Kaum eine andere Stadt versinnbildlicht so sehr die morbide Stimmung des Fin-de-Siècle, den Abschied von einer Epoche, wie Wien. Während die katholisch-konservative Kaiserstadt noch einmal mit letzten großbürgerlichen Architekturprojekten aufbegehrte, vollzog sich daneben ein künstlerischer Aufbruch, reich an visueller, sinnlicher und intellektueller Energie. Dessen Protagonisten sind vor allen anderen Klimt, Schiele und Kokoschka, die mit den Themen ihrer Bilder die Gesellschaft schockierten und brüskierten. Die vorliegende Publikation zeigt, warum diese Künstler Skandale provozierten, obwohl dies nie ihre Absicht war, warum die Gesellschaft noch nicht für deren visionäre Ideen bereit war
Bernd Apke Bücher





Junge Pferde! Junge Pferde!
- 112 Seiten
- 4 Lesestunden
Das Buch untersucht die Faszination, die Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts für die Darstellung des Pferdes empfinden. Die Tiere werden nicht nur als Reit- oder Nutztiere betrachtet, sondern als Sinnbilder und Stellvertreter des Menschen. Zwischen 1870 und den 1920er-Jahren zeigt die Kunstgeschichte eine enge Beziehung zwischen Mensch und Pferd, die in ihrer Vielfalt dargestellt wird. Hans von Maréees thematisiert das harmonische Miteinander von Mensch und Tier, während Ludwig von Hofmann den Aufbruch in eine neue Zeit im Jugendstil verkörpert. Die Künstlergruppe „Blauer Reiter“ sieht im Pferd, verkörpert durch Franz Marc und Heinrich Campendonk, einen Schöpfungsmythos. Franz von Stuck, Louis Tuaillon und Albert Weisgerber hingegen thematisieren die mythischen Amazonen und deren kämpferisches Leben. Diese mythische Darstellung wird durch die brutale Realität des Ersten Weltkriegs konfrontiert, die Künstler wie Otto Dix und Max Slevogt in der Darstellung leidender Pferde reflektieren. In städtischen Szenen hingegen verlieren Erich Heckel und andere das Pferd als bedeutungsvolles Motiv aus den Augen. Das Katalogbuch erscheint anlässlich einer Ausstellung im Edwin Scharff Museum.
'Blickwechsel' dokumentiert ein Ausstellungsprojekt zur Kunst im öffentlichen Raum in insgesamt 42 Städten NRWs. Die teilnehmenden Künstler waren hier jeweils eingeladen, in Alltagssituationen der Städte zu intervenieren, um dort einen neuen Blick auf Bekanntes zu ermöglichen. Diese Alltäglichkeit konnte unterschiedlichster Natur sein: architektonisch oder situativ, soziologisch, strukturell oder prozesshaft-kommunikativ. Entstanden sind Kunstprojekte, die die Grenzen der klassischen Kunstgattungen oft überschreiten und interdisziplinär vorgehen. 'Blickwechsel' bildet so ein großes Spektrum dessen ab, was momentan in der zeitgenössischen Kunst aktuell ist. Der vorliegende Katalog dokumentiert ausführlich alle Einzelprojekte und die erläuternden Texte führen kundig in deren jeweiligen Kontext ein.
Anhand der Selbstporträts und ungewöhnlich zahlreichen Darstellungen des Hl. Sebastian beschreibt Bernd Apke erstmals die innere Biografie von Albert Weisgerber (1878–1915) und setzt dessen Werke in Beziehung zu entsprechenden Arbeiten von u. a. Egon Schiele, Edvard Munch und Odilon Redon. Damit erhält die Forschung zu Albert Weisgerber, dem 'süddeutschenBeckmann', eine neue Grundlage. Seit 1900 setzen sich Künstler in Selbstporträts verstärkt mit ihrem Körper auseinander. Neuartige Bilder dieser Gattung entstehen, in denen sich Künstler teilweise entblößt oder ganz nackt wiedergeben. Neben Egon Schiele oder Richard Gerstl experimentiert auch der im Saarland geborene und in München arbeitende Albert Weisgerber damit. Die ungewöhnlichen Selbstinszenierungen sind bei Weisgerber Ausdruck einer Krise in seinem Rollenverständnis als Mann und Künstler – der Körper in den Bildern verliert seinen Halt und beginnt sich zur Umgebung hin aufzulösen. In den Darstellungen des Hl. Sebastian entwickelt der Künstler dann Lösungen, die er auf die Selbstporträts überträgt.