Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Irmgard Fuchs

    1. Jänner 1984
    Wir zerschneiden die Schwerkraft : Erzählungen
    Tiefenpsychologie und Revolte
    Autorität als Fessel oder Ansporn
    Über das Wesen und die Dynamik des Gefühls
    Eros und Gefühl
    In den kommenden Nächten
    • Doro Grimm steckt fest. In ihrer Beziehung. In ihrem Job. In ihrem Leben. Die Beziehung ist stabil, sie hat eine feste Anstellung, aber es ist, als wäre alles ohne ihr Zutun geschehen und sie selbst nur eine Figur in einer Geschichte. Eines Tages wird der Alltag so unerträglich, der Wunsch nach einem Woanders so stark, dass sie sich kurzerhand eine Wohnung mietet, ihre Koffer packt und ihren Freund Elmar verlässt. Eine Weltreise, gibt sie vor. Tatsächlich befindet sich die neue Wohnung aber nur wenige Kilometer von Elmar entfernt. Als sie die Tür zu einem anderen Leben öffnet, wartet allerdings weder die große Freiheit noch die große Erleichterung oder das gute Ende, das sie in so vielen Märchen gelesen hat, sondern die Konfrontation mit einem Ich, das in seine Einzelteile zerfallen ist. Irmgard Fuchs entwickelt in poetischen, märchenhaften Passagen eine Geschichte über Lebensentscheidungen. Sie lässt Momentaufnahmen der Vergangenheit aufleuchten – Dienstag vor 1 Woche, Dienstag vor 30 Jahren – und zeigt jene Stationen ihrer Figur, an denen das Leben eine ganz andere Richtung hätte nehmen können. Ein dichter Debütroman von beklemmender Schönheit!„Du legst dich mit dem Rücken auf den Boden, schaust zur Zimmerdecke hin und versuchst, dir dein Leben aus der Vogelperspektive vorzustellen. Alles kreist um den immer gleichen Punkt: eine Leerstelle, die du bist.“

      In den kommenden Nächten
    • Die Autorin sucht auf den Spuren von Albert Camus und Elias Canetti nach Kriterien, die es erlauben, zwischen hemmenden und fördernden Autoritäten zu unterscheiden. Experten-Intellektuelle wie Lehrer, Ärzte, Psychotherapeuten, Gruppenleiter, Ausbilder usw. werden auf ihre Neigung zu Herrschaft oder Partnerschaft hin durchleuchtet. Zur Verdeutlichung stellt die Verfasserin zwei Persönlichkeitstypen einander gegen-über: den hysterisch-eitlen Typus, der sich dem Abstrakten verschreibt, und den revoltierenden Typus, dem das Konkrete als Leitfaden dient.

      Autorität als Fessel oder Ansporn
    • Klem schickt Sehnsuchtsbotschaften per Silvesterrakete zu den Sternen. Ein alter Mann flüchtet in seinen Koffer und treibt mit diesem durchs All. P. Gruber zerpflückt im Zuge mehrerer Bewerbungsschreiben sein Leben und am Ende bleibt nur eine Insel. Es ist die Frage nach der eigenen Daseinsberechtigung, die in den Erzählungen von Irmgard Fuchs immer wieder auftaucht. Die Figuren zweifeln an sich selbst, an der Wirklichkeit und an der Welt im Allgemeinen. Sie haben ihre Schwerkraft verloren, gewinnen dadurch allerdings eine Freiheit, die es ihnen erlaubt, anders zu sein. Irmgard Fuchs beeindruckt durch ihren genauen Blick und ihren eigenwilligen Ton, der poetisch und leicht, verträumt und ironisch zugleich ist. In ihren Erzählungen versetzt sie die Welt in eine Schieflage: Alltägliches kippt ins Groteske, das Groteske wirkt plötzlich ganz normal.

      Wir zerschneiden die Schwerkraft : Erzählungen