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Gabriele Tergit

    4. März 1894 – 25. Juli 1982

    Gabriele Tergit war eine Pionierin als weibliche Gerichtsreporterin für große Berliner Zeitungen, bevor sie über Nacht durch ihren gesellschaftskritischen Roman aus der späten Weimarer Republik berühmt wurde. Obwohl ihre literarische Karriere in Deutschland durch den Aufstieg Hitlers abgebrochen wurde und sie nach dem Krieg weitgehend vergessen war, schrieb Tergit während ihres Exils weiter. In den letzten 25 Jahren ihres Lebens war sie zudem unermüdlich als ehrenamtliche Sekretärin des Londoner PEN-Zentrums deutschsprachiger Exilautoren tätig. Das wachsende Interesse an Schriftstellerinnen in den späten 1970er Jahren führte zu einer erneuten Aufmerksamkeit für Tergits Werke, von denen viele neu aufgelegt wurden.

    Der erste Zug nach Berlin
    Käsebier erobert den Kurfürstendamm
    Atem aus einer anderen Welt
    Effingers
    Vom Frühling und von der Einsamkeit
    So war's eben
    • 2021

      Etwas Seltenes überhaupt

      Erinnerungen - Herausgegeben und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg

      »Wer Gabriele Tergit noch nicht gelesen hat, sollte das jetzt schleunigst nachholen« – Der Tagesspiegel »Etwas Seltenes überhaupt« nannte der Journalist Rudolf Olden Gabriele Tergit, die mit ihrem Roman »Käsebier erobert den Kurfürstendamm« berühmt wurde. Zweifelsfrei gehört sie zu den bemerkenswertesten und mutigsten Frauen des 20. Jahrhunderts. Als erste weibliche Gerichtsreporterin der Weimarer Republik machte sie anhand scheinbar unbedeutender Fälle auf die großen Problematiken ihrer Epoche aufmerksam. Aus der Position einer sozialkritischen Beobachterin heraus beschrieb sie die Gewalt und den zunehmenden Einfluss der Nationalsozialisten. Diese setzten Gabriele Tergit ganz oben auf die Liste politischer Gegner, was sie schließlich zur Flucht aus Deutschland zwang. Ihr zweiter Roman »Effingers«, der das Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin schildert, erschien im Jahr 1951. Eine Sammlung ihrer Gerichtsreportagen wurde erst posthum publiziert, ebenso ihre eindrücklichen Erinnerungen »Etwas Seltenes überhaupt«. Diese erschienen erstmals ein Jahr nach ihrem Tod – und nun in einer lang erwarteten, von Nicole Henneberg neu edierten und mit einem Nachwort versehenen Neuausgabe.

      Etwas Seltenes überhaupt
    • 2021

      Das bewegende Panorama deutsch-jüdischen Lebens im Laufe eines turbulenten Jahrhunderts - »Ein großer Gesellschaftsroman (...) - brillant geschrieben.« Elke Heidenreich, Der Spiegel »So war’s eben« erzählt das Durchschnittsleben von reichen und bescheidenen Familien in der Zeit von 1898 bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Während die Geschicke der Familien ihren Lauf nehmen, tobt der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik mit ihren Wirrnissen und Kämpfen zwischen Rechten und Linken. Nach einer Familienfeier am 30. Januar 1933, die fast alle Figuren des Romans versammelt, beginnt die Emigration nach Prag und Paris, später nach London und in die USA; erzählt wird von den immer größeren Problemen der Emigranten und der zurückgebliebenen Juden, den Selbstmorden, Deportationen und der Vernichtung einer Mischehe. Gabriele Tergit wollte das Leben ihrer Generation mit allen Hoffnungen, Enttäuschungen und Lebensbrüchen schildern, »unsere ganze blödsinnige Welt von 1932« wollte sie einfangen, die Generationen von Vertriebenen, bis hin zu den jüdischen Flüchtlingen in New York, die Grete, Tergits Alter Ego, Anfang der fünfziger Jahre besucht...

      So war's eben
    • 2020

      Vom Frühling und von der Einsamkeit

      Reportagen aus den Gerichten

      5,0(1)Abgeben

      Die Gerichtsreportagen, die Gabriele Tergit ab 1924 für den Berliner Börsen-Courier, ab 1925 für das Berliner Tageblatt und ab 1929 auch für die Weltbühne in der ihr eigenen literarischen Sprache schrieb, bilden das Herzstück ihrer journalistischen Arbeit. Tergit verstand den Gerichtssaal als Bühne, auf der sich bei jeder Verhandlung ein neues Stück abspielte. Dabei interessierte sie vorrangig der sonderbare Einzelfall, der interessante, merkwürdige, tragische Charakter des Tatbestands und der Angeklagten. Und doch beobachtete sie in jedem Fall, der bei Gericht verhandelt wurde, stets das Ringen der gesellschaftlichen Kräfte im Hintergrund, die soziale Misere, die die Menschen erst zu verbrecherischen Taten treibt. Kein historischer Bericht, keine Chronik zeigen die Weimarer Republik und die Zwischenkriegszeit klarer, hellsichtiger und vielschichtiger als Tergits journalistische Arbeiten

