"Sommer 1914. In Janowitz, einem mittelböhmischen Schloss, treffen zwei prominente Autoren aufeinander: Rainer Maria Rilke, Lyriker und Romancier, und Karl Kraus, scharfzüngiger Herausgeber der Zeitschrift "Die Fackel". Die beiden kennen sich. Sie pflegen zueinander eine Haltung aus Respekt und Missgunst. Den Anlass dazu liefert ihnen Sidonie von Nádherný. Sie ist schön, hochgebildet, weitgereist, sie will sich emanzipieren, was ihr in manchem gelingt, doch die Konventionen ihrer Herkunft kann sie nicht abstreifen. Die beiden Literaten werben um ihre Gunst. Kraus ist ihr heimlicher Geliebter, der sie auch heiraten möchte. Rilke erfährt davon. Eindringlich warnt er Sidonie vor der ehelichen Verbindung mit einem Juden, und sie hört auf ihn. Der Erste Weltkrieg bricht aus, von Rilke bejubelt, von Kraus radikal abgelehnt. Der schreibt darüber sein ausuferndes szenisches Werk "Die letzten Tage der Menschheit", Sidonie hilft ihm dabei. Sie lebt weiterhin mit ihm, die Beziehung zu Rilke gibt sie nicht auf. Ihr Verlöbnis mit dem italienischen Aristokraten Guicciardini hat sie bereits zu Kriegsbeginn beendet, ihre spätere Ehe mit dem Arzt Max Thun wird scheitern. Rilke stirbt. Kraus stirbt. Es wird einsam um sie. Inständig widmet sie sich der Pflege ihres Parkgartens und den Nachlässen der beiden Dichter, bevor die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und der nachfolgenden Machtübernahme durch die Kommunisten ihre Welt von Grund auf verändern"--Page 2 of cover
Rolf Schneider Bücher







Welche bedeutenden Schriftstellerinnen Berlin – schon immer Kulminationspunkt aufgeklärten Denkens, weiblicher Emanzipation und literarischer Kreativität – zwischen dem 18. Jahrhundert und der Gegenwart hervorgebracht hat, zeigt eindrucksvoll der bekannte Schriftsteller Rolf Schneider in seinem neuen Buch. Sein Lexikon Berliner Schriftstellerinnen gibt, nach einer ausführlichen Einleitung über das Zusammenspiel von Frauen und Literatur seit der Antike, einen kompetenten Überblick über die Entwicklung der weiblichen Literaturszene in dieser Stadt und stellt rund 130 Autorinnen vor, die hier gelebt und gewirkt haben. Jeder der alphabetisch angeordneten Einträge beschreibt in kurzer, prägnanter Form den Lebensweg der betreffenden Schriftstellerin und charakterisiert ihr literarisches Schaffen. Literaturangaben am Ende jedes Eintrags laden dazu ein, sich noch intensiver auf die Spuren der Autorinnen zu begeben. Versammelt sind in diesem großzügig bebilderten Nachschlagewerk nicht nur die bekannten Namen aus Vergangenheit und Gegenwart wie Henriette Herz und Bettina von Arnim, Irmgard Keun und Ingeborg Bachmann, sondern – beispielsweise mit Deborah Feldman und Kenah Cusanit – auch einige Autorinnen, die erst am Anfang ihrer Karriere stehen und die es zu entdecken lohnt.
Erfurt
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Der bekannte Schriftsteller Rolf Schneider unternimmt in diesem Buch einen Spaziergang durch die wechselvolle Historie Erfurts. Gekonnt und pointiert erzählt er bedeutende Ereignisse der Stadtgeschichte, die oft genug auch Weltgeschichte war – von der Gründung des Bistums durch Bonifatius bis zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990. Schneiders essayistischer Spaziergang, nicht zuletzt geprägt durch eigene Erlebnisse, verdichtet sich zu einem Stadtporträt der besonderen Art.
Wie lebten die Menschen in den Städten? Wie lebte der del, die Ritter, die Ministerialen? Welche Rechte hatten die Bauern? und noch mehr Fragen werden in dieser umfassenden Dokumentation beantwortet.
Theaterblut
Roman
So war es früher Wie lebten die Menschen vor 1000 Jahren in Deutschland? Wie sah der Alltag der Handwerker aus? Welche Rechte hatten die Bauern? Und wie lebten die Ritter? Rolf Schneider hat geforscht und eine heute fast unbekannte Lebensweise entdeckt. In sehr anschaulicher Weise verbindet er die Schilderung des damaligen Alltags mit den derzeitigen geistigen, politischen und weltanschaulichen Strömungen.
Die problematisierte Wirklichkeit
Leben und Werk Robert Musils; Versuch einer Interpretation


