In „Und die Nacht prahlt mit Kometen“ wird die Geschichte von Valerie erzählt, die sich in den verführerischen, aber gewalttätigen Bojan verliebt. 30 Jahre später konfrontiert sie die verdrängte Vergangenheit, als Bojan wieder Kontakt aufnimmt. Der Roman thematisiert die dunklen Seiten der Liebe in einer nostalgischen Wiener Kulisse.
Ela Angerer Bücher






Porno
- 117 Seiten
- 5 Lesestunden
Falco, Helmut Lang, Quentin Tarantino - sie alle hatten das Privileg, in ihrer Gunst zu stehen: Marianne Kohn, Chefin der weltberühmten Loos American Bar in Wien. Trotz ihres legendären Grants und ihres Rufs, sich nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen, zählt die 76-Jährige heute zum Szene-Inventar. „Die Kohn“ ist Kult! Und sie kennt sie alle: die Stars und Möchtegerns, die Geschichten und Geschichterln. Einen Nimbus, den die Bar-Patrona ab Anfang der 1980er in sagenumwobenen Lokalen wie Schoko oder Club U4 begründete. Doch Marianne Kohn ist nicht nur Zeitzeugin der schnellen, wilden Jahre der Wiener Szene, sie gibt auch offen Auskunft über ihr eigenes Leben: ihr schwieriges Verhältnis zur Mutter, persönliche Krisen, zerbrochene Beziehungen, ihren Kampf gegen die Krebs-Erkrankung. Und sie erzählt über ihre närrische große Liebe: die Oper. Eine außergewöhnliche Biografie einer starken Frau – und eine Zeitreise in eine Ära, die ein Lebensgefühl feierte, das vor keiner Sperrstunde Halt machte.
Warum trifft man sich mit Leuten? Warum geht man immer wieder von Neuem das Risiko einer zwischenmenschlichen Katastrophe ein? Neun Autoren schreiben über ihre ganz persönlichen Momente auf der Suche nach Liebe, Geld, Erfolg oder Ferien vom Ich – auf der Suche nach dem ultimativen Brennstoff für das eigene Leben. Ein gewonnenes Preisausschreiben wird zum Höllentrip, ein Maturatreffen zur großen Abrechnung, ein Interview mit einem Künstler-Star führt fast zum Mord und eine Geburtstagsfeier in den Irrsinn. Wie schon in „Abwärts“, dem Start der Buchreihe „Moderne Nerven“, finden sich auch in diesem Band authentische Berichte von den unterschiedlichsten Stilarten des Scheiterns: Joachim Lottmann, David Schalko, Doris Knecht, Manuel Rubey, Caroline Wolf, Peter Hein, Christian Schachinger, Manfred Peckl und Ela Angerer erzählen mit Leidenschaft und Witz von der ganz alltäglichen Entfremdung des Großstadtbewohners.
„Aber es galten andere Gesetze, wenn man in den Wald hineinging; vorsichtig zuerst und dann immer tiefer; über die erste kleine Holzbrücke, und über die zweite; wenn immer mehr Tannen die letzten Traubeneichen verdrängten. Man konnte es auch so sehen.“ Er ist fremd. Er ist verführerisch. Er schlägt sie, betrügt sie und belügt sie. Bis sie eines Tages schwanger wird. Ein poetisches Lehrstück über Liebeswahn. »Mit bewundernswerter Leichtigkeit erzählen Ela Angerers Bücher Verstörendes und existenziell Verunsicherndes, ohne den Leser je im Stich zu lassen.« Thomas Glavinic »Ela Angerers Blick auf die Welt um sie herum ist röntgenhaft.« Volker Weidermann So jemanden wie Bojan hat Valerie noch nie gesehen. Er ist stark und sanft zugleich, hat zahllose Frauen, macht obskure Geschäfte und bewegt sich durch Wien wie ein junger Gott. Er nennt sie Madame, weil ihm ihre vornehme Herkunft zuwider ist. Sie bemüht sich um die Gunst seiner serbischen Mutter, die an ihrem eigenen Sohn längst verzweifelt ist. Valerie liefert sich Bojan mit ihrer ganzen jugendlichen Naivität aus. Vollkommen bereitwillig begibt sie sich in Bojans Welt, in der andere Gesetze und Regeln gelten. Denn Bojan schlägt sie. Und lange Zeit denkt Valerie, sie hätte diese Schläge verdient. 30 Jahre später: Valerie lebt ein geregeltes Leben und ist bei einem großen Unternehmen angestellt. Die Geschichte von damals hat sie verdrängt – bis Bojan eines Tages wieder Kontakt zu ihr aufnimmt. »Und die Nacht prahlt mit Kometen« ist ein Roman aus einer Zeit, als es in Wien noch Mehrfachtelefonanschlüsse gab, als man Schulterpolster und Neonfarben trug, während man zu Falco tanzte, als die Fernsehsender nachts noch Testbilder zeigten und Tschernobyl und Waldheim die Schlagzeilen dominierten. Ein Roman der beweist, dass Liebe doch falsch sein kann.
Eine Mutter, die lieber am anderen Ende der Welt mit Omar Sharif Bridge spielt. Ein Vater, der seine Tochter zu hässlich findet, um sich mit ihr auf der Straße zu zeigen. Das ist die Situation der Ich-Erzählerin, und die verschärft sich noch, als die Mutter den Vater für einen Multimillionär verlässt. Die Eltern sind abwesend, das Personal hilflos. Mit dreizehn beginnt das Mädchen eine Affäre mit einer jungen Krankenschwester und nimmt Drogen. Das fällt sogar den Eltern auf – die Tochter kommt ins Internat und lernt dort, dass es das Böse wirklich gibt.
Abwärts
- 125 Seiten
- 5 Lesestunden
Es geht „Abwärts“ – ein Sex-Unfall, ein auf der Autobahnraststätte vergessener Bandkollege, zehn Gramm Kokain zum Geburtstag, die dreckigste Wohnung aller Zeiten, abfeiern mit einer Nutte auf Heroin: Wer sich selbst begegnen will, muss den Mut haben, im großen Stil zu scheitern, das Risiko eingehen, im untersten Kellerge-schoß mit dem Gesicht auf dem Boden zu landen. Weil das Leben kein Waldspazier-gang ist, sondern eine fortwährende Baustelle. Wie absurd und komisch es dort zugehen kann, beweisen die Protagonisten dieses Erzählbandes. Thomas Glavinic, Doris Knecht, Christian Schachinger, Conny Habbel, Angelika Hager, Christopher Just, Thomas Draschan, Ela Angerer und Michael Leon – sie alle waren an irgendeinem Punkt ihrer Biografie schon einmal ganz tief unten, haben sich davon aber nicht kleinkriegen lassen. Weil sie Menschen mit modernen Nerven sind, die über den nötigen Schuss Rock'n'Roll im Herzen verfügen.