Joochen Laabs Bücher






Lebensmitte
Geschichte aus der DDR Herausgegeben von Joochen Laabs und Manfred Wolter Sammlung Luchterhand
Joochen Laabs gilt als meisterlicher Geschichtenerzähler. Sein Stoff ist das schwer zu fassende Innere des Einzelnen, das von der Außenwelt umklammert wird. Dabei ist er ein genauer Beobachter der scheinbar nebensächlichen Dinge, Gesten und Verhaltensweisen, in denen sich so viel über die Menschen, ihre Zwänge und Erwartungen, ihre Ängste und Hoffnungen ausdrückt. Das Arglos-Alltägliche, betörend konkret erfasst, gleitet dabei unversehens ins Hinterhältige und Beklemmende. Spätestens hier weitet sich sein Blick auf die historischen Eckpfeiler, denen niemand entkommt. Es sind leise Geschichten ohne Pathos und Larmoyanz, von Ironie und Witz durchwebt, voller Sympathie für wenig heldenhafte Figuren und deren Schicksale. In den Erzählungen ist ein unverkennbar kritischer Blick auf die von zweierlei Erfahrungen geprägten Lebensläufe gerichtet, die sich durch Bau und Fall der Mauer zwischen Ost und West so verschieden verfestigten. Doch Laabs findet einen Notausgang aus den scheinbaren Parallelwelten: die Literatur.
Meine Freunde, die Dichter
- 288 Seiten
- 11 Lesestunden
Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb – diesem von Schiller einprägsam in Worte gefassten Zwang der Lebensumstände fühlte sich Joochen Laabs in der Nachkriegszeit ausgeliefert. So entschied er sich, entgegen seinem eigentlichen Wunsch, Schriftsteller zu werden, für ein Ingenieurstudium. Das Bedürfnis, sich auf Literatur einzulassen, verließ ihn während des Studiums wie auch in der jahrzehntelangen Tätigkeit als Verkehrsingenieur nicht. Die Veröffentlichung von Gedichten im Zuge der sogenannten Lyrikwelle der DDR und bald darauf die eines Romans führten schließlich zu seiner Entscheidung, doch in eine Existenz als Schriftsteller zu wechseln. In der persönlichen Einbindung in Literatenkreise vertieften sich seine Beziehungen zu Schriftstellern und wurden mitunter zu Freundschaften. Unvermeidlich wurden diese Erfahrungen zum Stoff seiner Romane, Erzählungen und Gedichte. Mit Meine Freunde, die Dichter zieht Joochen Laabs eine Bilanz aus beiden Lebensphasen, mit Texten, in denen er sich zu Autoren – von Chamisso bis Günter Grass – und zu einzelnen Büchern äußert.
In der legendären Lyrikwelle debütierte Joochen Laabs 1970 mit dem Gedichtband Eine Straßenbahn für Nofretete. Romane, Erzählungen, Essays, Features und wiederum Gedichte folgten. Nun legt Laabs ein lyrisches Zeugnis durchlebter Denk- und Gefühlslagen vor, das sich in großem Bogen über mehr als ein halbes Jahrhundert von der Nachkriegs- bis in die Nachwendezeit spannt. Die ungestüme, welterfassende Geste des Aufbruchs, verbunden mit großen Erwartungen an die Liebe und das Leben, findet ihren Platz. Aber auch mindestens so intensiv erlebte Ernüchterungen werden zum Thema. Knappe, prägnante Wortwahl wechselt mit kunstvoll sich ausbreitender Rede. Lapidare, scheinbar arglose Sätze entfalten unerwartete Tragfähigkeit oder entpuppen sich als hinterhältige Fallgruben. Ein immer wiederkehrendes Motiv (des einstigen Verkehrsplaners): Bewegung. Straßen-, und Eisenbahnfahrten, Flüge, reale oder fiktive Reisen als Ausdruck von erlebter und vorenthaltener Welt- und Lebenserfahrung, dingfest gemacht an Namen, Geschehnissen, Städten und Landschaften.
Klaus, Heci a Ina - to jsou tři hlavní osoby vyprávění. Spolu s nimi a dalšími studenty techniky v jednom městě NDR prožijeme několik měsíců studentského života...