Während sich das Theater in den letzten Jahren stark politisiert hat, wächst auch die Kritik an zu viel Botschaft, zu viel Moral, zu viel Diversität. Gesellschaftsspiele ist ein Plädoyer für einen starken Begriff des Politischen. Und für ein Theater, das Missstände nicht nurspiegelt, sondern aktiv Teil gesellschaftlicher Veränderung sein will. Gesellschaftsspiele zeigt, warum und in welcher Vielfalt Theater heute in verschiedenen Teilen der Welt nicht nur in seinen Inhalten, sondern auch in seiner Form politisch ist. Anhand zahlreicher Beispiele aus darstellender, bildender und aktivistischer Kunst (von Brecht über Christoph Schlingensief, Milo Rau, Zentrum für Politische Schönheit, Lotte van den Berg, Public Movement, Gintersdorfer/Klaßen, Jonas Staal, Mierle Laderman Ukeles bis Pussy Riot u.v.a.) untersucht Florian Malzacher ein Theater, das im Spannungsfeld von Repräsentation und Partizipation spielerisch und ernsthaft zugleich auf seine eigenen, spezifischen Möglichkeiten setzt.
Florian Malzacher Bücher






Boris Nikitin
Das Gegenteil der Dinge
In Boris Nikitins Theater löst sich der Widerspruch zwischen Dilettantismus und Virtuosität, zwischen Illusionstheater und Performance, zwischen Dokumentarischem, Propaganda und Fake auf; seine Arbeiten offenbaren eine radikale Ästhetik des Möglichen: roh, frontal, grobkörnig und immer utopisch.0Mit einem Essay von Florian Malzacher, Gesprächen mit dem Soziologen und Kulturtheoretiker Dirk Baecker und der Kuratorin Joy Kristin Kalu, Originaltexten, zahlreichen farbigen Abbildungen und einem vollständigen Werkverzeichnis.0Die Reihe Postdramatisches Theater in Portraits widmet sich der Entwicklung einer neuen Theaterästhetik seit den 1990er-Jahren. Die Geschichte von Akteur*innen des postdramatischen Theaters im deutschsprachigen Raum wird erstmals in Form von Monografien erzählt. Herausgeber der Reihe sind Florian Malzacher, Aenne Quiñones und Kathrin Tiedemann.0
Das Nature Theater of Oklahoma (benannt nach jener Wandertruppe in Kafkas Amerika-Fragment) wurde 2004 von Kelly Copper und Pavol Liška in New York gegründet. Unverwechselbar in ihrer Mischung aus konzeptueller Klarheit, formaler Strenge und vermeintlich trashiger Oberfläche bedienen sie sich jeder denkbaren Theatertradition und modernistischen Kunststrategie. Ihre Arbeit umfasst nicht nur Theaterarbeiten und Performances, sondern auch Choreografien, Musicals, Hörspiele, Literatur, Graphic Novels sowie Filme verschiedenster Genres. Diese erste Anthologie zum Nature Theater of Oklahoma bildet die Bandbreite an künstlerischen Strategien der Performance-Gruppe durch sehr unterschiedliche Essays von Theaterkritikern, Theoretikern und befreundeten Künstlern sowie Beiträgen der Gründer Kelly Copper und Pavol Liška ab und gibt einen lebendigen Eindruck in ihre Arbeit. Der Band wird durch zahlreiche farbige Abbildungen und eine Werkliste ergänzt.
Stichworte
Impulse Theater Festival 2013–2017
Von AKTION bis ZUSCHAUERIN – Das Spielfeld des freien Theaters in 60 STICHWORTEN Sechzig internationale Künstler und Theoretiker des Impulse Theater Festivals haben 60 Einträge zu einem subjektiven Glossar des Theaters, der Kunst und der Politik beigesteuert. Diese STICHWORTE geben einen streitbaren Überblick über das, was freies Theater heute ausmacht. Aktion · Aktivismus in eigener Sache · Alienation Effect · ANTI- T. I. N. A. · Art / Culture · Artivism · BET · Bühne · Car · Choreografie · Collaboration · Curating · Dauer · Dialog · Double Agent · Doubt · Dramaturgie · Election · Encounter · English · Errors of Institutional Pedagogy · Extreme Mitte · Formation · Future · Gastfreundschaft · Geschäftsbedingungen · Globale Einsatztruppe · Grundeinkommen · Grundlagen · HochDeutsch · Illustion · Instant Krise · Institution · Jihadology · Kantine · Kategorien · Körper Teilen · Kritik · Left-Wing Populism · Liebe · Masse · Minstrelsy · Musik · MYTHOS: LOGOS · Nive Blind Faith · Neo-Vernacularization · Partisan_In Statt Partizipation · Play · Play(Back) · Politische Kunst · Postspektakuläres Theater · Pre-Enactment · #Reaktion · Schöffengericht · Spectators · Subart · Theorie · Timing · Zoo · Zuschauer*In
„Wo kommen wir eigentlich her, wer weiß es noch …?“ heißt es in einem Lied. Wer sich heute auf diese Frage einlässt und dann auf dem Fachbuch-Markt nach griffigen Antworten sucht, der steht vor einem gewaltigen Bücherberg. Er oder sie würde wohl angesichts der inzwischen vorhandenen Masse an Erinnerungsliteratur, dickleibigen Dokumentationen und wissenschaftlichen Untersuchungen schnell resignieren, wenn es da nicht das Standardwerk „Jugendbewegung für Anfänger“ gäbe, das nun in zweiter, überarbeiteter und ergänzter Auflage vorliegt. Die Verfasser nehmen darin den Leser in höchst anregender Weise mit auf eine Wurzelsuche nach den Ursprüngen, Entwicklungsschritten, Verlaufsformen, aber auch Eigentümlichkeiten dessen, was alles unter dem Oberbegriff „Jugendbewegung“ in den vergangenen gut einhundert Jahren zu finden war und ist. Eine pointierte, gut lesbare Einführung, die auch für Fortgeschrittene jede Menge Anregungen gibt.
