Palais des Mirages
- 64 Seiten
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Das Werk des in München geborenen Malers Günter Fruhtrunk (1923–1982) steht einerseits in der Tradition der abstrakt geometrischen Kunst des 20. Jahrhunderts, andererseits nimmt es einen international sehr eigenständigen Platz ein. Der in München geborene Künstler interessierte sich früh für den Suprematismus und Konstruktivismus. Er verfolgte eine künstlerische Praxis, in der persönlicher Ausdruckswille ganz hinter das Werk selbst zurücktritt. Auf der 4. documenta 1968 war er einer der Malerstars und sorgte mit seinen farbigen Streifenbildern für Furore. Die Publikation gibt erstmals nach langen Jahren wieder einen Einblick in den Reichtum von Fruhtrunks Schaffen. Zu entdecken ist ein Künstler, für den der sinnliche Wert von Farbe als Bedeutungsträger in einer engen Verbindung zur abstrakten Form steht. Ausstellung: Kunstmuseum Liechtenstein 25.5.–2.9.2012
Der moderne Bau des Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz wurde im Jahr 2000 von den Schweizer Architekten Morger, Degelo und Kerez entworfen. Seit jener Gründung vor 10 Jahren konnte sich das Museum zu einem wichtigen Akteur der europäischen Museumslandschaft entwickeln – Grund genug, um mit einer Jubiläumspublikation die Ausstellungen der letzten Jahre und die Sammlungsgeschichte Revue passieren zu lassen. Das Kunstmuseum Liechtenstein erweist sich als Ort des Dialogs zwischen Altem und Neuem, Regionalem und Internationalem, Bekanntem und Unbekanntem, der die Augen öffnet.
Die Gruppe GORGONA ist ein sehr frühes und herausragendes Beispiel für die internationale Aufbruchsstimmung der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und der Herausbildung experimenteller Avantgarden um 1960. In Zagreb fanden sich Josip Vaništa, Julije Knifer, Marijan Jevšovar, Đuro Seder, Ivan Kožaric´, Miljenko Horvat, Radoslav Putar, Matko Meštrovic´ und Dimitrije Bašicevic´ (Mangelos) zu Diskussionen und Aktivitäten zusammen. Die Gruppe verfolgte weder das Ziel eines Produkts noch eines Resultats. Auf der Suche nach intellektueller Freiheit wurden vielmehr Kunstformen entgegen dem traditionellen Werkbegriff entwickelt. Neben experimentellen Aktionen und Ausstellungstätigkeiten, ironisch imitierender staatlicher Korrespondenz, ist mit dem Anti-Magazin eine Heftreihe als Kunstwerk entstanden. Die ausstellungsbegleitende Publikation vermittelt den Geist der Gruppe GORGONA sowie die individuellen autarken Künstlerpostitionen anhand der prägnantesten Texte der bisherigen Rezeptionsgeschichte.