„Nichts“, Ludger Lütkehaus’ „fulminantes Philosophiegeschichtswerk“ (Taz), erscheint nun in einer verbilligten Studienausgabe für nur 9,90 EUR. Über 750 Seiten widmet sich der Autor dem „Nichts“ und schafft ein Standardwerk über den philosophischen Nihilismus sowie ein lesenswertes Buch über die europäische Geistesgeschichte der Moderne. „Ein solches Buch müsste eigentlich noch viel länger sein“, konstatiert Die Zeit. Der Autor geht dem Nichts scharfsinnig und mit köstlichem Sprachwitz auf den Grund, was gelegentlich zu lautem Lachen beim Leser führt. Es ist ein Lesegenuss ersten Ranges, der die Untiefen der Banalisierung einer so tiefsinnigen Frage elegant umschifft (Literaturkritik.de). Trotz der schweren Thematik durchzieht das Werk eine gewisse Heiterkeit, die die metaphysische Schwere aufhebt (Berner Zeitung). Der Autor überzeugt durch Belesenheit und die Konsequenz, den Dingen auf den Grund zu gehen, mal rationalistisch heiter, mal unnachsichtig bohrend, mal mokant flapsig (Karlheinz Deschner, Die Welt). Diese Philosophie von der Nichtigkeit des Nichts hat nichts mit Misanthropie zu tun; vielmehr zielt sie darauf ab, von der Angst um sich selbst und die Welt zu befreien (Neue Zürcher Zeitung).
Ludger Lütkehaus Bücher
- Gerd Groothus






Theologen und Moralphilosophen, Arzte und Padagogen haben die Onanie als Sunde und Laster, als Krankheit und Seuche verfolgt - und dies in einem Ausmass und mit einer Brutalitat, die an die Ketzer- und Hexenjagd erinnert. Die vorliegende Sammlung enthalt zentrale Texte aus der Geschichte der Onanie-Inquisition, vom alttestamentarischen (Pseudo-) Paradigma bis zu Sigmund Freud. Zwei aufsehenerregende Dokumente von Mark Twain und zu Nietzsche sind darunter, dazu uberraschende Entdeckungen bei Kant und Schopenhauer, Holderlin und Kleist, Diderot und Flaubert, Strindberg und Tolstoj, Wedekind, Stefan Zweig und Thomas Mann. Die pointierte Einleitung des Autors umreisst die Geschichte der Onanie-Inquisition im epochalen Zusammenhang, diskutiert Ursachen ihrer Entstehung und kommentiert ausgewahlte Texte so, dass aus der Perspektive des Onanie-Themas ein neues Licht auch auf die Biografie und das Gesamtwerk der Autoren fallt."
Der Autor erzählt von einer Kindheit in einem streng katholischen Umfeld, geprägt von Angst und Scham. Dabei entpuppen sich die Familienmitglieder gleichzeitig als Täter und Opfer eines religiösen Wahnsystems. Und die Leser werden in dieses Knäuel von schuldhaft erlebter Sexualität und gewaltsamer Religiosität hineingezogen, ohne sich entziehen zu können.Die Ketzereien reflektieren in aphoristischer Form das Gottesbild, welches dieser Form gelebter Religion zugrundliegt und vervollständigen auf diese Weise das satirisch-ketzerische Psychogramm einer gottgefälligen Familie.
Der Liebesbegriff bei Augustin
Versuch einer philosophischen Interpretation
Hannah Arendts 1929 als Dissertation veröffentlichte Schrift greift bereits grundlegende Figuren ihres Denkens auf: den Weltbegriff, das Dasein, die vita socialis, Verantwortung. Anhand des intersubjektiven Themas par excellence »Liebe« erörtert Arendt mit und gegen Augustinus die vielfältige »Doppeltheit« des Menschen zwischen Isolation und Gemeinschaft, Noch-nicht und Nicht-mehr, Gewohnheit und Bewusstsein. Arendt prüft kritisch die Fundamente abendländischen ethischen Denkens und nimmt dies mit Blick auf ein Personen-, Subjekt- und Liebesverständnis vor, das von andauerndem Interesse ist.
Mythos Medea
- 334 Seiten
- 12 Lesestunden
Verführerisch, sündig, ruchlos und grausam! Medea, die aus Rache, Enttäuschung und Eifersucht zur Mörderin wird, gehört zu den faszinierendsten Figuren der griechischen Mythologie. Die ambivalente Frauengestalt, die liebt und mordet, kämpft und zaubert, hat die großen Autoren und Philosophen von der Antike bis in die Gegenwart zu zahlreichen Interpretationen und literarischen Bearbeitungen angeregt. Die wichtigsten Texte sind in diesem Band versammelt.
"Der neue Ahasver" von Fritz Mauthner schildert das Leben in Berlin der 1880er Jahre und erzählt eine tragische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund sozialer Spannungen und Antisemitismus. Mauthner, ein bedeutender Feuilletonredakteur und Sprachphilosoph, beleuchtet die damalige Gesellschaft und ihre Herausforderungen.


