Bernsteinkunst aus dem Grünen Gewölbe
- 123 Seiten
- 5 Lesestunden






Eine Leseprobe finden Sie unter „http://verlag. sandstein. de/reader/98-226_Elfenbeinkunst“ Das Grüne Gewölbe zu Dresden verwahrt eine der umfangreichsten, kunsthistorisch höchst bedeutsamen Elfenbeinsammlungen der Welt. Nach Jahren intensiver Forschung kann erstmalig der Bestand an aus Elfenbein geschnittenen Statuetten, Figurengruppen, Reliefs und in Silber gefassten Prunkgefäßen in diesem opulent illustrierten wissenschaftlichen Katalogwerk zusammenfassend vorgestellt werden. Die frühesten Werke stammen aus byzantinischer Zeit, der Großteil aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darunter Arbeiten solch berühmter, mit Dresden eng verbundener Elfenbeinkünstler wie Jacob Zeller, Melchior Barthel, Balthasar Permoser und Johann Christoph Ludwig Lücke. Die chronologische Gliederung des Bestandskataloges basiert auf den Inventaren der Dresdner Kunstkammer und des Grünen Gewölbes. Dem Leser erschließt sich über stilkritische Analysen, Vergleiche, ikonographische und künstlermonographische Darlegungen zum Einzelwerk ein facettenreiches Spektrum an Motiven, Themen und Vorlagen. Zugleich werden die Geschichte dieser historisch gewachsenen Sammlung, deren Entwicklungslinien und dynastische Traditionen sichtbar gemacht. Mit dieser »Spurensuche« wird Neuland betreten.
Kaiser Rudolf II. (reg. 1576–1612) war ein exzellenter Kenner der Künste. Seine Kunstkammer auf dem Hradschin in Prag galt als die größte und qualitätsvollste ihrer Zeit. Katalog und Ausstellung zeigen unter anderem die Bronzebüste Rudolfs II. von Adriaen de Vries, ein in Onyx geschnittenes Bildnis des Kaisers, farbenprächtige Steineinlegearbeiten, Gefäße aus der Prager Steinschneidewerkstatt der Miseroni, Elfenbeinstatuetten, einen grandiosen Deckelpokal aus Rhinozeroshorn und nicht zuletzt das Tischglöckchen des Kaisers. Die exklusive Auswahl zeugt von der Sammelleidenschaft des Kaisers, gewährt einen Blick auf vergangene Macht und Herrlichkeit und kündet zugleich von Zukünftigem: Denn schon in wenigen Jahren wird die Wiener Kunstkammer nach umfangreichen Sanierungs- und Baumaßnahmen in einer neu konzipierten Ausstellung die Besucher aus aller Welt wieder in ihren Bann ziehen.
Seit dem 8. September 2004 sind die ersten Kunstschätze des Grünen Gewölbes im Dresdner Schloss wieder zugänglich. Der vorliegende Führer bietet nicht nur einen Überblick über die Sammlung, sondern vermittelt auch einen umfassenden Eindruck von einem prächtigen Teil der europäischen Kunstgeschichte. Das im September 2004 eröffnete Neue Grüne Gewölbe zeigt in 185 Vitrinen auf 1200 Quadratmetern 1068 Kunstwerke und Objekte aus dieser traditionsreichen Sammlung. Aufgrund von Platzmangel konnten bisher zwei Drittel der Arbeiten aus Gold, Silber, Elfenbein, Perlen, Edelsteinen und Glas nicht ausgestellt werden. Der neue Bereich ermöglicht einen chronologischen Rundgang durch die Schatzkunst der Renaissance, des Barock und des Historismus. Der Führer stellt nicht nur eines der bedeutendsten Museen Deutschlands vor, sondern gibt auch Einblicke in die wichtigsten Exponate, darunter Werke von Wenzel Jamnitzer, die beschnitzten Kirschkerne, die 'Elfenbeinfregatte' von Jacob Zeller sowie Meisterwerke von Permoser und Dinglinger. Zahlreiche exzellente Farbabbildungen verdeutlichen den Reichtum der Sammlung. Zudem spiegelt der Führer den aktuellen Forschungsstand zu einer der wenigen Schatzkunstsammlungen der Welt wider.
