Berta Schulz.
Von der Wäscherin zur Reichstagsabgeordneten der SPD.






Von der Wäscherin zur Reichstagsabgeordneten der SPD.
1960 wurde in Wanne-Eickel der Club „jazzwanne“ gegründet, der für das Aufbegehren junger Menschen gegen die tristen Verhältnisse der Bergarbeiterstadt stand. Die Freiheit der Musik spiegelte eine neue Lebenskultur wider, die auch nach dem Abriss des Hauses 1967 fortbestand.
Albert Kelterbaum wurde 1904 im Schatten der Thyssen-Hütte in Duisburg-Hochfeld geboren. Er war Nietenjunge beim Brückenbau, arbeitslos in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und Soldat im Zweiten Weltkrieg. Dann legte er als Bergmann auf der Zeche Königsgrube in Wanne-Eickel an und zog nach Röhlinghausen. Seit seiner Kindheit zeichnete Kelterbaum, aber erst in den 1950er Jahren wurden seine Bilder bekannt. Das Milieu der kleinen Leute war seine Welt und fast liebevoll nannte man ihn „den Zille des Reviers“. 1972 starb Kelterbaum den Bergmannstod. Todesursache: Silikose. Der Katalog „Albert Kelterbaum, Westfalenstraße 36, Bergmann“ bringt das Leben und das Werk des Bergmanns und Künstlers wieder in Erinnerung.
Im Kohlenflöz Luise muss das tägliche Soll geschafft werden. Die Arbeit ist hart und gefährlich, Sargdeckel oder Unfälle sind keine Seltenheit. Und dann ist da noch die Staublunge: zuerst Berginvalide und dann irgendwann weg vom Fenster. Realistisch berichtet die autobiographische Erzählung eines unbekannten Bergmanns vom Arbeitsalltag unter Tage und vom Leben in der Kolonie zwischen 1930 und 1960. „Schonungslos, detailliert und kritisch-nüchtern. So wird berichtet. Hierin liegt die Brisanz der Männer von Luise. Adäquater kann man sich der Drastik des Ruhrbergbaus kaum nähern.“ (Arnold Maxwill)
Herne - Eine Industriestadt im Norden des Reviers. Die Fotografien von 1950 bis 1980 erlauben einen ungeschminkten Blick auf das Wesen der Stadt – mit ihren Spannungen und ihren Brüchen, mit ihrer Würde und ihrem Stolz. Die Straße wird zum Laufsteg der Zeit. Autos werden allgegenwärtig, Plakatwände stehen am Rand, Moden kommen und gehen und die Menschen machen immer weiter. Vieles ist heute noch nah: der Blick auf den Schrebergarten, die Hochhäuser, die Bude an der Ecke, der Fußball, die Industrie und Autobahnen. Die Stadt zu verstehen, heißt, die Geschichte des Ruhrgebiets zu begreifen.
Überall dort, wo gebuddelt und gebohrt wurde, kannte man das Markenzeichen der Maschinenfabrik Flottmann: Der laufende Mann mit dem Bohrhammer auf der Schulter stand für technischen Fortschritt und weltweites Renommee. Dagegen ist die Verstrickung in den Nationalsozialismus eine bis heute unerzählte Geschichte. Mit dem Strukturwandel ging das einst so stolze Familienunternehmen unter, die Künstler und Artisten hielten Einzug. Die „Flottmann-Hallen“ sind heute ein bedeutender Kulturstandort der Region. Flottmann. Eine Geschichte des Reviers. Zwischen gefeierter Innovation und verdrängter Schuld, zwischen Marke und Mythos, zwischen Industrie und Kultur.
Der Katalog erzählt anhand von Dokumenten, Fotos und Exponaten aus den Archiven der Vereine, den Erinnerungsalben der Spieler und den Rumpelkammern der Platzwart die Sozialgeschichte des Fußballs in Herne und Wanne-Eickel.
Der historische Stadtführer soll Anregungen geben, sich konkret vor Ort mit der Geschichte von Alltag, Widerstand und Verfolgung in der Zeit des National-sozialismus zu beschäftigen. 80 Stationen werden in Text und Bild vorgestellt – ergänzt durch zusätzliche Stichworte, Dokumente und Karten.
Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 1942