Luo Lingyuan erzählt in seinem Roman die Geschichte einer jungen chinesischen Studentin in Deutschland und beleuchtet gleichzeitig das Aufwachsen des Täters eines Sexualverbrechens. Der Text bietet einen eindringlichen Einblick in die Entstehung von Gewalt und dient als warnende Lektüre.
Lingyuan Luo Reihenfolge der Bücher
Lingyuan Luo widmet sich Themen, die sich mit dem Aufeinandertreffen von Kulturen und der persönlichen Identität auseinandersetzen, oft aus der Perspektive von Migranten. Ihr Schreiben zeichnet sich durch feine psychologische Introspektion und scharfe Beobachtung menschlicher Beziehungen aus. Die Autorin erforscht die Komplexität des Lebens an der Schwelle zweier Welten, wobei ihr Stil durch Eleganz und poetische Präzision gekennzeichnet ist.






- 2024
- 2023
1987 bewegen Deng Xiaopings Reformen ganz China. Wie Millionen andere, will auch die junge Informatikerin Lu Tanya, Kind einer armen Familie aus der Provinz, dazu beitragen, eine neue, florierende Zukunft aufzubauen. Ihre schon früh erblühte Liebe zur Literatur und zu Konfuzius Lehren von der Harmonie aber lassen Sie heimlich davon träumen, eines Tages selbst literarische Werke zu schreiben. Tatsächlich gelingt es ihr, an der renommierten Fudan-Universität in Shanghai als hochbegabte Stipendiatin Journalistik zu studieren und damit ihrem Leben einen anderen Verlauf zu ermöglichen. In der Universitätsbibliothek begegnet ihr der junge deutsche Sinologe Norman Berger. Zwischen beiden entspinnt sich eine Liebesbeziehung, die, kaum geboren, ins Fahrwasser gesellschaftlicher Zwänge gerät. Das von der Partei erteilte Verbot wilder Ehen mit »kapitalistischen« Ausländern, plötzlich aufkommende Forderungen der Studenten nach mehr Demokratie und deren staatliche Unterdrückung, die Gefahr von Denunziation und Statusverlust werden zu den Gegenspielern einer jungen Frau, die ihre erste große Liebe zu retten versucht. Luo Lingyuan zeichnet in ihrem Roman das Porträt einer politisch aufgeheizten Zeit und erzählt behutsam zart eine Liebesgeschichte, deren Heldin in Berlin ihrem Leben noch einmal eine ganz andere Wendung geben wird.
- 2021
Eine leidenschaftliche Liebe in Shanghai. Shanghai 1935: Klug, schön und unkonventionell, passt die amerikanische Journalistin Emily Hahn perfekt in die schillernde Stadt der Abenteurer, Dichter und Dandys. Mit ihrem Gibbon ist sie stets Mittelpunkt der mondänen Dinnerpartys von Victor Sassoon, ihre China-Reportagen für den New Yorker sind ein Riesenerfolg. Als sie den attraktiven Lyriker und Verleger Shao Sinmay kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick – und der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Durch ihn bekommt sie Zutritt zur gehobenen chinesischen Gesellschaft und die einmalige Chance, eine Biografie über die berühmten Soong-Schwestern zu schreiben. Doch schon bald werfen die politischen Ereignisse ihre Schatten voraus … Ein bewegender Roman über eine Frau, die unbeirrt ihren Weg geht, und zugleich eine spannende Zeitreise in das Shanghai der wilden Dreißigerjahre. »Wann immer sich mir die Gelegenheit bot, habe ich bewusst den Weg eingeschlagen, der ins Ungewisse führte.« Emily Hahn
- 2019
China 1990 bis 2010 – eine Nation im Umbruch. Es herrschen unvorstellbarer Reichtum, unbegrenzte Macht, Willkür und Korruption. Und dazwischen die mörderischen Versuche der Partei, die Kontrolle zu behalten. Denn machtbewusste Provinzfürsten drohen der Zentralgewalt in Peking zu entgleiten. Wie kleine Kaiser halten sie fern von Peking üppig Hof, Konkubinen inklusive. Eine dieser Nebenfrauen ist die junge Su Lifei. Nach dem Tod ihrer Eltern heiratet sie einen kleinen und loyalen Beamten, erfüllt ihre Pflichten als Ehefrau, Mutter, Angestellte. Doch dann tritt der charismatische Gouverneur Kang Yimiao in ihr Leben. Und es kommt, was kommen muss: Leidenschaft, Liebe, zunehmender Einfluss, mehr Leidenschaft, mehr Liebe … Su Lifei entdeckt, was das Leben zu bieten hat im Schatten der Macht. Sie steigt an Kangs Seite von einer mittellosen kleinen Angestellten zur beneideten Unternehmerin auf. Bis sich eines Tages die gefürchtete Disziplinarkommission der Partei meldet. Kang Yimiao verschwindet von der Bildfläche. Su Lifei flüchtet nach Peking. Mächtigere Liebhaber, spektakulärere Geschäfte, höhere Falltiefe … Ein dramatisches Sittengemälde aus einem noch immer fremden Land und die ergreifende Geschichte einer unbezähmbaren, mutigen und sehr weiblichen Frau.
