährten und Schülern, die zentrale Themen aufgreifen, die auch Eichwede beschäftigt haben: Dissens, Opposition gestern und heute, nationale Identitäten zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sowie Gesellschaften nach dem Sozialismus und das post-sowjetische Russland im europäischen Kontext.

      Eine andere Welt?
    • In den Ländern des östlichen Europas existierten in den 1960er bis 1980er Jahren eigenständige Gegenwelten. In den intellektuellen und künstlerischen Zirkeln der Andersdenkenden in Budapest, Moskau und Leningrad, in Prag und Bratislava, in Warschau und Krakau oder in Ost-Berlin und Jena entstanden neue Ideen, wurden eigene Stile kreiert und Tabus gebrochen. Den einzelnen Akteuren standen kommunistische Diktaturen gegenüber, die mit Repression diese oppositionellen Milieus zu zerstören versuchten. Auf die Kampfansage der Regime antworteten die Dissidenten mit friedlichen Mitteln: Dialog statt Bürgerkrieg, Zivilcourage statt Anpassung. Dieses Buch zeigt Fotografien der Alternativszenen in Ost- und Ostmitteleuropa aus dem Blickwinkel der Dissidenten. Sie gewähren dem Leser einen ungefilterten Einblick in Milieus, in denen sich Gegenöffentlichkeiten formierten. Sie zeigen Orte, an denen verbotene Schriften entstanden oder alternative Kultur Asyl fand. Überleben hieß für viele, sich Mut, Witz und Menschlichkeit zu bewahren.

      Gegenansichten
    • Die Entstehung des Exil-P. E. N. deutschsprachiger Länder im International P. E. N. geht in der informellen Gründungsphase auf eine nach 1948 aus kommunistischen Staaten geflüchtete Gruppe von Schriftstellern und Journalisten zurück. Es war eine Organisation von Autoren aus Ostmitteleuropa und der Iberischen Halbinsel, die sich in London herausbildete. Aufgrund der Bemühungen der polnischen Schriftstellerin Maria Kuncewiczowa wie auch dem Engagement von Autoren aus Ungarn, der Tschechoslowakei und den baltischen Ländern entstand das Centre for Writers in Exile, das im Juni 1951 in Lausanne ins Leben gerufen wurde. Dieses Zentrum diente als Vorbild für den zunächst losen Zusammenschluss der aus osteuropäischen Staaten geflüchteten Autoren, die in der Bundesrepublik Deutschland vor allem nach 1956 aus Ungarn und nach 1968 aus der Tschechoslowakei Asyl suchten. Seit den 1980er Jahren wurden auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller in den Exil-P. E. N.-Club, dem Vorläufer des Exil-P. E. N. deutschsprachiger Länder, aufgenommen, die wegen antisemitischer Ausschreitungen und nationalistisch motivierter Verfolgungen ihre Heimat in mittelasiatischen Sowjetrepubliken und in Russland verlassen mussten. Hinzu kamen nach 1990 aus politischen Gründen verfolgte Autoren aus dem Iran, Syrien, Vietnam, Togo, Kuba wie auch eine Gruppe von Schriftsteller/innen, die aufgrund nationalistischer Diskriminierungen ihre angestammten Lebensräume in Südosteuropa aufgeben mussten. Gegenwärtig gehören dem Exil-P. E. N. deutschsprachiger Länder 90 Mitglieder an. (vgl. Dorothée Bores, Sven Hanuschek (Hrsg.). HANDBUCH PEN. GESCHICHTE UND GEGENWART DER DEUTSCHSPRACHIGEN ZENTREN. Berlin/Boston 2014, S. 448-480)

      „Die Sehnsucht, die ist mir so leicht“
    • Ivan Kyncl

      • 224 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Der Prager Fotograf Ivan Kyncl (1953–2004) erregte in den 1970er -Jahren internationale Aufmerksamkeit: Ihm gelang es, die Überwachungspraktiken der Geheimpolizei heimlich zu fotografieren und Aufnahmen in den Westen zu schmuggeln. Kyncl dokumentierte nicht nur die Verfolgung der tschechischen Dissidenten. Er zeigte auch den Alltag sozialer Randgruppen in der CSSR nach Niederschlagung des Prager Frühlings aus einer ideologisch „abweichenden“ Perspektive gegen die ästhetische Normiertheit des Sozialistischen Realismus. Dieses Buch präsentiert darüber hinaus Knycls Theaterfotografien und Reportagen, die der Fotograf nach seiner Emigration nach London 1980 machte.

      Ivan Kyncl