Die Psychologie der Massen
Komplettausgabe
Ein Sozialpsychologe und Soziologe, der sich in seinen Werken mit Theorien über nationale Eigenschaften, rassische Überlegenheit und Massenpsychologie auseinandersetzte. Seine Schriften untersuchten die Phänomene des Herdenverhaltens und des kollektiven Bewusstseins. Mit seinen Theorien versuchte er, komplexe soziale Dynamiken und menschliches Verhalten in größeren Gruppen zu erklären. Sein Ansatz verband Erkenntnisse aus Psychologie, Soziologie und sogar Physik.







Komplettausgabe
Eine Geschichtsstunde mit Gustave Le Bon. In einer schon fast unterhaltsamen Geschichtsstunde bringt der Meister der Psychologie die Konstanten in der Geschichte zum Vorschein: absterbende Altparteien, die sich den Extremen zuwenden und noch lange Zeit kämpfen, bevor sie ins Grab hinabsteigen; Premierminister, die beginnen, sich nicht mehr den parlamentarischen Abstimmungen zu unterwerfen; außer Rand und Band geratene Volksdiktaturen. Er schildert die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs, nimmt das Verhalten der ehemaligen Gegner unter psychologischen Gesichtspunkten unter die Lupe und beschreibt, wie sie sich auch nach Kriegsende gegenseitig übers Ohr hauen. Schon damals spalteten sich die Leitgedanken der Welt in zwei gegensätzliche Tendenzen auf: nationalistische Vorstellungen mit ihrem Bedürfnis nach Hegemonie und internationalistische Vorstellungen, in denen davon geträumt wird, eine universelle Bruderschaft aufzubauen. "Deutschland wird zahlen" war schon nach dem ersten Weltkrieg eine Standardformel mit verheerenden Auswirkungen. Aus der Geschichte kann man eben nichts lernen, außer, das alles schon mal dagewesen ist und über alledem ewige Wahrheiten schweben.
»Die Massen sind so etwas wie die Sphinx der antiken Sage: man muß die Fragen, die ihre Psychologie uns stellt, lösen und darauf gefaßt sein, von ihnen verschlungen zu werden.« Mit seinem Buch »Psychologie der Massen«, das 1895 in der französischen Originalfassung und 1908 erstmals auf Deutsch, in der vorliegenden Übersetzung von Rudolf Eisler, erschien, wurde Le Bon zum Begründer der Massenpsychologie und zum bedeutenden Wegbereiter soziologischer wie psychologischer Forschungen. Er vertritt die Auffassung, dass die Masse, auch bei Angehörigen der Hochkultur, die Kritikfähigkeit und damit auch die »Individualität« des Einzelnen verwischt: Der einzelne Mensch verliere sich in der Masse und verhalte sich rein affektiv; die Massensituation an sich löse Leichtgläubigkeit aus und unterliege den Gesetzen der psychischen Ansteckung. Für den Führer, der die Massen zu lenken verstehe, sei es daher ein Leichtes, sie zu beherrschen – ein Ansatz, der in der Rückschau geradezu prophetisch wirkt.
Angst und Verfolgung von Minderheiten sowie der Einfluss kollektivistischer Ideologien werden umfassend analysiert, wobei historische Ereignisse von 1911 als Grundlage dienen. Le Bon hinterfragt die Entstehung von Gesetzen in Staaten und die Problematik der kulturellen Überlagerung, insbesondere während der Kolonialzeit. Er thematisiert den Widerstand gegen tyrannische Regierungen und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Ein zentraler Gedanke ist, dass das Verschwinden großer Völker eher auf einen moralischen als auf einen intellektuellen Verfall zurückzuführen ist, was auch für die heutige Zeit relevant bleibt.
Gustave Le Bon in seiner Höchstform. Wer meint, die Psychologie der Massen von 1895 sei sein Meisterwerk, der wird durch dieses Buch eines Besseren belehrt. 1898 geschrieben und 1902 als überarbeitete zweite Ausgabe erschienen, analysiert er mit bekannter Treffsicherheit die Lage, beschreibt den Sozialismus, definiert ihn, sucht seine typische Klientel, und endet mit einer Vorhersage seiner Entwicklung, die im 20. Jahrhundert bis heute vielfach multipliziert und mehr als grausam übertroffen wurde. Die Tarnkappen des Sozialismus, unter denen dieser gerade in der heutigen Zeit als Grundlage etlicher Parteien daherkommt und als Gegenspieler der Demokratie auftritt, können endlich entlarvt werden. Le Bons unverwechselbarer Schreibstil gibt dem sonst so verworrenen und unklaren Begriff des Sozialismus eine klare Bedeutung und sorgt dafür, dass sich dieses Buch geradezu wie ein Krimi liest. Obwohl vor über 120 Jahren geschrieben, hat der Lauf der Geschichte seine Analysen klar bewiesen und sogar deutlicher hervortreten lassen. Man kann geradezu sagen, dass sein Werk mit zunehmendem Alter weiter wächst. Und leider auch die Folgen des Sozialismus. Deutschland ist wieder – oder sollte man sagen: immer noch? – in der Hand von Sozialisten.
Die Französische Revolution wird als eine von Massen getriebene Bewegung betrachtet, die keine echten Führer hatte, sondern von niederen Elementen geprägt war. Die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit dienten lediglich zur Rechtfertigung von Gier und Gewalt. Die brutalen Ereignisse der Revolution spiegeln sich in der Symbolik und den Karikaturen wider.
Übersetzt von Rudolf Eisler, mit einem aktuellen Geleitwort von Helmut König
Vollständig überarbeitete Ausgabe
Gesellschaftliche Entwicklungen und Zustände unabhängig analysiert
Gustave Le Bon analysiert, wie Völker Macht erlangen, dominieren und wieder bedeutungslos werden. Seine zeitlosen Überlegungen zu Kultur, Politik und Charakter vergangener Völker ermöglichen es den Lesern, Parallelen zu aktuellen Entwicklungen zu ziehen und unsere gegenwärtige Situation besser zu verstehen.