Jost Hermands Buch ist eine umfassende Darstellung jener utopischen Schriften, in denen in Deutschland seit Mitte des 19. Jahrhunderts Leitbilder eines neuen „Reichs“, eines auf nationalem Gemeinsinn beruhenden Staatswesens auftauchen. Während von der Aufklärung bis zu den Befreiungskriegen und der gescheiterten Revolution von 1848 dieser Staatsentwurf noch einen freiheitlich-demokratischen Charakter hatte, verengten sich die Vorstellungen ins Deutschnationale, Völkische, Alldeutsche, Arische und Sozialdarwinistische. Das Hitler-Reich kanalisierte dann die immer wieder durchbrechenden Sehnsüchte nach Heimatlichkeit, Gemeinschaftlichkeit, ja sozialistischer Brüderlichkeit mit allen Mitteln der modernen Propaganda in ein chauvinistisches Machtrausch-Staatskonzept, das in der wahnwitzigen Vision eines arisch-deutschen Weltreichs gipfelte.
Jost Hermand Bücher
11. April 1930 – 9. Oktober 2021






Über 3 Millionen deutsche Kinder zwischen 7 und 16 Jahren sind in der Zeit von 1940 bis 1945 im Zuge der 'Erweiterten Kinderlandverschickung' aus den bombenbedrohten Großstädten aufs Land verschickt worden. Ziel war es, die Jugendlichen schon frühzeitig dem NS-Staat gefügig zu machen. Jost Hermand berichtet aus eigener Erfahrung über die brutale Realität des Lagerlebens, das bei vielen Betroffenen bis heute traumatische Folgen zeitigt.
Die Kultur der Weimarer Republik
- 448 Seiten
- 16 Lesestunden
German
Das Flötenkonzert in Sanssouci - Ein realistisch geträumtes Preußenbild - bk1126; Fischer Verlag; Jost Hermand; pocket_book; 1988
Basis
Jahrbuch für deutsche Gegenwartsliteratur
Lyrik des Jugendstils
eine Anthologie



