Im Jahr 1916 unternahm Juan Ramón Jiménez eine Schiffsreise von Cádiz nach New York, um dort Zenobia Camprubí zu heiraten, mit der er seit drei Jahren liiert war. Zenobia würde man heute als „starke Frau“ bezeichnen – in Spanien wird sie seit langem von Feministinnen auf den Schild gehoben. Gebildet und unternehmungsfreudig, war sie gleichzeitig eine Stütze ihres Mannes, dessen literarische Interessen sie teilte. In seinem lyrischen Tagebuch erzählt Juan Ramón Jíménez von seiner langen Reise, vom späten Ausgang aus der Welt seiner andalusischen Kindheit, von den in der Neuen Welt empfangenen Eindrücken, von Sehnsucht und Vereinigung. Drei Motivstränge – Meer, Liebe und Amerika – werden in diesem Buch kunstvoll miteinander verflochten. Neben impressionistisch beschreibenden Stücken und elementaren, dabei oft ambivalenten Gedichten, die auf Jiménez‘ spätere poesía pura vorausweisen, findet man auch satirische Texte, die die amerikanische Gesellschaft aufs Korn nehmen. Das Tagebuch eines frischvermählten Dichters zeugt nicht zuletzt von der Neugier, die europäische Literaten den in rasantem Aufschwung begriffenen USA entgegebrachten. Es ist ein unmittelbarer Vorläufer von García Lorcas Dichter in New York.
Juan Ramón Jiménez Reihenfolge der Bücher
Dieser spanische Dichter wurde 1956 mit dem Nobelpreis für Literatur für seine lyrische Dichtung ausgezeichnet, die in spanischer Sprache ein Beispiel für hohen Geist und künstlerische Reinheit darstellt. Sein Werk zeichnet sich durch tiefe Empfindsamkeit und eine Ästhetik aus, die bei Lesern Anklang findet, die Schönheit und spirituelle Tiefe in Versen suchen. Die Gedichte des Autors erforschen oft Themen wie Natur, Introspektion und die Suche nach dem Transzendenten im Alltag und bewahren dabei eine bemerkenswerte Musikalität und Bildsprache. Sein literarisches Erbe liegt in seiner meisterhaften Beherrschung der Sprache und seiner Fähigkeit, durch sorgfältig gewählte Worte und Metaphern starke Emotionen hervorzurufen.







- 2017
- 1985
- 1979
- 1977
Herz, stirb oder singe
Gedichte, spanisch und deutsch
»Dichtung heißt für ihn, den genauen Namen der Dinge finden. Dies setzt voraus: Zucht, Maß, Askese, Konzentration. Gedanke und Gefühl werden eins. Es war ein stetes, zähes Ringen um den endgültigen, unverrückbaren Ausdruck.«
- 1958
"Eine literarische Entdeckung besonderer Art bietet dieses Buch; die Entdeckung eines längst weltberühmten und vielgeliebten Meisterwerks der klassischen Moderne. Die Lektüre läßt den Reiz und den Rang einer Prosadichtung eigener Art erahnen, deren Originaltext - wie Luis Cernuda schrieb - ein Sprachkunstwerk von »einzigartiger Frische und Lebendigkeit des Ausdrucks« ist: «Das andalusische Ambiente hat sich wohl selten mit soviel dichterischer Wahrheit offenbart . . .«"
