Ein melodisch erzähltes Meisterwerk über eine Gesellschaft im Umbruch Mrs Sengupta hat eine Etagenwohnung mit Meerblick, einen Koch, einen Butler, ein Kindermädchen und eine Angestellte, die sich allein um die Blumenarrangements in ihrem Zuhause kümmert. Damit sind Mrs Senguptas gesellschaftliche Ambitionen jedoch noch lange nicht befriedigt: Während sich ihr Ehemann auf eine Spitzenposition in einem ausländischen Unternehmen hocharbeitet, träumt sie von einer Karriere als Sängerin. Ihr Lehrer ist Shyamji, Sohn eines berühmten indischen Sängers und Gurus. Das spirituelle Erbe seines Vaters zu pflegen, kann Shyamji sich jedoch nicht leisten, denn er hat eine große Familie zu ernähren und außerdem eine Schwäche für alles Materielle. So fügt er sich seiner zahlungsfähigen Kundschaft, die lieber die Schlager aus den Bollywood-Filmen als die alten indischen Weisen singen will. Diese Lebenshaltung stößt bei Nirmalya, Mrs Senguptas Sohn, auf Widerspruch: Er interessiert sich mehr für Philosophie als für Luxus und Popkultur, besteht darauf, traditionellen Gesang zu lernen, und fordert damit nicht nur seine Mutter, sondern auch den Meister selbst heraus. Im Spannungsfeld dieser drei Figuren entspinnt sich eine lebendige, leichtfüßige Gesellschaftssatire.
Amit Chaudhuri Reihenfolge der Bücher
Amit Chaudhuri ist ein Romanautor, Dichter und Literaturkritiker. Seine Werke befassen sich häufig mit den Feinheiten der menschlichen Erfahrung und erforschen Themen wie Erinnerung, Identität und generationenübergreifende Beziehungen. Chaudhuris Prosa, die sich durch ihre lyrische Qualität und introspektive Tiefe auszeichnet, fängt die subtilen Nuancen des Alltags ein. Sein Schreibansatz zeichnet sich durch sorgfältige Beobachtung und die Fähigkeit aus, tiefere Bedeutungen in gewöhnlichen Momenten aufzudecken.






- 2011
- 2005
Betörungen und fromme Lügen
- 252 Seiten
- 9 Lesestunden
In verführerisch sinnlicher Prosa stellt Amit Chaudhuri die schwierigen Beziehungen von Menschen dar, die in Ritualen gefangen sind, an die sie kaum mehr glauben. Ob er die wechselseitige Abhängigkeit von Lehrern und Schülern auslotet, dem sonderbar reservierten Wiedersehen zweier Freunde nach zwanzig Jahren nachspürt oder von den gemischten Gefühlen einer Frau am Vorabend ihrer zweiten Hochzeit erzählt - immer weisen Chaudhuris Erzählungen über typisch indische Verhaltensmuster hinaus auf universelle Themen. Die Menschen in diesen Erzählungen fallen vielfältig gebrochenen Selbsttäuschungen zum Opfer. Oft ist es nur ein verlegenes Schweigen, ein kurzes Wegsehen, das dem Leser zeigt, wo die nie ganz verheilenden Wunden sind, welche Menschen einander zufügen. Da sind zum Beispiel zwei Freunde, die sich nach 20 Jahren erstmals wieder begegnen. Ihr Wiedersehen verläuft in großer Befangenheit. Zwar schwelgen sie in Erinnerungen an ihre Kindheit, als wären diese ein Buch, das sie vor kurzem gemeinsam gelesen haben. Und doch hängt zwischen ihnen wie Rauch etwas, das kaum greifbar ist, aber nicht verschwinden will. Fast beiläufig enthüllt der Erzähler das Geheimnis ihrer Verlegenheit. „Immer wieder beeindruckt uns Chaudhuri mit der Feinheit seiner Wahrnehmungen und dem Zartgefühl, in dem er familiäre Beziehungen schildert.“ The Sunday Times „Chaudhuri vermag auf wenigen Seiten ein ganzes Leben zu entfalten. In seinen neuen Erzählungen schreibt er so leicht und charmant wie R. K. Narayan und so leidenschaftlich und atmosphärisch dicht wie Tschechov.“ The New York Times zu „Betörungen und fromme Lügen“ „In genauer, ruhig fließender Sprache setzt Amit Chaudhuri der indischen Familie ein liebevolles Denkmal.“ FAZ über „Die Melodie der Freiheit“
- 2002
Auch in diesem Jahr ist es wieder soweit: Jayojit Chatterjee, genannt Joy, Dozent für Wirtschaftswissenschaften an einer Universität im amerikanischen Mittelwesten, besucht für einige Wochen seine Eltern in Indien, zusammen mit seinem siebenjährigen Sohn Bonny. Doch dieser Sommer im schwülheißen Kalkutta ist mehr als nur ein Höflichkeitsbesuch. Joy hat ein schweres Jahr hinter sich: Seine Ehe mit der Bengalin Amala ist gescheitert und mittlerweile auch geschieden; bis auf ein paar Wochen im Jahr lebt Bonny bei ihr in San Diego. "Manche dieser Passagen erinnern an James Joyce' 'Dubliner'. Jeder Satz ist ein kleines Meisterwerk.„ The Observer “Was diesen Roman besonders auszeichnet, sind nicht so sehr seine erzählerischen Dimensionen als seine Harmonie. Ein leises Buch von großer Ruhe und Sensibilität.„ Times Literary Supplement “Immer wieder beeindruckt uns Chaudhuri mit der Feinheit seiner Wahrnehmungen, dem Zartgefühl, in dem er familiäre Beziehungen schildert, und seinem ganz besonderen Talent, die langsame Vergänglichkeit der Zeit zu schildern." The Sunday Times
- 2001
Eine seltsame und erhabene Adresse Raga des Nachmittags Die Melodie der Freiheit.