Wolfgang Rudzio Bücher






Die Erosion der Abgrenzung
Zum Verhältnis zwischen der demokratischen Linken und Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland
InhaltsverzeichnisI. Umarmung und Erwürgung: Die kommunistische Bündnispolitik.1. Von der Oktoberrevolution zur Nationalen Front — Bündnisstrategie im Wandel.2. Die bündnispolitischen Sirenengesänge der DKP.3. Frontorganisationen als Instrumente der Bündnispolitik.4. Bündnisadressaten in kommunistischer Sicht.II Die ältere Abgrenzungspolitik der demokratischen Linken.1. Sozialdemokratische Abgrenzung im Zeichen Godesbergs.2. Die schwierige Dialektik von Entspannung und Abrenzung.3. Die DKP und die Wiederkehr des Aktionseinheitsproblems.4. Erneuerte Grenzziehungen 1969–73.III. Die Erosion der siebziger Jahre im Jugendbereich.1. Der jungsozialistische Dissens zur Aktionseinheit.2. Das Eindringen der Stamokap-Theorie bei den Jungsozialisten.3. Abwehrreaktionen der SPD 1970–76.4. Die Klimax von 1977 und ihre Folgen.5. Die allgemeine Erosion bei linken Jugendverbänden.IV. „Berufsverbote“-Kampagne und demokratische Verunsicherung.1. Zur Auseinandersetzung um die Treuepflicht.2. Die Bündnisaktion „Weg mit den Berufsverboten“.3. Die SPD zum Extremistenbeschlußf: Zwischen Ablehnung und Taktieren.4. Der lange Abschied von der wehrhaften Demokratie.V. Antifaschismus als ideologischer Volksfrontkitt 111.1. Die VVN und ihre antifaschistische Ideologie.2. Sozialdemokratische Distanzierung und Alternative.3. Die Einübung „antifaschistischer Aktionseinheit„ vor Ort.4. Bundesweite Bündnisaktionen für ein antifaschistisches Geschichtsbild.VI. Die „Friedensbewegung„ als Paradefeld der Zusammenarbeit.1. Vorläufer und Mitinitiator: das Frontorgan KFAZ.2. Die prosowjetische Dominanz in der Krefelder Initiative.3. Der Minimalkonsens in den Gremien der Anti-Nachrüstungsbewegung.4. Der DKP-nahe Flügel bei denAktionen: eine sekundäre Größe?.VII. Das Abgrenzungsdebakel angesichts der Anti-Nachrüstungsbewegung.1. Grüne: Vergebliches Löcken wider den Minimalkonsens.2. Die SPD bis 1981: Stemmen gegen den Sog.3. Die SPD zwischen Unterstützung und Distanz.4. Die sozialdemokratische Verbrüderung mit der Bewegung ab 1983.5. Der DGB: Abwehr und Rückzug.6. Die Erosion der Abgrenzung im zusammenfassenden Befund.VIII. Neue Entspannungspolitik als Erosionsfaktor bei der SPD.1. Die Begrenztheit ideologisch bedingter Erosion.2. Vergessen einer trennenden Geschichte?.3. Entspannungsideologie und Menschenrechtsvertretung.4. Die Verurteilung des antikommunistischen „Flügelchens“.IX. Abgrenzung und Demokratie.1. Ursachen der Erosion: eine Generationenproblematik.2. Das Weltbild hinter der Zusammenarbeit.3. Folgerungen für eine Abgrenzungsstabilisierung.4. Abgrenzungsdefizite — Gefährdung freiheitlicher Demokratie.Anmerkungen.Abkürzungen.Personenverzeichnis.
Wolfgang Rudzio ist als Politikwissenschaftler bekannt, der eines der wichtigsten und erfolgreichsten Lehrbücher zur Politik in der Bundesrepublik Deutschland geschrieben hat. In seinen Erinnerungen gibt er uns einen spannenden Einblick in sein wissenschaftliches, politisches und privates Leben, seine Kindheit in Ostpreußen und seine Familie. Es waren Flucht, Nachkriegszeit, Studentenbewegung, eigenes linkes Polit-Engagement und die Herausforderung des Kommunismus, die das Leben des Autors prägten. Zeitweilig für bekannte Politiker wie Carlo Schmid und Hans Matthöfer arbeitend, entschied er sich nach Mathematik-Examen und Promotion in Geschichte nicht für Politik, sondern Politikwissenschaft. Manche seiner Forschungen knüpften an Lebenserfahrungen an.
Informelles Regieren
Zum Koalitionsmanagement in deutschen und österreichischen Regierungen
In den meisten europäischen Demokratien beruhen Regierungen auf Koalitionen. Nicht allein die Wahl der Bürger, sondern auch die Koalitionsbildung der Politiker entscheidet darüber, wer regiert und wie regiert wird. Koalitionsforschung ist somit ein wichtiger Zweig der Regierungsforschung. In diesem Band wird am Beispiel Deutschlands und Österreichs das informelle Koalitionsmanagement untersucht, d. h. die Frage, wer in einer Koalition auf welche Weise die politisch wichtigen Entscheidungen tatsächlich trifft. Dabei kann nachgewiesen werden, dass informelle Entscheidungsgremien in Koalitionen immer wieder der Ort sind, wo die politisch bedeutenden Entscheidungen getroffen werden. Die verfassungspolitische Kritik an der informellen Entscheidungsfindung in Koalitionen wird zurückgewiesen. Insgesamt zeigt der Band, dass die Untersuchung des informellen Koalitionsmanagements nicht nur eine Schlüsselfrage der Koalitionsforschung, sondern der Analyse eines politischen Systems insgesamt betrifft.
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland
- 563 Seiten
- 20 Lesestunden
Das Studienbuch führt ein in Selbstverständnis, institutionellen Aufbau und Praxis des politischen Systems der Bundesrepublik unter Berücksichtigung seines Wandels im Zuge der europäischen Integration. Es gibt einen problemorientierten Überblick über die verfassungs- und außenpolitischen Grundentscheidungen, die die deutsche Demokratie konstituiert haben; das politische Kräftefeld, das durch Interessengruppen, Bürgerinitiativen, Parteien und Massenmedien gebildet wird; die politischen Institutionen in Bund, Ländern und Kommunen; die gesellschaftliche Reichweite und administrative Durchsetzung politischer Entscheidungen; die politische Kultur einschließlich der Struktur der politischen Führungsschicht.