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Bookbot

Wojciech Kunicki

    Neisse: Texte und Bilder
    "... auf dem Weg in dieses Reich"
    Germanistik in Polen
    "... und steigert meine Furcht zum Zorn."
    Literaturwissenschaft - Raum und Medialität
    Germanistik in Breslau 1918 - 1945
    • „Das Hauptverdienst der Untersuchung Kunickis [.] ist die erstmalige Erschließung einer außerordentlich großen Menge von Quellen zur Germanistik-Geschichte. Kunickis Darstellung der Breslauer Germanistik ist aber zugleich für die Historiographie der Disziplin im Deutschen Reich von 1918 bis 1945 von Bedeutung, denn sie dokumentiert die Geschichte der Germanistik an einer der großen Universitäten des Reichs, an der die ›geistesgeschichtliche Revolution‹ nicht stattfand, sondern ›positivistische‹ Forschungstraditionen bis in die zwanziger Jahre hineinwirkten und dann – nach der Desillusionierung über die Geistesgeschichte – von neopositivistischen Orientierungen abgelöst wurden.“ Hans-Harald Müller (Hamburg) in IASL Online

      Germanistik in Breslau 1918 - 1945
    • Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse einer internationalen Tagung zu Hermann Stehr, die das Germanistische Institut der Universität Wrocław vom 25. bis 28. September 2008 in dessen Geburtsort Bystrzyca Kłodzka veranstaltete. Ziel diese Colloquiums war eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk und der Rezeption des seinerzeit berühmten und heute weitgehend vergessenen Vertreters des deutschen Naturalismus Hermann Stehr (1864-1940). Galt sein Frühwerk als Inbegriff der literarischen Moderne, so wird heute vor allem das Spätwerk als epigonal und weltanschaulich problematisch angesehen. Der Tagungsband beabsichtigt, die Facetten des Stehrschen Werkes zu erforschen, seine Bedeutung für die regionale Literatur Schlesiens sowie für die deutsche Nationalliteratur festzulegen und seine weltanschaulichen und politischen Positionen im Dritten Reich zu bestimmen. Dabei handelt es sich nicht um eine Würdigung, sondern um eine wissenschaftlich fundierte Erforschung einer in der Germanistik weitgehend ausgeklammerten kulturellen Erscheinung.

      "... und steigert meine Furcht zum Zorn."
    • Germanistik in Polen

      • 400 Seiten
      • 14 Lesestunden

      Die Fachgeschichte der polnischen Germanistik ist in Deutschland ein weitgehend unbekanntes Thema. Für ihre inhaltliche und methodologische Entwicklung war neben der geographischen Nähe der beiden Länder vor allem die Tatsache von Bedeutung, dass polnische Gebiete nach den Teilungen in den preußischen und österreichischen Staat eingegliedert wurden, und damit auch die Pflege der Germanistik bis 1918 in diesem wissenschaftspolitischen und fachgeschichtlichen Kontext stattfand. Ferner ist die polnische Germanistik nicht identisch mit der Germanistik in Polen, gab es doch in den vor 1945 zum Deutschen Reich gehörenden Gebieten germanistische Institutionen mit eigenen Forschungsprofilen, wie z. B. die Universität Breslau, die Technische Hochschule Danzig oder von 1941–1945 die sog. Reichsuniversität Posen. Die politische Entwicklung in Polen nach 1945 brachte es dann mit sich, dass die Germanistik dort nicht ausschließlich eine philologische Wissenschaft bleiben konnte und durfte. Ihr wurde der Status einer „politischen Wissenschaft“ (Eduard Goldstücker) oktroyiert, mit allen daraus resultierenden Folgen – ein Schicksal, das sie mit anderen Auslandsgermanistiken in Ostmitteleuropa bis zum Umbruchsjahr 1989 teilte. Vor diesem Hintergrund zeichnen die Autoren des Bandes, die alle wichtigen germanistischen Institute Polens repräsentieren, anhand exemplarischer Biographien von Fachvertretern die Geschichte der polnischen Germanistik von 1918 bis zur Gegenwart nach.

