Diese Einführung in die Philosophie ist eine Anleitung zum Selberdenken: Bedeutende Texte der Philosophiegeschichte, die abgedruckt und erläutert werden, machen den Leser mit allen wichtigen Fragestellungen bekannt. Texte und Themen werden daraufhin in Form von „weiterführenden Reflexionen“ diskutiert. Ein höchst anregender Einstieg ins Philosophieren für alle, die sich ernsthaft darauf einlassen wollen.
Die Vorlesung zur Anthropologie oder Menschenkunden, die Kant jeweils im Wintersemester 1772/73 bis 1795/96 hielt, sollte den Studenten zur Orientierung in ihren künftigen Welterfahrungen außerhalb der Universität dienen. Sie ist außerhalb seines eigenen philosophischen Systems angesiedelt und nicht als Philosophie geführt worden. Trotzdem gibt es sowohl in den Vorlesungsnachschriften als auch in dem 1798 von Kant herausgegebenen Buch Anthropologie in pragmatischer Hinsicht vielfache Beziehungen zur eigenen Philosophie Kants; in dieser wird jedoch nie eindeutig auf die pragmatische Anthropologie Bezug genommen noch kommen in dieser letzteren die Begriffe »Imperativ«, »kategorisch«, »transzendentalphilosophisch« vor. Der Kommentar sucht das spannungsreiche Verhältnis der erhaltenen Kantischen Handschrift zum gedruckten Buch zu klären; es werden die werk-immanenten Verknüpfungen herausgearbeitet, Verbindungen zu anderen Kantischen Schriften angezeigt und Quellen und thematische Parallelentwicklungen in der europäischen Literatur erörtert.
Was meint die Rede vom Fortschritt wirklich? Besteht die Welt, wie Wittgenstein behauptet, nur aus dem, was der Fall ist? Was sollen unsere Kinder lernen? Und wie überlebt man die Wissenschaftsbürokratie? Reinhard Brandt protokolliert den Weltenlauf: Pointiert hält er fest, was ihm der Alltag zu denken gibt. Wer sich auf seine Notizen einlässt, erkennt in ihnen kunstvoll gebaute Denkstücke, die zum Prüfen und Zweifeln animieren. Nicht anders mag die Philosophie entstanden sein, die sich hier noch ganz schlicht und unschuldig gibt.
Mythen dienen der Bewältigung praktischer gesellschaftlicher Probleme, sie bieten Anleitungen zum poietischen und praktisch-politischen Handeln - dies bildet das einigende Band der im vorliegenden Buch versammelten Beiträge.
Der „Streit der Fakultäten“ von 1798 thematisiert den Konflikt zwischen den drei oberen Fakultäten (Theologie, Jurisprudenz, Medizin) und der unteren Philosophischen Fakultät. Die Streitfragen betreffen praktische Vernunft und stellen die Philosophie, die in ihrer Wahrheitssuche unabhängig ist, den Interessen der oberen Fakultäten gegenüber. Diese Fakultäten bilden Beamte unter der Aufsicht der Regierung aus und stehen vor Herausforderungen: erstens der autonomen Moral, die den äußeren Glauben der Theologen infrage stellt; zweitens der autonomen Republik der Französischen Revolution, die sich gegen die Fremdbestimmung durch juristische Despoten richtet; drittens der Diätetik, die sich gegen die äußeren Ansätze der Medizin wendet. Die Universität findet ihr zentrales Anliegen in dieser kritischen Auseinandersetzung, die als Realsystem praktischer Metaphysik interpretiert werden kann. Heideggers Rektoratsrede steht im Gegensatz zur liberalen Kultur der Auseinandersetzung bei Kant. Sie reflektiert nicht nur die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933, sondern ist auch von der Spätphilosophie Friedrich Schlegels beeinflusst. Die „Selbstbehauptung der Universität“ verkündet die Einheit der „völkischen“ Universität und stellt deren Selbstbejahung gegen den Verneinungsgeist der etablierten Wissenschaften. Die bestehenden moralischen Maßstäbe werden in dieser neuen Lebens- und Wesenseinheit außer Kraft gesetzt.