Abschied
Erzählung
Familienbeziehungen sind oft komplex und intensiv. Der Verlust eines Elternteils bringt die Kraft emotionaler Bindungen ans Licht. Sabine Peters beschreibt diese Erfahrung mit sensibler Sprache und reflektiert über den universellen Schmerz des Abschieds. Inspiriert von Tolstois berühmtem Zitat über glückliche und unglückliche Familien, beleuchtet sie das letzte Lebensjahr des dominanten Vaters, »Doktor Phil«, und die damit verbundenen Herausforderungen für seine Frau und vier Töchter, die er nur als Eins, Zwei, Drei und Vier bezeichnet. Diese Zeit ist geprägt von Nähe und Distanz, doch stets im Fokus steht das gemeinsame Leben der Familie. Die quälenden Fragen, die alle Familienmitglieder kennen, werden bis zum Lebensende gestellt. Peters gelingt es, der Familie eine eigene Sprache zu verleihen. Die Gefühlswelt dieser bürgerlichen Kleinfamilie wird als eine Sprachwelt dargestellt, die nach eigenen Regeln funktioniert. Die Autorin zeichnet diese Dynamik behutsam und präzise nach und schafft so ein eindringliches Porträt der emotionalen Komplexität in Zeiten von Krankheit und Verlust.




