Sudhir Kakar ist ein Psychoanalytiker und Schriftsteller, der sich intensiv mit der menschlichen Psyche und der indischen Kultur auseinandersetzt. Seine Werke konzentrieren sich auf die Erforschung der inneren Welt, der Sexualität und der Spiritualität im Kontext der modernen Welt. Kakar verbindet psychoanalytische Erkenntnisse auf einzigartige Weise mit religiösen und kulturellen Traditionen und bietet so eine besondere Perspektive auf die menschliche Psyche. Sein Schreiben wird für seine Tiefe und seine Fähigkeit, universelle menschliche Erfahrungen aufzudecken, geschätzt.
»Ein Trip in fernste Vergangenheit, ein ekstatischer Traum jenseits aller Zeiten.« Vogue Dieser Roman entführt in das Goldene Zeitlalter Indiens, in eine Welt, in der Sinnlichkeit als elementarer Teil menschlicher Erfahrung geschätzt und verehrt wird. Der Roman schildert das geheimnisumrankte Leben des Vatsyayana, von dem man heute nur weiß, daß er im 4. Jahrhundert nach Christus das ›Kamasutra‹, das große indische Lehrbuch der Liebe, verfaßte. Erzählt wird aus der Sicht eines seiner Schüler, der vom Meister in die Theorie der Liebeskunst eingewiesen wird. Das von Vetrauen und zuneigung geprägte Verhältnis zwischen beiden erfährt eine schwere Prüfung, als sich der Schüler in die bezaubernde Malavika, die Frau des Meisters verliebt ...
Sudhir Kakar, der prominenteste Psychoanalytiker Indiens, beleuchtet ein lange vernachlässigtes Thema in der Psychoanalyse: das Zusammenspiel von Psyche und Geist. Er untersucht dieses Verhältnis in verschiedenen Kontexten, darunter die Heilung emotionaler Störungen, religiöse Rituale und das Leben von drei bedeutenden spirituellen Lehrern – Drukpa Kunley, Bhagwan (Osho) und Mahatma Gandhi. Obwohl Religion und Spiritualität stets Teil der Psychologie waren, ließ das rationalistische Menschenbild wenig Raum für die Auseinandersetzung mit „höheren“ Mächten. Heutzutage wird die Sinnsuche im Leben anerkannt, und die Psychologie erkennt die spirituellen Potenziale der Psyche an. Kakar fragt, wie man das Verhältnis von „romantischen“ und „rationalistischen“ Bedürfnissen beschreiben kann und was Authentizität bedeutet. Er beginnt seine Erkundung in Poona mit der Geschichte von Rajneesh (Osho) und untersucht seine Anziehungskraft auf westliche Eliten sowie die Rolle von Narzissmus in seiner Lehre. Im Gegensatz dazu zeigt Gandhi eine praktische Spiritualität, die sich in alltäglicher Achtsamkeit äußert. Kakar vergleicht die Ansätze dieser „Gurus“ mit westlichen Vorstellungen von Spiritualität und beschreibt, wie sie sich ergänzen und bereichern, was zu einer Versöhnung von Geist und Psyche führt.
Sudhir Kakar erkundete in seinem vielbeachteten ersten Roman Kamasutra oder die Kunst des Begehrens spielerisch die Varianten der erotischen Ekstase. In Der Mystiker erzählt er uns nun die verstörende Geschichte eines jungen Inders, der die Grenzen seines Bewußtseins hinter sich läßt und erstaunliche Erfahrungen spiritueller Ekstase durchlebt. Es ist die Geschichte, wie einer, fast wider Willen, zum Mystiker wird, wie er die innere Wahrheit seiner Visionen gegen den aufgeklärten Verdacht, Halluzinationen aufzusitzen, verteidigen muß; es ist die Geschichte eines Menschen, der zur falschen Zeit seine innere Erfüllung in der Vereinigung mit dem „Göttlichen“ sucht, in einer Zeit, die gelernt hat, solche Bestrebungen als klaren Ausdruck von geistiger Erkrankung zu deuten. Es ist aber auch die Geschichte der Begegnung zweier höchst unterschiedlicher Männer, der eine verwurzelt in den indischen Traditionen, bereit, sich höheren Erfahrungen zu unterwerfen, der andere in der Rationalität des Westens erzogen und in dem Willen bestärkt, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Der Roman erprobt die Fähigkeiten dieser beiden Männer, sich auf ganz andere Anschauungen, auf Verdrängtes und auf ganz und gar Unverständliches einzulassen. Er zeichnet auf dem Hintergrund dieser Biographien das Bild eines Indiens im Umbruch, vom langsamen Verschwinden der weiblichen Gottheiten, die so prägend waren für das Selbstverständnis der Hindus, und des Beginns der Herrschaft militanterer Götter, die von den heutigen Hindu- Nationalisten beschworen werden.
