Das Schtetl war »eine kleine Civitas Dei «, wie Manès Sperber schrieb, ein untergegangenes Paradies, ein ausgelöschter Sehnsuchtsort. In den »Städtlein« Galiziens, Weißrußlands und der Ukraine lebten die Juden wie aus der Zeit gefallen: in bitterster Armut, größter Religiosität und in der Tradition der Vorfahren, aber ohne den Druck zur Assimiliation wie im übrigen Europa. Pogrome bedrohten das Schtetl schon im 19. Jahrhundert, doch erst die Nazis vernichteten im Zweiten Weltkrieg die Schtetl und ihre Einwohner. Yehuda Bauer, der große Erforscher der Shoah, ruft uns die untergegangene Welt des jüdischen Lebens in Osteuropa in Erinnerung. Er erzählt ohne Verklärung von den Lebensumständen im Schtetl, von den sozialen Widersprüchen, den Schicksalen der Einzelnen. Anhand exemplarischer Betrachtungen einzelner Orte zeigt er die Umstände der Auslöschung nach dem Einmarsch der Deutschen. Er beschreibt die verzweifelten Rettungsversuche, die Flucht in die Wälder und den jüdischen Widerstand. Yehuda Bauer gibt Einblick in das jüdische Leben in Osteuropa vor und während der Shoah, er bewahrt die Welt des Schtetls vor dem Vergessen.
Yehuda Bauer Bücher







Absicht dieses Buches ist es, einige wichtige Aspekte der vergangenen und gegenwärtigen jüdischen Geschichte aus einer globalen Perspektive zu untersuchen: Eine globale Perspektive auf "unseren" Konflikt Über Liberalismus oder Liberalität Antiliberalismus und Verzerrung der Holocaust-Erinnerung Der Holocaust, Massengräueltaten und die Bemühungen, sie zu verhindern Über Legenden und Geschichte Eine globale Perspektive auf die Einwanderung Holocaust und Völkermord Die Roma Antisemitismus, Krieg und Holocaust
Wir Juden - Ein widerspenstiges Volk. Mich fasziniert das jüdische Volk und seine Geschichte. Von Anfang an war mir klar
Die dunkle Seite der Geschichte
Die Shoah in historischer Sicht. Interpretationen und Re-Interpretationen
- 383 Seiten
- 14 Lesestunden
War die Shoah eine einzigartige geschichtliche Katastrophe? Inwieweit ist sie mit anderen Völkermorden der Vergangenheit und Gegenwart vergleichbar? Der renommierte israelische Historiker Yehuda Bauer läßt sich von diesen Fragen zu einer neuen umfassenden Deutung der Shoah herausfordern, in der er Positionen klärt und Neubestimmungen unternimmt – eine Summe seiner langjährigen Auseinandersetzung mit diesem zentralen Ereignis der jüdischen Geschichte und der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Shoah ist für ihn, der sich allen Mystifizierungsversuchen widersetzt, ein aus der Vernichtungsideologie der Nazis erklärbarer Genozid – die dunkle Seite der Geschichte, die bei der Reflexion gegenwärtiger politischer Verhältnisse immer mitbedacht werden muß. Yehuda Bauer setzt sich kritisch auseinander mit jüdisch-theologischen Interpretationen der Shoah wie auch mit der Bedeutung, die der Vernichtung des europäischen Judentums für die Entstehung des Staates Israel zukommt. Gesamtdeutungen anderer prominenter Historiker, etwa von Saul Friedländer oder Daniel J. Goldhagen, werden in den Blick genommen. Im Zentrum seines überdenkens der bisherigen Forschung aber stehen für Yehuda Bauer immer die Menschen, an denen das Verbrechen verübt wurde – die Reaktionen jüdischer Männer und jüdischer Frauen in einer präzedenzlosen historischen Situation.
Rethinking the Holocaust
- 352 Seiten
- 13 Lesestunden
"Yehuda Bauer, one of the world's premier historians of the Holocaust, here presents an insightful overview and reconsideration of its history and meaning. Drawing on research he and other historians have done in recent years, he offers fresh opinions on such basic issues as how to define and explain the Holocaust; whether it can be compared with other genocides; how Jews reacted to the murder campaign against them; and what the connection is between the Holocaust and the establishment of Israel."--BOOK JACKET.Title Summary field provided by Blackwell North America, Inc. All Rights Reserved
Yehuda Bauer was director of the International Centre for Holocaust Studies in Yad Vashem (1996 - 2000). He is professor emeritus of Holocaust Studies at the Avraham Harman Institute of Contemporary Jewry at the Hebrew University of Jerusalem and was a visiting professor at Brandeis University, Yale University, Richard Stockton College, and Clark University. He is Honorary Chair of IHRA (International Holocaust Remembrance Alliance) with its 35 member governments, member of the Israel Academy of Sciences and academic adviser to Yad Vashem. In 1998 he was awarded the "Israel Prize" and in 2016 the "EMET Prize", the highest academic award given by Israel.