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Anna Mitgutsch

    2. Oktober 1948

    Anna Mitgutsch ist eine Autorin, deren Werk sich durch eine tiefgehende Erforschung der menschlichen Psyche und gesellschaftlicher Beziehungen auszeichnet. Ihr Schreiben befasst sich häufig mit Themen wie Identität, Erinnerung und der Suche nach Wurzeln in einer komplexen Welt. Mitgutsch konzentriert sich auf die detaillierte Darstellung der inneren Erlebnisse von Charakteren und darauf, wie äußere Umstände ihre Schicksale prägen. Ihre stilistische Präzision und ihr scharfer Blick auf die menschliche Natur machen ihre literarische Schöpfung unvergesslich.

    Familienfest
    Ausgrenzung
    Das andere Gesicht
    Wenn du wiederkommst
    Abschied von Jerusalem
    Die Annäherung
    • Theo spürt, dass er am Ende seines Lebens angekommen ist. Er ist alt und nun, nach einem Schwächeanfall, auch noch pflegebedürftig. In Gedanken zieht er Bilanz, trauert um seine früh verstorbene erste Frau, erinnert sich an nie mehr wiedergutzumachende Versäumnisse und verliert dabei seine Tochter Frieda und seine jetzige Frau Berta aus dem Blick. Erst die junge ukrainische Pflegerin Ludmila versteht es, sein Herz zu erreichen, sie kommt ihm so nah, wie Frieda es nie war. Und obwohl für Frieda diese Nähe unbegreiflich und schmerzlich ist, erfüllt sie, als Ludmila in ihre Heimat zurückkehrt, den Wunsch des Vaters, sie zurückzubringen. Doch Friedas Reise wird auch zu einer Spurensuche in die Vergangenheit ...

      Die Annäherung
    • «Abschied von Jerusalem» ist ein fesselnder Roman, geschrieben mit politischer Sensibilität und psychologischer Hellsicht.

      Abschied von Jerusalem
    • Wenn du wiederkommst

      • 271 Seiten
      • 10 Lesestunden
      3,9(24)Abgeben

      »Wir hatten nur ein Leben, es war zu kurz für alles, was wir von ihm erwarteten.« Jerome und die Erzählerin haben ein ganzes Leben gebraucht, um ein Liebespaar zu werden, das ihren hohen Ansprüchen genügt. Doch als Jerome plötzlich stirbt, versucht die Erzählerin, mit einer eindringlichen Totenklage das Versprechen eines Neuanfangs über den Tod hinaus einzulösen. Ihre Liebe ist nicht das Ergebnis eines ersten Blicks, sondern das Versprechen von Verlässlichkeit zwischen zwei Menschen, die sich so nah und vertraut sind wie Geschwister. Diese Nähe übersteht die dunklen Seiten ihrer Beziehung, wie Untreue und die oft ausschließenden Obsessionen, bis hin zur scheinbar endgültigen Trennung. Jahre später scheint ein Neuanfang möglich, doch dann stirbt Jerome. Verzweifelt kämpft die Erzählerin gegen die Realität des Todes an, als könnte sie ihn zurückholen oder ihm ein letztes Zeichen seiner Liebe entlocken. Sie erinnert sich an ihre letzten gemeinsamen Momente und die letzten Worte beim Abschied am Flughafen von Boston. Während sie die Glücksmomente und Verletzungen ihrer langen Liebesgeschichte beschwört, steht sie den gesellschaftlichen Ritualen der Trauer und den Bemühungen der Verwandten, ihr die Bedeutung als Ehefrau abzusprechen, wehrlos gegenüber. Doch in der gemeinsamen Trauer mit ihrer Tochter gelingt es ihr, die Beziehung zu ihrem Ehemann und Vater in all ihrer Widersprüchlichkeit lebendig werden zu lassen.

      Wenn du wiederkommst
    • »Ich habe immer darauf gewartet, daß das Leben anfängt... Immer hatte ich das Gefühl, vorläufig zu leben, provisorisch, in Erwartung des Lebens. Ich sah mir selber zu, mit sehnsüchtigem Blick auf die anderen, die schon mittendrin standen im Leben und das bekamen, was ich mir nicht zu nehmen getraute.« Das ist Sonja. Ihre Freundin Jana dagegen läßt sich rückhaltlos von ihren Gefühlen mitreißen, lebt in einer Phantasiewelt. Sonja und Jana verbindet von Kindheit an eine fragile, sich auf einem schmalen Grat bewegende Freundschaft. Später gibt es Achim, den beide lieben, der beide begehrt, der sich - ein abenteuernder, egozentrischer Künstler - nicht einlassen will auf die Liebe. »Das Wirkungsvolle dieser Schilderungen von Hoffnungen und Erwartungen, von Mißverständnissen und Fremdheit, von zerbrochener, aber schließlich doch wieder intakter Freundschaft basiert vor allem darauf, daß es der Autorin gelingt, mit den von ihr gewählten Mitteln der Sprache mehr als vordergründige Spannung zu vermitteln und so das Interesse des Lesers an der Handlung bis zum Schluß in Anspruch zu nehmen.« -- Wiener Zeitung