      Germanistik in Polen
    • Eine umfassende Pionierstudie zur Literatur in Schlesien während der Zeit des Nationalsozialismus und ein künftighin unverzichtbares Standardwerk. Jenseits ausgetretener ideologischer Pfade verfolgt die Analyse das Ziel, die Vielschichtigkeit der Veränderungen einer regionalen Literatur unter gewandelten politischen Rahmenbedingungen zu zeigen.

      "... auf dem Weg in dieses Reich"
    • Natalia Zarska: Die Dichtung und der Untergang des Adels beschworen in den Gärten von „Erlebtes“ und „Ahnung und Gegenwart“ Joanna Rosik: Aus dem Leben einer Metapher: der Tanz in den Beobachtungen zur höfischen Gesellschaft bei Joseph von Eichendorff und Norbert Elias Anna Manko-Matysiak: Von zwei Nichtstuern, die die Welt begeisterten, Till und Taugenichts. Auf den Spuren der Urquelle? Wojciech Kunicki: Politische Dimension in den „Freiern“ von Joseph von Eichendorff? Hannelore Scholz-Lübbering: Joseph von Eichendorff: Heimat als Konstrukt. Das Ich in Bewegung Lucjan Puchalski: Die österreichische Literatur- und Kulturtradition in den literarhistorischen Entwürfen Eichendorffs Erich Unglaub: Eichendorff-Reminiszenzen in Robert Walsers „Prosastückli“ Cord-Friedrich Berghahn: Versteinerte Gedanken. Eichendorffs Denkschrift zur Wiederherstellung der Marienburg. Eine deutsch-polnische Recherche Marek Halub: Eichendorff in polnischen Enzyklopädien und Lexika Beata Baczynska, José Luis Losada Palenzuela: Eine polnische romantische Übersetzung des „Grafen Lucanor“ nach Joseph von Eichendorff

      Joseph von Eichendorff in unseren Tagen
    • August Timotheus Kahlert ist heute faktisch in Vergessenheit geraten, was umso bedauerlicher ist, als er zur Biedermeierzeit zu den bekannten und bedeutenden Persönlichkeiten des schlesischen Literaturlebens zählte. Er war ein vielseitig ambitionierter Intellektueller – Schriftsteller, Philosoph, Musikwissenschaftler, Dichter, seit 1836 zudem auch Privatdozent für Literaturgeschichte und Ästhetik. August Kahlert als Briefschreiber war vor allem auf die Sache konzentriert. Seine Briefe enthalten immer einen pragmatischen Kern. Im Zuge der Entwicklung von freundschaftlichen Beziehungen innerhalb von beinahe vierzig Jahren gewinnen sie auch feste rhetorische Konturen, indem sie zwei stehende Elemente beinhalten: Nachrichten zum Theaterleben der schlesischen Metropole sowie die zu den literarischen Novitäten und Entwicklungen, insbesondere in Schlesien. Die Meinungen Kahlerts werden unverblümt dargeboten, weil es sich in seinem Fall um eine private Perspektive handelt, die mit einer Veröffentlichung in absehbarer Zeit nicht rechnet. So darf man die Briefe Kahlerts als authentisch bezeichnen, während die Korrespondenz von Holtei eindeutig für die Veröffentlichung präpariert ist. In welchem Grade, lässt sich allerdings schwer bestimmen. Holtei stilisiert sich im poetologischen Zusammenhang seiner Autobiographie vierzig Jahre zu einem literarischen und theatralischen Vagabunden, zu einem schlesischen Menschen, der eine Spannung zwischen dem Fremden und dem Eigenen empfindet und diese auch ästhetisch gestaltet. In dieser Rolle wird Kahlert zum externen Zuträger von Nachrichten oder aber zu einer Figur im ästethisch geprägten schlesischen Kosmos von Holtei ausgestaltet, die gewichtigen Botschaften werden von Holtei an die Schlesier in seinen Romanen formuliert, auf die Kahlert wohl einen gewissen, dabei aber keinesfalls entscheidenden Einfluss nimmt. Sind also die Briefe Holteis literarisierte Kunstwerke von autobiographischem Charakter, so werden die Antworten Kahlerts bis auf drei delikat zensierte Schreiben deshalb nicht veröffentlicht, weil sie keiner Stilisierung bedürfen, sondern als authentische Zeugnisse eines umsichtigen Intellektuellen gelten können, und zwar mit all ihren Indiskretionen und subjektiven Urteilen.

      August Timotheus Kahlert