- 2018
Gelbe Seide
Geschichten aus China und Deutschland
Die 16 Kurzgeschichten, die Luo Lingyuan in diesem Band vereint, offenbaren den unbeugsamen Willen der Menschen, zu überleben und vorwärtszukommen, und bringen dabei die Abgründe der menschlichen Psyche ans Licht. Verzweifelte Bauern; ein frustrierter Student; Frauen, die sich verkaufen müssen; Polizisten bei einer Razzia; ein Pilger … Ganz unterschiedliche Menschen, teils aus China, teils aus Deutschland, begegnen uns hier. Sie suchen nach Halt und nach Glück und werden an die Grenzen ihrer Leidensfähigkeit getrieben. Mit nur wenigen Worten gelingt es der Autorin, den Leser unmittelbar in das Leben der Menschen hineinzuziehen. Luo Lingyuan, deutsch-chinesische Schriftstellerin, geb. 1963 in Jiangxi, V. R. China, studierte Computerwissenschaft und Journalistik in Shanghai. Seit 1990 lebt sie in Berlin. Sie hat mehrere Bücher auf Deutsch veröffentlicht, darunter den Roman »Die chinesische Delegation« (dtv, 2007). Für ihren Erzählband »Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock! « (dtv, 2005) erhielt sie den Chamisso-Förderpreis 2007. 2017 erhielt sie den Erfurter Stadtschreiber-Literaturpreis. Inhalt Alles was wir tun, führt zur Groteske Die Geburt eines Teufels Gelbe Seide Der Mahjongg-Stein Mondfest für Zwei Fliegender Sonnenschein Vom Bauer zum Spieler „Ich liebe Shenzhen.“ „Ich gehe nicht ins Dorf zurück.“ Eine Chinesin bekämpft Hühneraugen Der Mann vom Wind Der Bär und der Affe Ein buntes, glitzerndes Haarband Die Anwältin Nachts um drei klingelt es König Yama Nachwort
- 2013
Das Mädchen, der Koch und der Drache
- 317 Seiten
- 12 Lesestunden
Schön, intelligent und liebenswürdig - die junge Chinesin Mendy verdreht mit ihrem Wesen und ihrem Gesang allen den Kopf. Ihr romantisches Naturell hat nichts gemein mit ihrer ordinären Freundin Peipei, die sich von Mendy die Seminararbeiten schreiben lässt, eine Affäre mit deren Vater unterhält und ihr gewissenlos den Freund ausspannt. Doch die gemeinsame Herkunft schweißt zusammen. Dreh- und Angelpunkt ist die »Strahlende Perle«, das China-Restaurant von Mendys Vater, in dem die ehrgeizige Studentin als Kellnerin aushilft. Aber unter der heimeligen Oberfläche köcheln kriminelle Machenschaften: Schwarzarbeit, illegales Glücksspiel im Hinterzimmer, dubiose Geschäfte, Erpressung ? das Lokal steht kurz vor dem Bankrott und Vater Baohan droht im Gefängnis vor die Hunde zu gehen. Um ihre Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten, wird Mendy von ihrer Stiefmutter Yeye an den zwielichtigen Geschäftsmann Boss Hong verschachert. Sie droht daran zu zerbrechen. Ist die Familie dieses Opfer wert?
- 2009
Wie eine Chinesin schwanger wird
- 196 Seiten
- 7 Lesestunden
Nach jahrelangem Aufenthalt in Deutschland kehrt die chinesische Fotografin Tingyi mit ihrem deutschen Lebensgefährten Robert nach China zurück, um den 70. Geburtstag des Vaters zu feiern. Zu ihrem leichten Entsetzen erklärt das Familienoberhaupt im Kreis der Verwandten, ihre vornehmste Aufgabe bestehe jetzt darin, möglichst bald schwanger zu werden und der Familie ein weiteres Mitglied zu schenken. Ihr deutscher Lebensgefährte ist Feuer und Flamme für diesen Plan, aber die Irrungen und Wirrungen von Liebe und Eifersucht sowie kulturelle Missverständnisse bringen erst einmal alles in Unordnung. Ein kleiner, heiterer, an den praktischen Gegebenheiten des Lebens in China orientierter Roman.