      Das andere Gesicht
    • Ausgrenzung

      • 264 Seiten
      • 10 Lesestunden
      3,9(58)Abgeben

      Ein radikales Buch Die Geschichte einer Mutter und ihres verhaltensgestörten, wie die Ärzte sagen, autistischen Sohnes. Die Geschichte einer starken Frau und eines zarten Kindes, die sich selbst eine Welt erschaffen, weil sie in die Welt der anderen nicht zugelassen werden. »Ein Buch, das in seiner Radikalität nicht immer leicht zu ertragen ist - dessen suggestiver Kraft man sich aber nicht entziehen kann.« (Barbara von Becker in der »SZ«)

      Ausgrenzung
    • Bei den traditionellen Festen der Leondouris ist Edna die Gastgeberin und der Mittelpunkt, die ihre weitläufige Familie zusammenhält. In ihrem Haus am Beacon Hill erzählt sie Geschichten aus dem Leben ihrer Vorfahren, die als Familienbesitz in den Jüngeren fortleben sollen. Ihre Erinnerungen reichen Jahrhunderte zurück, sodass Familien- und jüdische Geschichte zu verschmelzen scheinen. Im Mittelpunkt stehen ihr Vater Joseph, der von der Levante nach Amerika kam, ein Onkel, der im Gefängnis saß, die bittere Armut der Familie im jüdischen Viertel von Boston und der märchenhafte Aufstieg mancher Familienmitglieder. Sie erinnert sich an ihre erste große Liebe, die tragisch endete. Am Tisch sitzen auch ihr Großneffe Marvin, seine zum Judentum konvertierte Frau und ihr behinderter Sohn. Marvin liebt seine Familie, wünscht sich aber, alles hinter sich zu lassen und neu zu beginnen. In ihrer heranwachsenden Großnichte Adina entdeckt Edna eine 'echte' Leondouri: Adina, die 'Prinzessin', ist schön, klug und hat den Abenteuergeist ihres Urgroßvaters. Der Roman spielt in Boston mit seinen sich wandelnden Einwanderervierteln und eleganten Stadtteilen. Anna Mitgutschs Werk ist ein bewegendes Epos über die Sehnsucht nach Glück, voller faszinierender Charaktere und Schicksale, das den Leser unwiderstehlich fesselt.

      Familienfest
    • Eine besürzende Aufrichtigkeit Eine Mutter, die als Kind geschlagen und ausgebeutet wurde, kann ihre eigene Tochter nur durch Schläge zu dem erziehen, was sie für ein »besseres Leben« hält.

      Die Züchtigung
    • Zwei Leben und ein Tag

      • 349 Seiten
      • 13 Lesestunden
      3,4(10)Abgeben

      In jedem Leben gibt es den Augenblick, wo das Glück an die Grenzen des Vorstellbaren stößt. Edith und Leonard, die nach einem Nomadenleben in Amerika, Südostasien und Osteuropa getrennt sind, können nicht voneinander lassen. Ihr gemeinsamer Sohn Gabriel ist der Grund für ihr ständiges Grübeln über seine Kindheit und die Gründe für sein Außenseitertum. Edith kehrt mit dem inzwischen erwachsenen Gabriel in ihr Elternhaus in Österreich zurück und beginnt, Briefe an Leonard zu schreiben. In diesen reflektiert sie über ihr gemeinsames Leben, die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung, die ständigen Umzüge und die Ängste eines Lebens ohne Zugehörigkeit. Sie fragt sich, warum sie trotz ihrer Liebe zueinander immer wieder scheiterten und ob sie für Gabriels Schicksal verantwortlich sind. Edith denkt auch an Herman Melville, den großen Exzentriker der amerikanischen Literatur, dessen Leben und Werk sie und Leonard einst faszinierten. Diese Briefe sind ein Spiegelbild ihrer Liebe, der zerbrochenen Ehe und der vorgezeichneten Wege, die Gabriel in ein grausames Ende führen werden. Anna Mitgutsch präsentiert einen virtuosen Roman, der durch Dichte und Klarheit besticht und die Frage aufwirft, ob Glück jemals greifbar war.

      Zwei Leben und ein Tag
    • Nach sechzehn Jahren Ehe entschließt sich Lillian, ihre Familie in Österreich zu verlassen und in ihre Heimat an der amerikanischen Ostküste zurückzukehren. Auf diese Weise will sie ihrer zunehmenden Isolation in der fremden Kultur und Sprache entkommen und zu ihrer früheren Kreativität zurückfinden. Ihr schwebt eine gemeinsame Zukunft mit einem jungen Musiker vor. Hier ist (wie schon in ihren früheren Büchern) eine Autorin am Werk, die in puncto psychologischer Kompetenz nicht so leicht ihresgleichen hat. (Dietmar Grieser in „Die Welt“)

      In fremden Städten