Thomas’ Mörder kam, als die Eltern auf einem Bowlingabend waren. Er stieg in das Haus ein und erstach den ahnungslosen 10-Jährigen in seinem Bett. Ohne Anlass, der Junge war ein zufälliges Opfer. Kann so jemand, nach Verbüßung einer mehrjährigen Haft, wieder freigelassen werden, oder müssen wir damit rechnen, dass er wieder mordet? Das muss Professor Kury entscheiden, der in diesem wie in vielen anderen dramatischen Fällen als Gutachter auftritt. Ob der Terrorist Christian Klar, ob Sexual- oder Gewaltverbrecher: Kury muss herauszufinden versuchen, was diese Menschen zu ihren Taten bewegt. Sind es Menschen, die durch eine einzelne Begebenheit aus der Bahn geworfen wurden, oder gingen sie gezielt und planvoll vor oder aber handelten sie ohne jeden erkennbaren Anlass? Und was bedeutet das für die Wiederholungsgefahr? Kury schildert präzise und farbig die Fälle und wie er sie eingeschätzt hat. Und er stellt Fragen, die alle Bürger bewegen müssen: Sind Strafen sinnvoll? Welche Strafen? Und wer schützt Menschen, die in die Mühlen der Psychiatrie gerieten, davor, dass sie für immer weggesperrt werden? Aber auch: Wer bewahrt uns vor falschen Gutachten und deren – möglicherweise – tödlichen Folgen?
Helmut Kury Bücher






Rechtspsychologie
Forensische Grundlagen und Begutachtung. Ein Lehrbuch für Studium und Praxis
Dieses einführende Lehrbuch spannt einen umfassenden Bogen von den geschichtlichen Anfängen über die Grundlagen von Rechtsbereichen heutiger forensisch-psychologischer Begutachtung bis hin zu den wichtigsten Anwendungsbereichen. Die Verfasser gehen auf die Tätigkeit von forensisch-psychologischen Sachverständigen und Gutachtern ein und problematisieren ihre vielerorts wachsende Zahl und zunehmende Beauftragung zur Klärung von Fragen etwa nach Schuldfähigkeit, Glaubhaftigkeit oder der Kriminalprognose. Der Band orientiert sich konsequent an dem Lehrstoff, den Studierende innerhalb von zwei Semestern erarbeiten müssen, und berücksichtigt die Studienanforderungen in Deutschland, Österreich und der (deutschsprachigen) Schweiz. Viele Praxisbeispiele runden das Buch ab.
Der Tagungsband gliedert sich in: I. Aktuelle Tendenzen der Kriminalitätsentwicklung, insbes. hinsichtlich Jugendkriminalität - Gewaltkriminalität - Gewalt in der Familie. a) Organisierte Kriminalität und Korruption in Ländern des Umbruchs b) Häusliche Gewalt II. Strafrechtsentwicklung und Kriminalprävention - Internationale Zusammenarbeit - Menschenrechte a) Menschenrecht- internationale Verträge III. Kriminalprävention. „Vorbeugung“oder „Nachbehandlung“ a) Der Stellenwert von Sanktionen - Strafvollzug - Alternativen. b) Probleme des Strafvollzugs (Freiheitsstrafe) und die Suche nach Altenativen. c) Gesellschaft und Kriminalität - Sanktionseinstellungen. IV. Schlussbetrachtung: Die Entwicklung des Strafrecht und der Sanktionspraxis in Ost und West.
Die Forschungsergebnisse zum Thema „Gewalt in der Familie“ leiteten ein Umdenken hinsichtlich des Täter-Opfer-Bildes ein: Frauen werden nicht mehr nur in der Opferrolle gesehen, Männer nicht nur in derjenigen des Täters. So spiegelt auch der zunehmend häufiger verwendete Begriff „Familiäre beziehungsweise Häusliche Gewalt“ die Wechselseitigkeit gewalttätiger Beziehungen wider. Gewalt in der Familie verursacht nicht nur viel Leid für die Betroffenen, sondern auch der Gesellschaft erhebliche Kosten. Bisher praktizierte „Lösungen“ wurden weiterentwickelt, neue Vorgehensweisen werden erprobt. Zu Letzteren gehört der „Platzverweis“, mit dem in den USA, aber auch in europäischen Ländern und inzwischen auch in Deutschland, gute Erfahrungen gemacht werden. Der Band enthält internationale Beiträge zur Gewalt in der Familie und vor allem zum Platzverweis. Erfahrungen aus verschiedenen Ländern werden berichtet, Vor- und Nachteile sowie Probleme dieser Form des polizeilichen Einschreitens bei familiären Gewalttaten werden kritisch diskutiert.
Kriminalität ist ein grenzübergreifendes Phänomen. Die Präventation und Bekämpfung von Kriminalität erfordert daher die Erarbeitung grenzüberschreitender integrierter Strategien und Lösungsansätze. Dabei ist es selbstverständlich, dass zahlreiche Fragen des Umgangs eines Strafvollzugssystems, in erster Linie auf nationaler Ebene beantwortet werden müssen. Internationalisierung bedeutet nie die Aufhebung des Prinzips der nationalen Verantwortung, sondern bildet dessen Ergänzung. Die Erarbeitung gemeinsamer Strategien in der Prävention und Bekämpfung von Kriminalität setzt daher die Kenntnis der nationalen Herangehensweise der jeweiligen Partner voraus. Der kollegiale Austausch zwischen Rechts- und Verwaltungswissenschaftlern, Polizeipraktikern und politschen Entscheidungsträgern ist demzufolge eine Vorbedingung für die Entwicklung transnationaler Sicherheitskonzeptionen. Aus dem Grußwort von: P. Drexler (Deutsche Botschaft Tbilisi) Die Konferenz und die Entstehung des Buches wurden mit Mitteln der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) und des DAAD gefördert
Der vorliegende empirische Forschungsbericht enthält eine umfassende Analyse der Interessen und Erwartungen von Opfern krimineller Viktimisierung im Gesamtkontext staatlicher Strafverfolgung und ihrer möglichen Alternativen. Inhaltlicher Ansatzpunkt des hierfür entwickelten juristisch-opferzentrierten Forschungsansatzes ist die gesamte Phase strafrechtlicher Intervention vom Viktimisierungsgeschehen selbst bis hin zum Strafvollzug als äußerstem denkbaren Schlußpunkt - und zwar nicht auf fiktiver Vorgabenbasis, sondern im konkreten Erlebnisbezug.Dabei wird Sanktionseinstellung in einem weiten Sinne definiert. Denn die Frage nach der angemessenen Reaktion hat vielfältige Facetten, die mit einer Schematisierung nach Strafart bzw. -höhe nicht ausreichend erfaßt würden. Erst auf der Grundlage einer Differenzierung der unterschiedlichen Elemente strafrechtlicher Intervention wird auch eine sinnvolle Analyse zum Stellenwert alternativer Reaktions- bzw. Sanktionsformen wie Täter-Opfer-Ausgleich bzw. Wiedergutmachung möglich