Bürger, Bauer, Bettelmann - den Mönch nicht zu vergessen: Wie haben sie gelebt, wie haben sie den Alltag bewältigt?
Elisabeth Vavra Bücher






Die in diesem Band versammelten Beiträge beruhen großteils auf den Vorträgen des gleichnamigen Kongresses, den das Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit 2011 in Krems veranstaltete. Ziel der Tagung war es, die mittlerweile zum Axiom gewordene These vom „christlichen Mittelalter“ im Sinne der transzendentalen Durchdringung aller Lebensbereiche zu hinterfragen. Ein breites Spektrum an Disziplinen beschäftigt sich mit mittelalterlichen Diskursen, Raumkonzepten, Zeitauffassungen und Aspekten materieller Kultur im Spannungsfeld von Profanem und Religiösem. Auf der Basis verschiedener Quellengattungen wird der Frage nachgegangen, ob das christliche Sinnmonopol ubiquitär war oder ob sich auch Denkmodelle, Lebensformen, Verhaltensmuster usw. feststellen lassen, die sich der religiösen Deutung entzogen oder mit dieser konkurrierten. Generell geht es dabei auch um die Frage, ob sich ansatzhaft Säkularisierungsprozesse im Mittelalter identifizieren lassen.
Frauenleben in Niederösterreich
- 142 Seiten
- 5 Lesestunden
Dieser Katalog erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellungen im Landesmuseum Niederösterreich. Das Buch behandelt Frauenschicksale, die typische Lebenssituationen für Frauen in Niederösterreich widerspiegeln. Es beleuchtet Frauen in ihren vorbestimmten Rollen als Ehefrauen und Mütter. Besonders Frauen aus dem Adel und den besitzenden Klassen waren oft fremdbestimmt bei der Wahl des Gatten, da männliche Familienmitglieder Entscheidungen im Sinne der Familieninteressen trafen. In Fällen, wo es wenig zu vererben gab, konnten Frauen eher ihren Neigungen folgen, wobei wirtschaftliche Motive oft eine Rolle spielten, da die Heirat Aufstiegschancen bot. Frauen aller Schichten waren im Kindbett ähnlichen Gefahren ausgesetzt. Mangelndes Wissen und fehlende Verhütungsmöglichkeiten führten zu häufigen Schwangerschaften, die jedoch oft auch gewollt waren, da nur wenige Kinder das Erwachsenenalter erreichten. Zudem wird das Thema „Ausnahmefrauen“ behandelt, mit Fokus auf Künstlerinnen wie Christa Hauer, Hildegard Joos und Susanne Wenger. Der Begriff „Ausnahmefrau“ suggeriert, dass diese Frauen geschlechtsuntypisch handeln und Außergewöhnliches leisten. Trotz ihrer Exzeption sind sie repräsentativ für weibliche Kunstschaffende, die aufgrund patriarchaler Strukturen oft unterschätzt wurden. Ihre Werke zeigen ein „unfeminines“ Interesse an formalen und inhaltlichen Fragen, das in ihren Arbeiten einzigartig zur Geltung kommt.
Alterskulturen des Mittelalters und der frühen Neuzeit
- 387 Seiten
- 14 Lesestunden
Die Auseinandersetzung mit Alter und Altern ist aktuell. Vertraute Begriffe wie „Alter“, „Alt-werden“, „Alt-sein“ erweisen sich als äußerst vielschichtig. Definitionen angesichts heterogener Realitäten als im Wandel begriffen. Die wissenschaftliche Debatte ist durch eine ungewöhnlich interdisziplinäre Breite gekennzeichnet. Der aus der heutigen Diskussion geläufige Begriff „Alterskultur“ versucht den vielfältigen Erscheinungsformen des Alters gerecht zu werden und damit zu eng gewordene Definitionen von Alter und Altern aufzubrechen. Alterskulturen umfassen Konzepte und Realitäten, Codierungen und Strukturen und verankern die Wahrnehmung von Alter und Altern sowie den Umgang mit alten Menschen und alten Dingen im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext. Im Oktober 2006 veranstaltete das Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit einen internationalen Kongress. Im Mittelpunkt stand die Frage nach Alterskulturen im Zeitraum vom 13. bis zum 17. Jahrhundert. Aus den Perspektiven verschiedenster Disziplinen der Kultur-, Sozial-, Human- und Naturwissenschaften wurden Kontexte, Diskurse und Realitäten des Alters und Alterns in den unterschiedlichsten Quellengattungen beleuchtet. Der Band publiziert 20 Vorträge, die auf der Tagung gehalten wurden.
Das 10. Symposium des Mediävistenverbandes, das vom 24. bis 26. März 2003 stattfand, veranstaltete diesmal das Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Krems an der Donau. Im Mittelpunkt des Interesses stand der im realen Raum situierte virtuelle Raum, der durch Überlagerung alltäglicher Raumwahrnehmungsmuster mit anderen Raumvorstellungen entsteht. Die fünf Sektionen der Tagung zeigten das breite Spektrum der möglichen Fragestellungen und führten zu einer vielschichtigen Ausleuchtung des Themas durch unterschiedliche Disziplinen. Die in den vorliegenden Band aufgenommenen Beiträge widmen sich der Überlagerung von realem Raum durch alternative Wahrnehmungsmuster, der Inszenierung imaginärer Raume und deren Einbindung in den erlebten Raum, der Raumwahrnehmung und der Raumtranszendierung. Als Quellen dienten den Untersuchungen Artefakte, historische Schriftquellen, Briefe und Dichtungen. Die Vorträge der zweiten Sektion, die der Konstitution imaginärer Räume gewidmet war, wird 2005 im Rahmen der Publikationsreihe des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit erscheinen.
Imaginäre Räume
- 231 Seiten
- 9 Lesestunden
Inhaltsverzeichnis: Elisabeth VAVRA, Einleitung Wendelin KNOCH, ‚Der Himmel‘ - ein bergender ‚Raum‘ für die Ewigkeit? Theologische Anmerkungen zu einem kontrovers diskutierten Thema Johann Konrad EBERLEIN, Kosmos, Geschlecht und Frömmigkeit. Das Weltenei in einer Vision der Hildegard von Bingen Brigitte ENGLISCH, Imago Mundi. Der virtuelle und der reale Raum in den mittelalterlichen Weltkarten Maximilian DIESENBERGER, Rom als virtueller Raum der Märtyrer. Zur gedanklichen Aneignung der Roma suburbana in bayerischen Handschriften um 800 Susanne FRIEDE, Dualität und Integration. Zur Typologie der Räume im Roman d’Alexandre, in Chrétiens Lancelot und dem Partonopeu Karin LICHTBLAU, Virtueller Raum als Spiegel von Emotionen: Minnegerichtshöfe zwischen Imagination und Performanz Antje WITTSTOCK, Von eim kemergin - minem studorio. Zur Darstellung von ‚Denkräumen‘ in humanistischer Literatur Ulrich ERNST, Virtuelle Gärten in der mittelalterlichen Literatur. Anschauungsmodelle und symbolische Projektionen Wernfried HOFMEISTER, Magische Verortung am Beispiel spätmittelalterlicher Liebesbeschwörungen Ulrich MÜLLER, Räume der Erinnerung und der Liebe. Tristans Höhle, Lancelots Turm und das Schloss des burgundischen Adeligen Roger de Bussy-Rabutin (1618-1693)
Familie - Ideal und Realität
- 590 Seiten
- 21 Lesestunden
Die Einstellung zum Kind im historischen Wandel.

