Meret Oppenheim (1913-1985), einst skandalumwitterte Muse, geheimnisvolles Modell und ewiger Mythos der Surrealisten, war eine der eigenwilligsten und weitsichtigsten Künstlerinnen ihrer Epoche, deren gestalterisches OEuvre - Malerei, Skulptur, Dichtung, Zeichnungen und Designobjekte - einen überaus bedeutenden Beitrag zur Kunst des 20. Jahrhunderts darstellt. Die Publikation beleuchtet anhand von kunsthistorischen Essays und Detailanalysen namhafter Autorinnen und Autoren die vielfältigen Aspekte ihres Schaffens, geht auf genderspezifische wie auf werkimmanente Fragestellungen ein, bietet unveröffentlichte Textfragmente Meret Oppenheims, Erinnerungen von Weggefährtinnen und Künstlerkollegen sowie eine Bildbiografie zu Leben und Werk dieser nach wie vor faszinierenden Künstlerpersönlichkeit. (Englische Ausgabe ISBN 978-3-7757-1883-7)Unterstützt von Pro Helvetia, Schweizer KulturstiftungAusstellungen: Kunstmuseum Bern 2.6.-8.10.2006 · Henie Onstad Art Centre, Oslo 18.1.-22.4.2007 · Städtische Galerie Ravensburg 21.10.2007-20.1.2008
Therese Bhattacharya Stettler Bücher






Marguerite Frey-Surbek (1886–1981) war eine Meisterin der Lichtakzente und schuf, geprägt durch ihre «Lehrjahre» bei Paul Klee und die bunte Pariser Atmosphäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Bilder von subtiler Luftigkeit und vitalem Kolorit. Es wird deutlich, welch virtuose Malerin sie war, die als sensible Beobachterin wie auch als engagierte Zeitzeugin Spuren hinterliess. Victor Surbek (1885–1975) kam nach Studien in München und Karlsruhe 1909 zur Weiterbildung nach Paris, wo er seine zukünftige Frau kennenlernte. Er entwickelte, nach stark von Ferdinand Hodler beeinflussten Anfängen, einen persönlichen Stil in betonter Flächigkeit und erreichte später eine eindrückliche lyrische Bildwirkung – vor allem in den Landschaften und Nachtbildern. Die zahlreichen Bildmotive um den Brienzersee und die vielen Reisemotive zeigen die Entwicklung seines Schaffens, dessen Grundlage immer der direkte Bezug zur Natur blieb. Diese Doppelmonografie widmet sich zwei Berner Künstlerpersönlichkeiten, die – obwohl über 60 Jahre lang verheiratet – nebeneinander ganz eigenständig arbeiteten.
Eine kompakte Einführung in das Gesamtwerk, ein neuer Blick auf Schellen-Ursli Alle hatten wir geglaubt, den „Uorsin“ zu kennen … … doch jetzt haben Fachleute das Werk von Alois Carigiet neu angeschaut und spannende Zusammenhänge entdeckt: Der Text von Selina Chönz erzählt vom Chalandamarz in Zuoz, während Carigiet den Brauch nach dem Vorbild von Guarda illustrierte. Das Dorfbild in den drei Engadiner Geschichten variiert, immer aber spiegeln die Bilder das damals neu propagierte Heimatschutzideal. Bündner Vordenker dieser Bewegung war niemand anders als der Mann der Autorin, der Architekt I. U. Könz. Ohnehin steckt in den »zeitlosen« Bilderbüchern mehr Zeitgeist und Kulturpolitik, als man beim ersten Anschauen ahnt. Der Band erscheint Mitte Juni zur Ausstellung, ist aber kein Katalog, sondern eine selbstständige Publikation, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Nationalmuseum. Mit Beiträgen von Felix Graf, Stephan Kunz, Dora Lardelli, Regula Moser, Chasper Pult, Mevina Puorger, Hans ten Doornkaat, Christine Tresch und Rico Valär.
Albert Anker, Schöne Welt
- 267 Seiten
- 10 Lesestunden
Wahrheit und Schönheit sind für Anker kein Widerspruch. Der Maler nimmt das, was ihn berührt, ernst und verleiht ihm in seinem intimen und lichterfüllten Realismus einen harmonisch gestimmten Ausdruck. Er versteht es, sich in andere einzufühlen. Diese Empathie mit dem Individuum verleiht seinen Menschendarstellungen jene Glaubwürdigkeit, die über das Zeitbedingte hinaus auch heute unmittelbar anspricht und überzeugt. 'Schöne Welt' würdigt das vielfältige Werk Albert Ankers (1831−1910), vergegenwärtigt die diversen Schaffensphasen und beleuchtet die charakteristischen Themen, für die der zentrale Schweizer Künstler so grosse Beliebtheit erlangt hat. Kaum ein anderer Maler vor und nach ihm hat sich so intensiv mit dem Motiv des spielenden und lernenden Kindes befasst wie er. Innerhalb der europäischen Kunst des 19. Jahrhunderts stehen Ankers Kinderdarstellungen einzigartig da.
Giovanni Giacometti, Farbe im Licht
- 214 Seiten
- 8 Lesestunden
Giovanni Giacometti (1868–1933) gehört neben Hodler, Amiet und Vallotton zu den bedeutendsten Schweizer Malern an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der Vater von Alberto, Diego und Bruno Giacometti war eine höchst bemerkenswerte Persönlichkeit von internationalem Rang. SeinWerk umfasst Malerei, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafik. Zwischen Impressionismus, Postimpressionismus und Fauvismus angesiedelt, greift es die Neuerungen der Moderne auf und entwickelt sie weiter. Trotz seiner internationalen Bedeutung wurde Giacomettis künstlerisches Schaffen bisher nicht adäquat gewürdigt – der Werkkatalog von 1996 ist noch schwarz-weiss gedruckt, nur die Arbeiten auf Papier wurden in den letzten Jahren publiziert. Der umfangreiche Katalog schliesst diese Lücke und verortet den Künstler im Umfeld seiner Kollegen. Im Zentrum steht Giacomettis geniale Lichtorchestrierung durch das Nebeneinandersetzen von ungemischten, oft komplementär sich ergänzenden Farben, die er souverän für eine Intensivierung der Farb- und Bildwirkung nutzte. Über 140 Abbildungen und vier Essays namhafter Experten vermitteln die zentralen Elemente von Leben und Werk.
Erstmals werden bisher unbekannte Aspekte des Malers aus Ins im künstlerischen Kontext seiner Wahlheimat Paris vorgestellt und eine neue Sicht auf seine Persönlichkeit und sein Schaffen entworfen. Das umfassende Katalogbuch mit zahlreichen Beiträgen zu Leben und Werk von Albert Anker (1831-1910) erscheint zur grossen Sommerausstellung im Kunstmuseum Bern.