»Eine europäische Literatur, [die] vollbringt, was hervorragende Literatur vollbringen sollte – uns hoffen lassen, dass sich Wunder erfüllen. Lana Bastašićs Geschichten müssen erzählt werden.« Saša Stanišić Als junge Mädchen waren sie unzertrennlich, obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten: Lejla, die Schamlose, Unbändige. Sara, die besonnene Tochter des Polizeichefs. Eine zwiespältige Nähe aus Befremden und Anziehung. Eine außergewöhnliche Freundschaft, die plötzlich zerfiel wie das Land, in dem sie aufwuchsen. 12 Jahre ist es her, als Sara Bosnien verließ, um an einem besseren Ort ein neues Leben zu beginnen. 12 Jahre absoluter Funkstille, als ein Anruf sie in die verlorene Heimat zurückbringt. Die Rückkehr wird kein harmloses Wiedersehen zweier Kindheitsfreundinnen. Mit einer fesselnden Sprache zwischen rebellischem Trotz und beißender Komik erzählt Bosniens aufregender Literatur-Shootingstar Lana Bastašić in »Fang den Hasen« von einer außergewöhnlichen Freundschaft in den Wirren der jugoslawischen Geschichte – ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Europäischen Union 2020.
Lana Bastašić Bücher
Lana Bastašićs Werk befasst sich mit der Komplexität menschlicher Identität und Beziehungen, oft vor dem Hintergrund postkonfliktärer Gesellschaften. Ihr Schreiben zeichnet sich durch scharfe Einblicke in die Charakterpsychologie und einen eindringlichen, evokativen Stil aus, der die Leser in die Tiefen ihrer Emotionen zieht. Durch ihre Erzählungen erforscht Bastašić die feinen Nuancen von kollektivem Gedächtnis und persönlicher Erfahrung und betont die Kraft des Geschichtenerzählens, die Vergangenheit zu verarbeiten und einen Weg nach vorne zu ebnen. Ihre Prosa ist sowohl roh als auch poetisch und spiegelt ein tiefes Verständnis für menschliches Leid und Widerstandsfähigkeit wider.


»Lana Bastašićs Geschichten müssen erzählt werden.« Saša Stanišić, Zeit Online Eine Mutter schickt ihre Tochter in den Supermarkt, um Alkohol zu kaufen. Und ist danach wütend, weil diese die Flasche alleine nicht kaufen konnte. Ein Mädchen bekommt mit, wie das ganze Dorf über den Vater lästert, der sich seit Längerem seltsam verhält. Und ein Sportlehrer schikaniert eine Schülerin, bis er plötzlich auf ihre Hilfe angewiesen ist. In »Mann im Mond« geraten Kinder immer wieder in Situationen, in denen sie schwerwiegende Entscheidungen selbst treffen müssen, weil die Erwachsenen ihren Rollen nicht gerecht werden. Kunstvoll zeigt Lana Bastašić in zwölf Geschichten, wie schnell aus solchen Situationen traumatische Erlebnissen werden können. Oder Momente der Selbstermächtigung. Und erzählt davon auf schonungslose Weise, mal düster und berührend, mal verstörend und poetisch.