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Christine Lavant

    4. Juli 1915 – 7. Juni 1973

    Christine Lavant zählt zu den bedeutendsten, und doch obskuren österreichischen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Lyrik ist unkonventionell, voller Neologismen und magischer Elemente, und trägt Echos von Rilke in sich. Ihr Werk gilt als Zeugnis einer „zerstörten Welt“, das tiefe innere Erlebnisse offenbart. Mit ihrem einzigartigen Stil und scharfen Blick auf die menschliche Existenz bereichert Lavant die literarische Landschaft.

    Das Wechselbälgchen
    Briefe an Maja und Gerhard Lampersberg
    Das Kind
    Die Bettlerschale
    Gedichte
    Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte
    • »Ich habe eine Welt und diese Welt brennt! Und wo etwas brennt, da entsteht Kraft. Und diese Kraft reißt mit!« Christine LavantChristine Lavant schrieb Gedichte, die in ihrer sprachlichen Eigenwilligkeit und existentiellen Zerrissenheit für Thomas Bernhard zu den »Höhepunkten der deutschen Lyrik« zählen. Er beschrieb ihre Lyrik als »das elementare Zeugnis eines von allen guten Geistern mißbrauchten Menschen«.Lavant selbst sah ihre Kunst als »verstümmeltes Leben, eine Sünde wider den Geist, unverzeihbar« und war sich der poetischen Kraft ihrer Gedichte dennoch gewiss: »Wenn ich dichtete, risse ich jede Stelle Eures Daseins unter Euren Füßen weg und stellte es als etwas noch nie von Euch Wahrgenommenes in Euer innerstes Gesicht«.Der erste Band der vierbändigen Werkausgabe versammelt alle zu Lebzeiten publizierten Gedichte in einer komplett neu edierten Fassung. Er enthält neben den drei Gedichtbänden, die Lavants Ruhm begründet haben (»Die Bettlerschale«, »Spindel im Mond«, »Der Pfauenschrei«), auch das Frühwerk »Die unvollendete Liebe«, Lavants späte, in Liebhaberausgaben und Sammelbänden veröffentlichte Lyrik (»Sonnenvogel«, »Wirf ab den Lehm«, »Hälfte des Herzens«) sowie zahlreiche verstreute Gedichte, die erstmals wieder zugänglich gemacht werden.

      Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte
    • Die aus dem Kärntner Lavanttal stammende Christine Habering (1915 – 1973) ist als Christine Lavant zu einer der großen Dichterinnen deutscher Sprache geworden. Thomas Bernhards Auswahl gilt dem elementaren »Zeugnis eines von allen guten Geistern mißbrauchten Menschen als große Dichtung, die in der Welt noch nicht so, wie sie es verdient, bekannt ist«.

      Gedichte
    • Zum 100. Geburtstag der großen Kärntner Autorin am 4. Juli 2015 Diese 1945/46 entstandene Erzählung ist das Debüt der Autorin Christine Lavant, sie erzählt darin vom Leben eines Kindes in einer Heilanstalt; ganz bleibt sie in der Denkwelt des Mädchens, das die so geheimnisvollen wie existenziellen Vorgänge um sich herum noch kaum versteht. Viele der späteren Themen werden schon hier eindrucksvoll angeschlagen: Krankheit, körperliche Beeinträchtigung - der diskriminierende Umgang der Gesellschaft damit und dagegen die Würde der Betroffenen, in rückständigen, von Religion und Aberglauben geprägten Verhältnissen die eigene Existenz zu behaupten. Seit früher Kindheit war Christine Lavant selbst von verschiedenen schweren Krankheiten gezeichnet; sie konnte sich auf besondere Weise in das Schicksal ihrer Figuren einfühlen: Es war ihr eigenes oder beruhte zumindest auf realen Erfahrungen während ihrer zahlreichen Krankenhausaufenthalte. Nicht Mitleid ist, was aus den Texten spricht, sondern genaues Wahrnehmen und Ernstnehmen aus wirklicher Nähe. Daraus entsteht die ungeheuerliche Kraft der Lavantschen Literatur. Erstmals erschien die Erzählung 1948. Seit Jahren ist sie vergriffen. Dieser Neuausgabe liegt die Originalhandschrift der Autorin zugrunde, neu durchgesehen und nur bei offensichtlichen Verschreibern und Fehlern korrigiert.

      Das Kind
    • Briefe als faszinierendes Selbstporträt und als Dokument einer Freundschaft mit vielen Facetten. Die Briefe, die Christine Lavant zwischen 1958 und 1971 an den Komponisten Gerhard Lampersberg und seine Frau Maja geschrieben hat, sind ein überraschendes literarisches Fundstück. Gesamtfaksimile der Briefe

      Briefe an Maja und Gerhard Lampersberg
    • Das Wechselbälgchen

      Erzählung

      • 103 Seiten
      • 4 Lesestunden
      4,0(42)Abgeben

      Christine Lavant, die bedeutende österreichische Lyrikerin, wird hier als Prosaautorin neu entdeckt. Ihre Erzählung »Das Wechselbälgchen« ist wieder erhältlich. Zitha, das uneheliche Kind einer Bauernmagd, ist geistig zurückgeblieben und körperlich entstellt. Das Dorf, geprägt von katholischem Glauben und Aberglaube, erklärt ihr trauriges Schicksal mit der Annahme, dass böse Geister der Magd nach der Geburt das Kind geraubt und ein verhextes Mädchen, einen Wechselbalg, untergeschoben haben. Diese Legende führt zu einem kollektiven Wahn, der selbst die Liebe der Mutter nicht aufhalten kann. Zitha wird schließlich sogar nach dem Leben getrachtet. Lavant schildert eindringlich die Ausgrenzung einer Schwachen aus der dörflichen Gemeinschaft. Die 1998 posthum veröffentlichte Erzählung reflektiert auch die Gefährdung unserer Zivilisation, die sich in der Vernichtung unwerten Lebens durch die Nationalsozialisten manifestierte. Nach längerer Zeit der Vergriffheit erscheint die Erzählung nun erstmals im Wallstein Verlag, herausgegeben von Klaus Amann, der eine kommentierte Werkausgabe von Lavants Werken vorbereitet.

      Das Wechselbälgchen
    • Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus

      • 159 Seiten
      • 6 Lesestunden
      3,7(198)Abgeben

      Eine bislang verschollene Erzählung der österreichischen Dichterin - ein literarisches, subtiles, psychologisches Meisterwerk. Die Erzählung ist eine literarisch wie psychologisch genaue Studie eines freiwilligen Aufenthalts in einer „Irrenanstalt“. In Bildern, denen man sich nicht entziehen kann, schildert die Ich-Erzählerin Bewusstseins- und Unterbewusstseinszustände von Insassinnen, Personal, Besucherinnen und sich selbst. Die Grenze zwischen „normal“ und „unnormal“ verschwimmt. Noch selten hat jemand so über die Abgründe von Psyche und Psychiatrie zu schreiben vermocht.

      Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus