Nachwort und Herausgabe von Walter Rösler, mit 11 Collagen von Reinhard Zabka. Das Buch umfasst 296 Seiten und hat die Maße 18 x 11 cm. Es handelt sich um die 2. Auflage.
Oskar Panizza Bücher
Oskar Panizza war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker, dessen Werk sich durch einen provokativen und polemischen Ton auszeichnet. Er nutzte das Schreiben als Therapie gegen seine eigene psychische Instabilität. Panizza stellte sich entschieden gegen Kirche und Staat, was zu Verboten seiner Werke und sogar zu Gefängnisstrafen führte. Seine Schriften waren oft von scharfer Kritik an gesellschaftlichen und politischen Autoritäten geprägt, was ihn zu einer kontroversen, aber literarisch bedeutsamen Figur seiner Zeit machte.






Die Menschenfabrik
- 64 Seiten
- 3 Lesestunden
Schon 1890, lange vor Orwell und Huxley, hat Oskar Panizza sich in Die Menschenfabrik prophetisch, fesselnd und verstörend mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Mensch und Maschine auseinandergesetzt. Seine Erzählung handelt von der Optimierung der Menschheit, von der drohenden Herrschaft der künstlichen Intelligenz – und fragt danach, was den Menschen überhaupt ausmacht.
Die Selbstbiographie des Autors wird ergänzt durch Beiträge von Mattheus und Bernd. Das Buch umfasst 350 Seiten.
Es war der größte Literaturskandal des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als Oskar Panizzas antikatholische Satire 'Das Liebeskonzil' 1894 in einem Schweizer Kleinverlag erschien, war zunächst nicht abzusehen, dass das Werk jahrzehntelang die Gerichte beschäftigen würde. Trotz prominenter Fürsprecher wie Theodor Fontane oder Kurt Tucholsky wurde das Buch beschlagnahmt, verboten, der Autor verurteilt, entmündigt und psychiatriert. Die Darstellung des Vatikans als Ort des Lasters, Gottvater als klappriger Tattergreis, der schließlich den Teufel beauftragt, den Menschen die Syphilis zu schicken, um sie für ihre Fleischeslust zu bestrafen - das alles war und ist zu viel für so manches sittliche Gemüt. Der Schauspieler Wolfram Berger hat nun eine ebenso amüsante wie bissige Hörspiel- Version des Liebeskonzils erarbeitet. Begleitet von den Klängen des Geigenvirtuosen Toni Burger spricht er sämtliche Rollen, gibt den Teufel, den Papst und auch den lieben Gott und turnt akrobatisch und sprachgewandt durch Himmel und Hölle. 2. Platz des Ö1-Hörspielpreises 2014.
Der teutsche Michel und der römische Papst
- 330 Seiten
- 12 Lesestunden
'Eine Zensur findet nicht statt', diesen Passus aus der Weimarer Verfasssung gab es im Kaiserreich nicht, obwohl die 'Vorzensur' für Druckerzeugnisse schon 1848 abgeschafft worden war. Dafür gab es eine umso schärfere Nachzensur, denn die Staatsanwaltschaft konnte gegen veröffentlichte Schriften prozessieren. Und sie tat es gründlich wegen Gotteslästerung und Beschimpfung religiöser Einrichtungen, wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften und Bilder und vor allem wegen Majestätsbeleidigung. Der Münchener Irrenarzt Oskar Panizza, der sich in seinen Schriften heftig gegen Deutschtümelei, Obrigkeit und Kirche auflehnte, bekam diese Härte des Gesetzes mehrfach zu spüren. Sein Buch Der teutsche Michel und der römische Papst wurde verboten, für Das Liebeskonzil, eine bissige Parodie auf die Heilige Familie und das Papsttum wurde Panizza zu Zuchthaus verurteilt. Seine Werke finden sich als Remota im 'Giftschrank' der Bayerischen Staatsbibliothek, München unter Verschluss, so auch die Vorlage für diesen Reprint. Nach weiteren ketzerischen Veröffentlichungen wurde Panizza für geisteskrank erklärt, entmündigt und 1905 in eine Irrenanstalt gebracht.
Reproduktion des Originals mit Anpassung an die neue Rechtschreibung. Oskar Panizza war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. Er attackierte in seinen Schriften den wilhelminischen Obrigkeitsstaat, die katholische Kirche, sexuelle Tabus und bürgerliche Moralvorstellungen. Sein Schreibstil galt als spontan, flüchtig und unkonventionell – dem späteren Expressionismus ähnlich.
Die Hardcover-Ausgabe gehört zur Reihe TREDITION CLASSICS des Verlags tredition aus Hamburg, die Werke aus über zwei Jahrtausenden neu auflegt. Ziel ist es, Klassiker der Weltliteratur in gedruckter Form zu bewahren und die Kultur zu fördern, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Oskar Panizzas antikirchliches Bühnenstück "Das Liebeskonzil" (1895) sorgt für einen Kulturskandal. Es spielt im Himmel, der Hölle und am Hof von Papst Alexander VI. Dort handeln Gott, Jesus und Maria mit dem Teufel: Salome soll die Syphilis verbreiten, während der Teufel Zugang zu Gott und Freiraum für seine Gedanken verlangt.