Barocke Elfenbeinkunst im Dialog der Künste
Moments. Baroque Ivory Works as Part of the Dialog between the Arts Baroque ivory works offer a diverse range of art-historical perspectives and interpretations. Dresden’s Green Vault holds one of the most important European collections and presents a choice variety of ivory masterpieces, primarily from the 17th and 18th centuries. The main part of the objects shown are portraits in ivory, on paintings as well as medallions. You are invited to enter into dialog with art works of different genres that meet each other in captured moments. Baroque festivities, the magic of the commedia dell’arte, but also grotesque dwarves come to life in small-format statuettes of ivory, Böttger stoneware, porcelain, and graphic templates. A View into the book you can find under „http://verlag. sandstein. de/reader/98-430_AugenblickeElfenbeinkunst“
Barocke Elfenbeinkunst im Dialog der Künste
Eine exklusive Auswahl aus der facettenreichen Sammlung barocker Elfenbeinkunst des Grünen Gewölbes bildet das Zentrum einer kleinen Kabinettausstellung, die auch erlesene Leihgaben aus Dresdner Sammlungen sowie Museen in Deutschland und Frankreich präsentiert. Elfenbeinwerke des 17. und 18. Jahrhunderts treten in „Dialoge“ sowohl miteinander als auch mit Malerei, Grafik, Skulptur, Kleinbronzen, Medaillen, Zeichnungen und Kostbarkeiten der Schatzkunst. Die besten Elfenbeinkünstler des Barock zeichneten sich durch Mehrfachbegabungen aus: Sie schnitzten nicht nur mit subtiler Präzision, sondern waren auch talentierte Zeichner oder Steinbildhauer. Dies beleuchtet die komplexen Entstehungsprozesse ihrer Werke. Die Rötelzeichnung des Barockbildhauers Georg Petel mit dem Heiligen Sebastian beispielsweise diente als Vorstudie für eine überlebensgroße Holzstatue und zeigt die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit diesem Thema, das er in einer signierten Elfenbeinstatuette 1630/31 meisterhaft umsetzte. Grafische Blätter dienten den Elfenbeinkünstlern als Inspirationsquelle, was die fließenden Grenzen zwischen Inspiration, Adaption und stilistischen sowie ikonografischen Parallelen verdeutlicht. In diesem Band öffnen sich insgesamt 40 Kunstwerke unterschiedlicher Gattungen und Genres für teils unerwartete An-Sichten und begegnen sich auf verschiedenen Bedeutungsebenen.
Johann Christian Neuber (1736–1808) prägte die Kultur und Goldschmiedekunst Dresdens während der Regierungszeit von Friedrich August III. von Sachsen fast ebenso stark wie gut fünfzig Jahre vor ihm der berühmte Hofgoldschmied Johann Melchior Dinglinger. Neuber arbeitete gemeinsam mit namhaften Künstlern der Meißner Porzellanmanufaktur an großformatigen, repräsentativen Tafelaufsätzen wie diplomatischen Geschenken ersten Ranges, die den Reichtum Sachsens an farbenprächtigen edlen Steinen in einer eigenständigen ästhetischen Form vermittelten. Mit seinen zu Dosen geformten, in Gold gefassten Steinkabinetten bediente Neuber die Bedürfnisse des europäischen Adels nach Luxus und Schönheit und vermittelte – ganz im Sinne der Aufklärung – in den häufig beigefügten Verzeichnissen zugleich mineralogisches Wissen zu den verarbeiteten Schmucksteinen. Diese Publikation zum Schaffen Neubers erweist einem der bedeutendsten Goldschmiedekünstler des europäischen Klassizismus ihre Reverenz und ist der nunmehr ersten Ausstellung zu Neuber in Dresden gewidmet.
Über zwei Jahrhunderte waren das Kurfürstentum Sachsen und das Königreich Dänemark dynastisch eng verbunden. Mit der Eheschließung zwischen Herzog August und Prinzessin Anna 1548 besiegelten die beiden protestantischen Höfe Europas eine starke politische Allianz. Drei weitere festlich zelebrierte Hochzeiten folgten im 17. Jahrhundert und festigten die dynastischen Bande, die 1709 mit dem Staatsbesuch des dänischen Königs Frederik IV. am Hof Augusts des Starken in Dresden feierlich besiegelt wurden. 300 Jahre nach diesem Ereignis veranstalten das Grüne Gewölbe und die Königlichen Sammlungen Schloss Rosenborg in Kopenhagen eine große gemeinsame Ausstellung, in der die Rolle der schönen Künste für die hohe Politik auf anschauliche Weise fassbar wird. Der begleitende Katalog dokumentiert den hohen Standard fürstlicher Sammelleidenschaft und höfischer Repräsentation. Auch widmen sich Beiträge den politischen und religionsgeschichtlichen Hintergründen der dynastischen Beziehungen.