Die Gedichte von Henry-Martin Klemt verbinden Erfahrungen, die im Alltag oft getrennt bleiben, und schaffen eine tiefere Einsicht in das menschliche Dasein. Mit einer Sprache, die zwischen unsichtbaren Polen schwingt, thematisiert er Hoffnung und Trost auf eine ehrliche Weise. Als historisch-dialektischer Romantiker und pantheistischer Materialist reflektiert Klemt in seinem zehnten Gedichtband "Ungeduldig ist das Leben..." über die Komplexität des Lebens durch 99 neu entstandene Liedtexte.
Henry-Martin Klemt Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 2016
wurzelland.wo
Gedichte
- 2016
Das Licht des 13. Mondes
Äthiopisches Tagebuch
Kann ich das Lied dieser Berge schreiben? Ein Lied müsste das sein, in dem die schwarzgrünen Drachenbäume ihren Schatten werfen, die blutigen Rücken der Pferde, auf denen sich Fliegen niederlassen, die Reiter, die Kinder, kaum drei Jahre alt, unter anderen Kindern zu sehen sind, die Mädchen, die sich anbieten für ein paar Abzeichen. Die tote Hyäne am Straßenrand, der flüchtende Kojote, Frauen und Männer, die viertausend Meter hohen Gipfel, die Vögel müssten Platz finden darin. Und wir natürlich, die hier arbeiten, bis das letzte Korn vom Halm geholt ist. Nichts darf gewollt sein, nichts herbeigeholt, eine vorgefasste Absicht zu befriedigen. Das ist das Schwerste, wirklich offen sein, sich frei machen von allen fremden und auch den eigenen Erwartungen. Ohne Ballast aufsteigen zu den Wörtern, aus denen das Fassbare entsteht, was zwischen mir und den Dingen in Schwingung gerät.
- 2016
Flatterherz
Liebesgedichte
Männer werden erst durch Frauen erwachsen, einigermaßen jedenfalls und wenn sie die Frauen lieben. Henry-Martin Klemt hat das sein Leben lang getan. Der 1960 in Berlin geborene Dichter ist zweimal der großen Liebe begegnet. Aber nicht nur ihnen wendet sich Klemt in seinem neunten Gedichtband „Mich ritt die schöne Kellnerin“ zu. In einem einzigartigen Zyklus von 20 Sonetten beschreibt er Begegnungen voller Leidenschaft, Inspiration und Tiefe, die einen Augenblick umfassen oder ein ganzes Leben. Glück und Erfüllung, Schmerz und Trauer fließen ineinander. Freude an der Körperlichkeit prägt die Bilderwelt des Dichters, für den nicht Gewalt und Härte, sondern Kraft und Weichheit Ausdruck menschlicher Stärke sind. Philosophische Verse wechseln mit ernsten und heiteren Liedern. Klemt vergewissert sich in der Liebe seiner selbst, zeichnet in seinen zärtlichen, manchmal skurrilen Balladen Porträts, die über die Beziehung zwischen zwei – oder mehr – Menschen hinausgehen, und führt nebenher ein Stück durch die Zeit und durch die Welt. Wenn es Gott gibt, ist sie eine Frau, schreibt Klemt, und lädt zur Liebe ein aus Erfahrung: Das Hohelied ist nie umsonst gesungen, und wer es hört, der geht nicht, sondern tanzt…
- 1995
Franz Overbeck's radical critique of Christianity and its theology represents a unique contribution to the debate between Christian faith and modernity. In this study attention is focused particularly on the difficulties that spring from Overbeck's commitment to critical rationality on the one hand, and his Romantic sense of religion on the other. This combination, it is argued, together with his sensitivity to the unconditional element in Christianity, may help account for the unresolved complexity and ambivalence of his own relationship to the Christian tradition. Indeed his own writings, it is suggested, contain a persuasively and consistently elaborated secularized version of characteristically Christian motifs. The seriousness of Overbeck's challenge to Christian theology resides in the power of his alternative interpretation of a tradition that he knew so thoroughly and that influenced him so deeply. «All theology needs the troubling light which Overbeck's analysis still casts, better perhaps than any other great modern critique of theology as a discipline» (David Tracy).