- 2008
Die Sterne von Shenzhen
- 412 Seiten
- 15 Lesestunden
„Aufsteigender Drache“ heißt die Firma des jungen Unternehmers Dai Xinkong, und bei der Neujahrsfeier kann er seinen Angestellten von neuen Erfolgen berichten: Der Umsatz mit dem „Gehirnmarschall“, einem Kräuterelixier, das angeblich die Lern- und Denkfähigkeit steigert, entwickelt sich glänzend. Alle chinesischen Eltern wollen für ihre umhätschelten Kinder das Beste! Jetzt gilt es, eine repräsentative Firmenzentrale zu schaffen. In der rasend wachsenden Sonderwirtschaftszone Shenzhen soll ein Wolkenkratzer gebaut werden. Aber so wie Dais Firma auf zwei verschiedenen Produkten beruht (neben dem Kräuterelixier vertreibt die Firma auch Laptops), ist auch der Baugrund nicht einheitlich: Neben weichem Sand findet sich steinharter Fels. Und das ist nicht das einzige Problem: Dais Bruder wird von Produktpiraten getötet, und er selbst gerät in die Mühlen der Politik. Immer wichtiger werden die Frauen, die ihn unterstützen: Jian Roula, die seine beste Verkäuferin ist („Wenn sie den Mund aufmacht, regnet es Rosenblütenblätter vom Himmel“) und sich ihm gleich bei ihrer ersten Begegnung bereitwillig hingibt, und die scheue Tang Anqui, die Werbetexte für Dai Xinkong schreibt. Ein handlungsreicher Roman aus dem neuen China, der die Widersprüche des erwachenden Riesenreiches ebenso spannend wie menschlich erklärt.
- 2008
'Ich habe noch nie einen Schuh verloren, jedenfalls nicht auf der Straße. Erst als du neben mir gestanden hast in der U-Bahn.' ›Nachtschwimmen im Rhein‹ ist eine kleine Sammlung von Liebesgeschichten. Im Mittelpunkt stehen meist junge Frauen, die aus China nach Deutschland gekommen sind, um ihren Träumen ein wenig näher zu kommen und womöglich ihr Glück zu machen, vielleicht auch mit Hilfe der Männer, die ihnen begegnen. Es geht um ihre Sehnsucht nach Liebe in einer fremden Kultur, um die Integration in ein zunächst fremdes und kaltes Land, aber auch um Erotik, Vertrauen, Freiheit und Lust. Die Konflikte sind heftig und manchmal gewaltsam, aber der Glaube an die Möglichkeit des Glücks wird nie aufgegeben.
- 2007
»Ihre kühlen Erzählungen sind aufklärende zeitgeschichtliche Dokumente, die ins Diplomatengepäck jedes China-Enthusiasten gehören.« Focus Wenn eine chinesische Delegation von hohen Beamten, Funktionären und Unternehmern nach Berlin kommt, um an einer Konferenz teilzunehmen, und nebenbei noch in vierzehn Tagen halb Europa kennen lernen möchte, dann sind Konflikte vorprogrammiert. Besonders, wenn die meisten Teilnehmer dieses Tour de force noch nie aus ihrer Heimatstadt Ningbo herausgekommen sind und die Reiseleiterin eine sehr selbstbewusste junge Frau ist, die schon jahrelang in Deutschland lebt. Ob es um eine verlorene Brieftasche geht oder um einen heimlichen Besuch im Rotlichtviertel von Amsterdam, die junge Song Danya hat alle Mühe, die Reisegruppe zusammenzuhalten. Besonders der machtbewusste Parteisekretär Wang Jian, der gewohnt ist, dass alle seine Anweisungen augenblicklich befolgt werden, und den die anderen nur den »Kommandanten« nennen, macht ihr das Leben schwer. Es kommt zu einem regelrechten Machtkampf, der zum Glück nicht tragisch endet. Wie in einem Brennglas hat Luo Lingyuan die Konflikte eingefangen, die der rasche gesellschaftliche Wandel in China hervorruft. Dass dabei der Humor nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst.


