Mit einem eindringlichen »Ja zur Gegenwart«, wie Harald Szeemann, der renommierte Ausstellungsmacher und Freund des Unternehmerehepaars, ihre Haltung beschrieb, bauten Anne-Marie Loeb-Haymann (1916–1999) und Victor Loeb (1910–1974) zwischen 1964 und 1974 eine Sammlung auf, die von Beginn an Museumsreife besaß. Die Gegenwartskunst, nicht selten direkt aus dem Atelier erworben, ergänzten die Loebs um konstruktive Positionen aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Die kinetische Lichtskulptur Liquid Reflections (1967) der amerikanischen Künstlerin Liliane Lijn (*1939) gab Ausstellung und Buch den Titel. Darin formuliert sich, was den Charakter der Sammlung ausmacht: Verflüssigung und Entgrenzung. Was bisher ein Gemälde, eine Skulptur war, wird neu entwickelt, materialisiert und interpretiert. Dieser Katalog gibt Einblick in die Entstehung der Sammlung, deren mehr als 350 Werke sich als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Bern befinden, enthält ein Werkverzeichnis und stellt Highlights vor. Er zeigt den experimentellen Aufbruch der Kunst jener Zeit. Ausstellung: Kunstmuseum Bern 27.10.2017–28.1.2018
Nina Zimmer Bücher






Van Gogh bis Cézanne, Bonnard bis Matisse
- 255 Seiten
- 9 Lesestunden
Die vom Ehepaar Hedy und Arthur Hahnloser-Bühler in Winterthur zwischen 1906 und 1936 zusammengetragenen Werke des Postimpressionismus und des Fauvismus, der Künstlergruppe Nabis und deren Schweizer Zeitgenossen wie Ferdinand Hodler oder Giovanni Giacometti zählen zu den wichtigsten Kunstsammlungen der Schweiz. 2016 hat das Kunstmuseum Bern die Werke der von den Nachkommen der Sammler 1980 gegründeten Hahnloser/Jaeggli Stiftung, zusammen mit weiteren Bildern aus deren Privatbesitz, als Dauerleihgabe erhalten. Dieses Buch beleuchtet zentrale Aspekte des privaten und öffentlichen Sammelns der Hahnlosers in Winterthur und am Kunstmuseum Bern und stellt es in den internationalen Kontext der Zeit. Beiträge zur regen Korrespondenz des Ehepaars Hahnloser-Bühler mit Künstlerfreunden und Protagonisten der Sammlung wie Félix Vallotton und Pierre Bonnard ermöglichen ausserdem einen tieferen Blick auf diese herausragende Kollektion und ihre kunstgeschichtliche Bedeutung.
Das Œuvre des belgischen Künstlers James Ensor (1860–1949) ist von Gegensätzen geprägt. War er doch einerseits ein aufmerksamer Beobachter der Natur, beeindruckt vom Realismus und Naturalismus des 19. Jahrhunderts, und andererseits ein Meister des Fantastischen. Seine Arbeiten sind skurril, ironisch, mitunter angriffslustig und provokant, dabei von Humor getragen. Die ungewöhnlichen Motive offenbaren das Absurde und Groteske des menschlichen Alltags. Ensors Interessen waren vielfältig, er begeisterte sich für das druckgrafische Werk Rembrandts ebenso wie für den belgischen Karneval und japanische Masken. Künstler wie Alfred Kubin, Paul Klee und die deutschen Expressionisten zeigten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederum von seiner Schaffenskraft und radikalen Absage an das Schönheitsideal der europäischen Kunstgeschichte inspiriert. Der Band stellt nahezu 60 Gemälde und ebenso viele teils erstmalig veröffentlichte Zeichnungen vor. Ausstellungen: Ordrupgaard, Charlottenlund 6.9.2013–19.1.2014 Kunstmuseum Basel 16.2.–25.5.2014
Ein Abriß der theoretischen Wegbereiter des kollektiven künstlerischen Schaffens zeigt die Bedeutung der Gemeinschaftsarbeit für die Produktionsästhetik des 20. Jahrhunderts. Gemeinschaftsarbeiten - Kunstwerke von mehr als einem Autor - sind im 20. Jahrhundert keine Seltenheit. Nicht nur die Dadaisten, die Surrealisten oder die Gruppe Cobra haben regelmäßig gemeinschaftlich gearbeitet, auch von August Macke und Franz Marc oder Jackson Pollock sind Beispiele bekannt. Modelle künstlerischer Gemeinschaftlichkeit gab es bereits im 19. Jahrhundert. Gefordert wurde Gemeinschaftsarbeit im Rahmen von Theorien zur Volkskunst, zur Kathedrale als nationalem Gesamtkunstwerk, oder im Zusammenhang mit der Vorstellung, jeder Mensch sei ein Künstler. Die frühesten Realisierungen von Gemeinschaftsarbeit gab es jedoch erst im 20. Jahrhundert. Im Zentrum der Untersuchung stehen die vielfältigen Gemeinschaftsarbeiten der 60er Jahre. Chronologisch werden die Gemeinschaftsarbeiten der deutschen Gruppe SPUR vorgestellt. Nina Zimmer vergleicht sie mit Formen des kollektiven künstlerischen Schaffens in Europa und den USA bei Gruppen wie den Nouveaux Réalistes, FLUXUS, Art & Language, Enne, Equipo Cronica, NUL, ZERO oder GRAV.
A significant volume showcasing highlights from the Kunstmuseum Basel.
Vincent van Gogh : Between Earth and Heaven - The Landscapes
- 312 Seiten
- 11 Lesestunden