Eine junge Engländerin aus bestem Hause, die zur wichtigsten Gefährtin Gandhis in der Auseinandersetzung mit der britischen Kolonialmacht wird: ein weiter Weg, eine überraschende Biographie. Der indische Psychoanalytiker Sudhir Kakar erzählt die Geschichte der Begegnung von Gandhi und Mira-behn und das Leben dieser höchst ungewöhnlichen Frau. Im Jahr 1925 machte sich eine 33jährige junge Lady, Tochter eines englischen Admirals, auf den Weg nach Indien. Ihr Ziel: ein 56 Jahre alter indischer Rechtsanwalt, ein ehemaliger Häftling der britischen Krone, der einige Jahre zuvor die Hoffnung Indiens auf die Befreiung vom britischen Kolonialjoch verkörpert hatte. 1925, im Jahr ihrer Ankunft, schien politisch Ruhe eingekehrt, und Gandhi war mit Spinnen beschäftigt, als die junge Engländerin in seinen Ashram – und damit in sein Leben eintrat. Sudhir Kakar erzählt – auf einen reichen Fundus von Briefen und Dokumenten gestützt –, wie sich die höchst ungleiche Beziehung entwickelte, wie Gandhi die junge Adeptin aufnahm, wie sie in die politische Mission Gandhis hineinwuchs und wie sich gleichsam in einer anderen Dimension Gefühle entwickelten, die nicht immer beherrschbar und teilweise unvereinbar waren mit den tiefsten Überzeugungen der eigenen Lebensaufgabe. Gandhi wollte sich von seiner Umgebung möglichst unabhängig machen, sich von Bindungen lösen, um seine Ziele zu verfolgen, Mira, wie Gandhi Madeline Slade nannte, suchte die absolute Nähe, um sich ihm, den sie zutiefst verehrte, völlig auszuliefern. Es war schließlich Mira, die einen neuen Schritt wagte, und als der Zweite Weltkrieg ausbrach, nahm auch ihr Leben eine unerwartete Wende ...
»Eine Lösungshilfe für einige der Rätsel, die uns Indien aufgibt.« Die Welt Indien gibt viele Rätsel auf. Als Reiseland und als Exporteur von Bollywood-Filmen wird es immer beliebter, ökonomisch schlägt es alle Wachstums- und Entwicklungsrekorde. Doch wer sind »die Inder«? Gibt es eine gemeinsame indische Identität, die eine Milliarde Menschen teilen? Dieser Band bietet ein facettenreiches Porträt, das zeigt, wie sich elementare Aspekte der indischen Gesellschaft wandeln: der Stellenwert der Großfamilie, das Kastenwesen oder die Vorstellungen von Körper und Körperlichkeit, die auf dem System des Ayurveda basieren.
Die spezifische Psychologie der Inder wird in diesem Werk durch die Analyse des hinduistischen Weltbildes und dessen Einfluss auf die individuelle Identitätsbildung beleuchtet. Der Autor untersucht die Rolle der Kindheit, insbesondere die Beziehungen zwischen Müttern und Kindern sowie das Leben in Großfamilien, und identifiziert dabei charakteristische Konflikte wie den "Ganesha-Komplex". Mit einem interdisziplinären Ansatz kombiniert er anthropologische Fakten, klinische Daten und kulturelle Mythen, um die einzigartigen psychologischen Strukturen der indischen Gesellschaft zu erfassen.
Dieses Buch, weltweit übersetzt und immer wieder aufgelegt, ist zu einem Klassiker des Kulturvergleichs geworden. Es zeigt, welch unterschiedliche Auffassungen der Westen und die Inder von der menschlichen Psyche haben. Und es zeigt auch, wie tiefe kulturelle Differenzen überbrückt werden können.
Zeitgenössische Liebesgeschichten aus Indien - was erwartet den Leser, die Leserin da? Sind es die romantischen Märchen, die wir aus den Bollywood-Filmen kennen, denen ein Happy-End gewiß ist? Oder stoßen wir eher auf Geschichten von erotischem Hunger, Konventionen und soziale Schranken hinwegfegender Leidenschaft, auf junge „brüllende Tiger“, die die Niederlagen der Eifersucht und die Zufälligkeiten des Alltags erst schmecken müssen? Sudhir Kakar hat literarische Annäherungen an die Liebe zusammengetragen, die sehr subtil sind. Was geschieht, wenn zwei - nach Jahren der Trennung - sich wieder begegnen? Wie kommt es, daß manche Gefühle perfekt konserviert überdauern? Und was sind die Kräfte, die Gefühle so steuern, daß sie sich einfügen in die Wünsche der Familie? Ein Liebesreigen ganz eigener Art.
Autoren sind u. a.: Anantha Murthy, Kamala Das, Nirmal Verma, Amrita Pritam, Subodh Gosh