Im Zeitalter der Gen- und Computertechnologien werden die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Maschine zersetzt. Wir verwandeln uns allmählich, fast unmerklich in Cyborgs, in Mensch-Maschine-Monster mit Schnittstellen zu allen möglichen technischen Geräten und Systemen. Genau diese Schnittstellen, ihre Gefahren, aber auch ihre Chancen für Wissenschaft, Ethik und Politik stehen im Mittelpunkt der Texte von Donna Haraway, der richtungsweisenden modernen feministischen Wissenschaftlerin. Denn Handlungsfähigkeit in den technisch-politischen Großsystemen erfordert komplexere Beziehungen zur Technowissenschaft als einfache Pro- oder Contra-Positionen. Besonders bemerkenswert an Haraways Arbeiten ist die Zusammenbindung von Human- und Naturwissenschaften, von Forschungsdrang, Erkenntnislust und politischem Verantwortungsgefühl, von Entsetzen und Humor.
Donna Haraway Bücher
Donna J. Haraway ist die Autorin mehrerer Bücher, die die komplexen Beziehungen zwischen Menschen, Technologie und Natur untersuchen. Ihre Arbeit befasst sich oft damit, wie wir die Welt um uns herum besser verstehen und mit ihr in Verbindung treten können. Durch ihre Schriften ermutigt sie die Leser, über die Zukunft und unseren Platz darin nachzudenken.






Mit diesem zuerst 1995 erschienenen Band wurden zentrale Aufsätze Donna J. Haraways, die eine der bedeutendsten und innovativsten feministischen Naturwissenschaftlerinnen in den USA ist, erstmals einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht. In ihren Texten teilt die Autorin nicht die Sehnsucht vieler Feministinnen nach der Rückkehr zur reinen, unversehrten Natur, sondern sieht in deren Auflösung auch eine Chance zur Änderung bestehender Herrschaftsbeziehungen.
Unruhig bleiben
Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän
Was kommt nach dem Menschen? In Donna Haraways Büchern wimmelt es von Cyborgs, Primaten, Hunden und Tauben. Die Grenze zwischen Mensch und Maschine sowie zwischen Mensch und Tier verschwimmt. In ihrem neuen großen Buch ruft die feministische Theoretikerin das Zeitalter des Chthuluzän aus, das eben nicht - wie im Anthropozän - den Menschen ins Zentrum des Denkens und der Geschichte stellt, sondern das Leben anderer Arten und Kreaturen, seien es Oktopusse, Korallen oder Spinnen. Und nicht nur das: Es sollen neue Beziehungen entstehen, quer zu Vorstellungen biologischer Verwandtschaft. Im Zuge dessen setzt sich Haraway auch mit dem Klimawandel auseinander. Einmal mehr erweist sie sich als eine originelle und radikale Denkerin der Gegenwart.
Mit der Veröffentlichung des Gefährten-Manifests von Donna Haraway wird ein Text auf Deutsch zugänglich gemacht, der längst zum Kanon feministischer Literatur gehört. Haraways Stärke liegt darin, genre- und diskursübergreifend wichtige persönliche, philosophische und politische Fragen zu verhandeln und dabei leidenschaftlich die Freude am Schreiben und Lesen zu zelebrieren. Durch persönliche Beobachtung und philosophische Analyse, historische Neuerzählung und politische Hinterfragung entwirft das Manifest in erzählerischer Leichtigkeit und Eleganz ein Panorama des Zusammenlebens und Zusammenwerdens der Gefährtenspezies Hund und Mensch, das neue Perspektiven auf Beziehungen und Geschichte/n in lebbareren, zukünftigen Welten ermöglicht.
Manifestly Haraway
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
"Electrifying, provocative, and controversial when first published thirty years ago, Donna Haraway's "Cyborg Manifesto" is even more relevant today, when the divisions that she so eloquently challenges--of human and machine but also of gender, class, race, ethnicity, sexuality, and location--are increasingly complex. The subsequent "Companion Species Manifesto," which further questions the human-nonhuman disjunction, is no less urgently needed in our time of environmental crisis and profound polarization. Manifestly Haraway brings together these momentous manifestos to expose the continuity and ramifying force of Haraway's thought, whose significance emerges with engaging immediacy in a sustained conversation between the author and her long-term friend and colleague Cary Wolfe. Reading cyborgs and companion species through and with each other, Haraway and Wolfe join in a wide-ranging exchange on the history and meaning of the manifestos in the context of biopolitics, feminism, Marxism, human-nonhuman relationships, making kin, literary tropes, material semiotics, the negative way of knowing, secular Catholicism, and more. The conversation ends by revealing the early stages of Haraway's "Chthulucene Manifesto," in tension with the teleologies of the doleful Anthropocene and the exterminationist Capitalocene. Deeply dedicated to a diverse and robust earthly flourishing, Manifestly Haraway promises to reignite needed discussion in and out of the academy about biologies, technologies, histories, and still possible futures."
The Haraway Reader
- 360 Seiten
- 13 Lesestunden
Offering a comprehensive selection of Donna Haraway's writings, this volume showcases her insightful observations on nature, science, and society. It serves as an excellent introduction to her thought-provoking ideas, reflecting her unique perspective and contributions to contemporary discourse.
Crystals Fabrics And Fields
- 231 Seiten
- 9 Lesestunden
Acclaimed theorist and social scientist Donna Jeanne Haraway uses the work of pioneering developmental biologists Ross G. Harrison, Joseph Needham, and Paul Weiss as a springboard for a discussion about a shift in developmental biology from a vitalism-mechanism framework to organicism. The book deftly interweaves Thomas Kuhn's concept of paradigm change into this wide-ranging analysis, emphasizing the role of model, analogy, and metaphor in the paradigm and arguing that any truly useful theoretical system in biology must have a central metaphor.
Explores the world of contemporary technoscience through the role of stories, figures, dreams, theories, advertising and politics.
Simians, Cyborgs and Women
- 288 Seiten
- 11 Lesestunden
Donna Haraway analyses accounts, narratives, and stories of the creation of nature, living organisms, and cyborgs (cybernetic components); showing how deeply cultural assumptions penetrate into allegedly value-neutral medical research.
Donna J. Haraway refigures our current epoch, moving away from the Anthropocene toward the Chthulucene: an epoch in which we stay with the trouble of living and dying on a damaged earth while living with and understanding the nonhuman in complex ways conducive to building more livable futures.