Während sich das Theater in den letzten Jahren stark politisiert hat, wächst auch die Kritik an zu viel Botschaft, zu viel Moral, zu viel Diversität. Gesellschaftsspiele ist ein Plädoyer für einen starken Begriff des Politischen. Und für ein Theater, das Missstände nicht nurspiegelt, sondern aktiv Teil gesellschaftlicher Veränderung sein will. Gesellschaftsspiele zeigt, warum und in welcher Vielfalt Theater heute in verschiedenen Teilen der Welt nicht nur in seinen Inhalten, sondern auch in seiner Form politisch ist. Anhand zahlreicher Beispiele aus darstellender, bildender und aktivistischer Kunst (von Brecht über Christoph Schlingensief, Milo Rau, Zentrum für Politische Schönheit, Lotte van den Berg, Public Movement, Gintersdorfer/Klaßen, Jonas Staal, Mierle Laderman Ukeles bis Pussy Riot u. v. a.) untersucht Florian Malzacher ein Theater, das im Spannungsfeld von Repräsentation und Partizipation spielerisch und ernsthaft zugleich auf seine eigenen, spezifischen Möglichkeiten setzt.
The life and work of Nature Theater of Oklahoma
- 239 Seiten
- 9 Lesestunden
Das Nature Theater of Oklahoma (benannt nach jener Wandertruppe in Kafkas Amerika-Fragment) wurde 2004 von Kelly Copper und Pavol Liška in New York gegründet. Unverwechselbar in ihrer Mischung aus konzeptueller Klarheit, formaler Strenge und vermeintlich trashiger Oberfläche bedienen sie sich jeder denkbaren Theatertradition und modernistischen Kunststrategie. Ihre Arbeit umfasst nicht nur Theaterarbeiten und Performances, sondern auch Choreografien, Musicals, Hörspiele, Literatur, Graphic Novels sowie Filme verschiedenster Genres. Diese erste Anthologie zum Nature Theater of Oklahoma bildet die Bandbreite an künstlerischen Strategien der Performance-Gruppe durch sehr unterschiedliche Essays von Theaterkritikern, Theoretikern und befreundeten Künstlern sowie Beiträgen der Gründer Kelly Copper und Pavol Liška ab und gibt einen lebendigen Eindruck in ihre Arbeit. Der Band wird durch zahlreiche farbige Abbildungen und eine Werkliste ergänzt.
The silent university
- 140 Seiten
- 5 Lesestunden
Initiated by artist Ahmet Ö?üt in 2012, 'The Silent University' is an autonomous platform for academics unable to share their knowledge due to their residency status, unrecognized degrees, or other barriers to academia. It serves as a solidarity school for refugees, asylum seekers, and migrants who participate as lecturers, consultants, and researchers. This initiative proposes a new educational institution free from the constraints of traditional universities and bureaucratic migration laws, while also reflecting the structures of existing educational systems. This comprehensive publication introduces the Silent University and situates it within the broader contexts of radical pedagogy and socially engaged art. It highlights the diverse achievements, struggles, and failures of its branches in Amman, Athens, Hamburg, London, Mülheim/Ruhr, and Stockholm. The book connects this initiative to larger discussions on migration policies, critical pedagogy, and institutional engagement, aiming to inspire involvement from potential contributors, lecturers, and students. It addresses the urgent need for such initiatives in cities and countries worldwide. Published as part of the Impulse Theater Festival, this edition marks the foundation of Silent University Ruhr in Mülheim in June 2015.