      Vom Frühling und von der Einsamkeit
    • 2018

      Etwas Seltenes überhaupt

      Erinnerungen

      • 417 Seiten
      • 15 Lesestunden

      „Etwas Seltenes überhaupt“ nannte der Journalist Rudolf Olden Gabriele Tergit, die mit ihrem Roman „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“ berühmt wurde. Zweifelsfrei gehört sie zu den bemerkenswertesten und mutigsten Frauen des 20. Jahrhunderts. Als erste weibliche Gerichtsreporterin der Weimarer Republik machte sie anhand scheinbar unbedeutender Fälle auf die großen Problematiken ihrer Epoche aufmerksam. Aus der Position einer sozialkritischen Beobachterin heraus beschrieb sie die Gewalt und den zunehmenden Einfluss der Nationalsozialisten. Diese setzten Gabriele Tergit ganz oben auf die Liste politischer Gegner, was sie schließlich, nachdem sie in der Nacht ihres 39. Geburtstags von einem SA-Trupp bedroht wurde, zur Flucht aus Deutschland zwang. Ihr zweiter Roman „Effingers“, der das Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin schildert, erschien im Jahr 1951. Eine Sammlung ihrer Gerichtsreportagen wurde erst posthum publiziert, ebenso ihre eindrücklichen Erinnerungen „Etwas Seltenes überhaupt“. Diese erschienen erstmals ein Jahr nach ihrem Tod - und nun in einer lang erwarteten, von Nicole Henneberg neu edierten und mit einem Nachwort versehenen Neuausgabe."

      Etwas Seltenes überhaupt
    • 2000

      Die naive Amerikanerin Maud begleitet eine Militärmission nach Berlin nach dem 2. Weltkrieg. Dort trifft sie auf skurrile Charaktere und erkennt, dass die Deutschen kein Interesse an Demokratie haben. Eine bitterböse Satire über das Nachkriegsdeutschland, neu eingeordnet von Nicole Henneberg.

      Der erste Zug nach Berlin
    • 1996

      Die Journalistin Gabriele Tergit, Autorin des legendären Berlinromans -Käsebier erobert den Kurfürstendamm-, flüchtete 1933 nach Palästina. Schreibend bahnte sie sich ihren Weg durch das -Völkergewimmel- in Jerusalem, Haifa und Tel Aviv. Alles, was sie beobachtete, verwandelte sie in die Sprache, die ihr vertraut war. Tergit schreibt über Palästina, wie sie es erlebte - über Orangenhaine und Wüste, über arabische Frauen, polnische Gelehrte, hoffnungsvolle Siedler, Orthodoxe und Pessach. Feinfühlige Porträts von Händlern, Pionieren und Künstlern aus aller Welt, geprägt von alten Ängsten, Trotz und riskantem Neubeginn. Mit den faszinierenden Fotos aus dem Archiv Abraham Pisarek sind Tergits Reportagen ein einzigartiges Kleinod der Literatur.

      Im Schnellzug nach Haifa
    • 1994

      Gabriele Tergit (1894–1982), Journalistin und Schriftstellerin, wurde durch ihre Gerichtsreportagen bekannt, die im Berliner Tageblatt erschienen. Tergit verfasste drei Romane, zahlreiche Feuilletons und Reportagen sowie posthum veröffentlichte Erinnerungen. Im November 1933 emigrierte sie nach Palästina, 1938 zog sie mit ihrem Mann nach London.

      Atem aus einer anderen Welt
    • 1984

      Die Autorin verfasste in 1920ern zahlreiche Reportagen und Geschichten für den "Berliner Börsen-Courier" und das berühmte "Berliner Tageblatt" unter der Leitung seines legendären Chafredakteurs Theodor Wolff.In diesem Buch sind diejenigen Gerichtsberichte versammelt, die Tergits Auffassung entsprechen, dass alles, was vor Gericht verhandelt wird, mehr über die Zeit aussagt, als ein schlaues Geschichtsbuch. Hauptberichterstattungsort war Berlin- Moabit, wo kleine Diebe und große Betrüger vor Gericht standen.

      Blüten der zwanziger Jahre
    • 1978
      4,3(96)Abgeben

      Die Familien Goldschmidt und Oppner, Seelenverwandte der „Buddenbrooks“, wohnen in der Tiergartenstraße in Berlin. Sie sind Bankiers und Kunstmäzene, begabt und empfindsam, und spätestens nach dem ersten Weltkrieg beginnen ihre bürgerlichen Gewissheiten zu bröckeln. Auch die prachtvollen Feste können nicht mehr über den sich immer brutaler äußernden Antisemitismus in der Gesellschaft hinwegtäuschen. Die Auflehnung der jungen Generation wirbelt die gutbürgerlichen Familien zusätzlich durcheinander. »Effingers« ist eine Familienchronik über vier Generationen, die die Epochenbrüche und das besondere Schicksal einer jüdischen Familie beobachtet, deren Mitglieder glühende Patrioten und Preußen waren. Temporeich, vielstimmig und historisch präzise bis ins kleinste Detail zeichnet der Roman die wechselnden Zeitstimmungen und die sich drastisch wandelnden Sitten nach – besonders beeindrucken dabei die Frauen der großen Familie, die sich nach 1918 neu erfinden müssen. Gabriele Tergit setzt dem Denken und Fühlen, der hohen Kultur der Berliner Juden ein Denkmal – ihre Trauer um den Verlust und die fast völlige Zerstörung ihrer Heimatstadt Berlin schwingen in jedem Satz mit.

      Effingers