Ende des 19. Jahrhunderts begibt sich Jules, ein unbekannter und bitterarmer Maler, auf eine ziellose Wanderung über das Mittelmeer. Er sucht seine Muse, seine verlorene Liebe Anna. Seine Irrfahrt treibt ihn von Hafen zu Hafen bis er in Istanbul Salomé kennenlernt, die Kapitänin der »Odysseus«. Auch sie hat jemanden verloren: Sie sucht den Maler Ammon, dessen Spezialität die griechische Antike war. Fortan bestreiten Jules und Salomé ihre Odyssee gemeinsam. Emmanuel Lepage hat sein Sujet gefunden: das Meer, die Schifffahrt und die Mythologie. »Die Fahrten des Odysseus« ist eine Neuinterpretation von Homers Werk, ein Beziehungsdrama mit vielschichtigen Figuren, eine Meditation über die Vergangenheit und die Erinnerung und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an die neunte Kunst.
Emmanuel Lepage Bücher






„Muchacho“ ist eine grafisch beeindruckende Geschichte, die im Nicaragua des Jahres 1976 spielt. Im Mittelpunkt steht der junge Priester und Maler Gabriel, der der Sohn eines reichen Großgrundbesitzers ist. In einem kleinen Dorf gerät er in den Konflikt zwischen Militär und Rebellen, wird Zeuge der Brutalität dieser Auseinandersetzung und flieht schließlich in den Dschungel, wo er auf einen kleinen Trupp Rebellen trifft. Eine wunderbare Geschichte mit Charakteren, die detailreich und plastisch dargestellt werden. Der Autor Lepage steht dafür ein.
Weit vor der bretonischen Küste auf der Île de Sein trotzt Ar Men (»der Felsen«) Sturm und Wellen, ein Leuchtturm gebaut an einem der unwirtlichsten Orte Frankreichs. Die Männer, die dort ihren einsamen Dienst tun, nennen ihn auch »die Hölle der Höllen«, denn aufgrund seiner isolierten Lage ist mitunter wochenlang kein Kontakt zum Festland möglich -- auch keine Evakuierung im Ernstfall. Dies ist die Geschichte von Germain, der in den 1960er Jahren das Leben an Land hinter sich ließ, um die Wunden, die seine Seele trug, zu überwinden. Im Ar Men hat er seinen Platz gefunden. Nach »Ein Frühling in Tschernobyl« und »Weiß wie der Mond« lässt Emmanuel Lepage uns in »Ar Men« erneut an einer seiner außergewöhnlichen Reisen teilhaben. »Ar Men« ist eine bildgewaltige Dokumentation über einen der menschenfeindlichsten Orte der Erde und über die Männer, die dort leben, damit Schiffsreisende eine sichere Fahrt haben können.
Im März 2010 ging Emmanuel Lepage für mehrere Wochen an Bord des Forschungsschiffes 'Marion Dufresne', um die TAAF, die Französischen Süd- und Antarktisgebiete, zu bereisen, das Meer verstehen und zeichnen zu lernen und um sich von den eisigen Landschaften verzaubern zu lassen, die in der Lage sind, einen in längst vergangene Zeiten zu versetzen. Ein absoluter Traumband für alle Lepage-Fans und solche, die es werden wollen. Eins der meistgelobten Alben des letzten Jahres in Frankreich.
Chloe wächst bei einer alleinerziehenden, karriereorientierten Mutter auf, die kaum Zeit für sie hat. Leila lebt mit vielen Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen. Agnes hat gutbetuchte Eltern, doch niemand ist wichtiger für sie als ihr Kindermädchen. Drei grundverschiedene Verhältnisse, drei völlig verschiedene Mädchen, doch das Leben wird Chloe, Leila und Agnes zusammenführen. Sie überwinden alle Unterschiede, teilen ihre Träume und ihre guten wie schlechten Erfahrungen. 'Oh, diese Mädchen!', das ist die Geschichte einer großen Freundschaft im Paris der Gegenwart, charmant, humorvoll, farbig und manchmal auch tragisch. Emmanuel Lepage ('Muchacho', 'Erde ohne Übel') und Sophie Michel begleiten diese drei Mädchen von ihrer Geburt bis ans Ende ihrer Jugend.
26. April 1986. In Tschernobyl beginnt der Reaktorkern des Atomkraftwerks zu schmelzen. Eine radioaktive Wolke zieht über mehrere tausend Kilometer hinweg, ohne dass irgendjemand davon weiß – und sich davor schützt. Es ist die größte Nuklearkatastrophe des 20. Jahrhunderts, die zehntausende Opfer fordern wird. Emmanuel Lepage ist zu dieser Zeit 19 Jahre alt. Ungläubig sieht und hört er die Nachrichten im Fernsehen. 22 Jahre später, im April 2008, fährt er nach Tschernobyl, um mit seinen Texten und Zeichnungen vom Dasein der Überlebenden und ihrer Kinder in dem hochverseuchten Gebiet zu erzählen. Als er beschließt, auf Anfrage des Vereins Dessin’acteurs dort hinzufahren, hat Lepage das Gefühl, dem Tod entgegenzutreten. Als er im Zug sitzt, der ihn in die Ukraine bringt, geht ihm eine Frage nicht mehr aus dem Sinn: Warum bin ich hergekommen?
»Dein Projekt macht mir Gänsehaut. Du hättest damit warten können, bis wir tot sind…« »Ich muss wissen, was euch bewegt hat, dich und die anderen. Ich muss verstehen, warum ihr eine Gemeinschaft gegründet habt.« Das ist das einfache Ziel, das Emmanuel Lepage in dieser außergewöhnlichen Graphic Novel verfolgt: Verstehen. Verstehen, warum seine Eltern und fünf andere Paare, die aus vollkommen unterschiedlichen Verhältnissen stammten und sich kaum kannten, eines Tages beschlossen, eine »Gemeinschaft« zu gründen. Verstehen, warum Menschen damals wie heute nach anderen Formen des Zusammenlebens suchen. Verstehen, warum er auch heute, als erwachsener Mann, immer noch so tief von den Erinnerungen seiner Kindheit berührt wird. Diese Reise führt den virtuosen Comickünstler Emmanuel Lepage, der durch seine Expeditionsreportagen in die Antarktis und nach Tschernobyl internationalen Ruhm erlangte, in seine eigene Vergangenheit. Dabei zeichnet er nicht nur ein intimes Porträt jener Menschen, die ihm am wichtigsten sind, sondern wird zum Chronisten eines Stücks französischer Sozialgeschichte. »Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein« kann bereits jetzt als das Hauptwerk von Emmanuel Lepage bezeichnet werden.