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Demian Lienhard

    Mr. Goebbels Jazz Band
    Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat
    • Die sprachliche Gestaltung ist originell und einfallsreich, ohne manieriert zu wirken. Immer wieder fallen besondere Wendungen auf, die unauffällig in den Text eingestreut sind. In einer kleinen Stadt, in der Alba lebt, gibt es außer der Hochbrücke nichts Besonderes – die 25 Meter fallen bei Windstille in 2,28 Sekunden, und die Straße darunter gilt als die tödlichste der Schweiz. Das Schuljahr ist noch nicht vorbei, und schon hat Alba drei Mitschüler verloren. In Zürich kämpfen Jugendliche für kulturellen Freiraum, gegen Wohnungsnot und Drogenelend. „Macht aus dem Staat Gurkensalat!“, lautet ihre Parole. Alba ist mittendrin und hat ihre eigenen Probleme, insbesondere mit Jack, der eigentlich René heißt. Kurz nach Albas „Unfall“ werden sie ein Paar, und für einmal ist Alba glücklich, doch sie weiß, dass Glück oft einen Haken hat. Mit frappierender Originalität und intelligentem Witz folgt der Autor seiner jungen, einnehmenden Ich-Erzählerin Alba durch Höhen und Tiefen in der aufrührerischen Atmosphäre der 1980er und frühen 1990er in der Schweiz, geprägt von sozialen Problemen. Der glühende Kern des Romans ist die rebellische Erzählstimme, eine Verbindung aus „Smells Like Teen Spirit“, „La Boum“ und unwiderstehlicher Warmherzigkeit, schelmischem Humor und Sprachwitz – Alba würde man überallhin folgen, sogar auf diesen Höllentrip.

      Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat
    • Berlin, Frühjahr 1940. Auf Beschluss von Joseph Goebbels wird für den Auslandsradiosender Germany Calling eine Big Band gegründet, die internationale Bekanntheit erlangt. Die besten europäischen Musiker, darunter Ausländer, Juden und Homosexuelle, spielen im Dienst der NS-Propaganda um ihr Überleben – ausgerechnet mit Jazz, der als „entartet“ galt. Bis zu 6 Millionen britische Haushalte hören täglich die Swing-Stücke mit anti-alliierten Hetztexten und dem Star-Moderator William Joyce alias Lord Haw-Haw, der nach seinem Aufstieg in der British Fascist Union nach Berlin geflohen war. Joyce soll den Erfolg „an der Front im Äther“ literarisch dokumentieren lassen. Der ausgewählte Schweizer Schriftsteller Fritz Mahler findet sich im Zuge seines Auftrags, einen Propagandaroman über die Band zu schreiben, in verruchten Berliner Clubs und illegalen Jazzkellern wieder. Er kämpft mit übermäßigem Cointreau-Konsum und muss die Skepsis der Musiker sowie die Erwartungen seiner gefährlichen Auftraggeber überstehen. Demian Lienhard erzählt die fast wahre Geschichte von Mr. Goebbels Jazz Band und William Joyce. Mit furiosem Tempo verfolgt er seine Figuren durch New York, Galway, London, Manchester, Zürich, Danzig und Berlin und deckt den menschenverachtenden Zynismus des NS-Staats sowie die Perfidie der Nazi-Propaganda auf.

      Mr. Goebbels Jazz Band