Jochen Knobloch Bücher






Bereits elf Bildbände mit Luftaufnahmen hat Jochen Knobloch publiziert und sich dabei vielen Regionen und Städten der Bundesrepublik gewidmet. Was jedoch fehlte: das Zentrum Deutschlands; der Raum, der nach den Flüssen Rhein und Main benannt ist und der von der Finanzmetropole Europas bestimmt wird – Frankfurt. Nun schließt sich diese Lücke endlich. Wolkenkratzer, einer der größten Bahnhöfe der Welt, der internationale Flughafen, Paulskirche, Messe, Museumsmeile, die Zeil, Sachsenhausen, Höchst mit den In- dustrieanlagen – Frankfurt bietet eine Fülle an Motiven, die gerade aus der Vogelperspek- tive spannend wirken. Aber es gibt auch eine sehenswerte Umgebung: der Taunus; Wiesbaden, Landeshauptstadt und Kurort; Mainz, ebenfalls Landeshauptstadt und Bischofssitz; Darmstadt mit der Mathildenhöhe, dem Höhepunkt der Jugendstilarchitektur in Deutschland.
Von Ratzeburg, Lübeck, Kiel, Husum, Schleswig und Flensburg bis zu den vielen kleinen Dörfern, von den Seen wie dem Plöner oder dem Eutiner See bis zum Meer, von den kulturellen Höhepunkten wie Haithabu, Gottorf und dem Nolde-Museum in Seebüll bis zu Monumenten technischer Baukunst wie der Rendsburger Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal oder der über den Fehmarnbelt, von touristischen Zentren wie St. Peter Ording oder Bad Segeberg bis zu den stillen Landschaften abseits der großen Verkehrsströme: Einmal mehr ist der Fotograf Jochen Knobloch in die Luft gestiegen, um die Besonderheiten einer Region festzuhalten. Seine schönsten zwischen Elbe und dänischer Grenze, zwischen Sylt und Fehmarn entstanenen Bilder zeigen Schleswig-Holstein in lauer Sommerluft und auch zu Zeiten, in denen die Winde eisiger werden und die Wolken schneller ziehen. Ergänzt wird der Band durch einen Text von Wolf von Lojewski, der in Kiel seine ersten beruflichen Schritte unternahm und schließlich für mehr als ein Jahrzehnt Leiter und Moderator des ZDF heute journals wurde.
Will man die Küste zwischen Sylt im Norden und Borkum im Westen porträtieren, so sind viele Inseln und ausufernde Strände zu zeigen, touristische Gebiete und weitgehend menschenleere Naturräume, Ferienorte und Städte. Jochen Knobloch zeigt sie auch, die Urlauberzentren wie Westerland und St. Peter-Ording, Norderney und Juist; die wehrhaften Halligen und Deichanlagen – und führt die Nordseeküste auch in ihrer Funktion als Wirtschafts- und Industrieregion vor, von der Ölplattform bis zu den Windkraftanlagen, von Schifffahrtsstraßen bis zu den berühmten Leuchttürmen, von Häfen wie denen von Cuxhaven und Wilhelmshaven bis zur Metropole Hamburg und Bremen im Hinterland. Gleichen diese Fotos oft realistischen Zeichnungen, so wirken die sich der natürlichen Landschaft widmenden oft auf grandiose Weise wie abstrakte Gemälde, die sich Strukturen hingeben und einem geradezu betörenden Farbenrausch. Vom Wasser geformte Uferregionen, schimmernde Sandbänke, wie einsame Punkte in schier unendlicher Weite aufleuchtende Kutschen auf dem Weg nach Neuwerk – und natürlich das Wattenmeer, in dem Priele wie Adern erscheinen. Spätestens hier beginnen die Fotos an Mikroskopaufnahmen zu erinnern. Und machen so die Verletzlichkeit des einmaligen Naturraums Nordsee auf besonders anschauliche Weise spürbar.
Einer der schönsten Landschaftsräume Europas aus der Vogelperspektive – Wirklichkeit in traumhaften Bildern
Sie können auf über 2000 Jahre Geschichte verweisen, waren schon in der Römerzeit Wohnort zahllreicher Menschen: Colonia Claudia Ara Agrippinensium und Castra Bonnensia. In seinem mittlerweile 11. Luftbildband widmet sich Jochen Knobloch Köln, der heute viertgrößten Stadt Deutschlands, und Bonn, von wo aus in den letzten Jahrzehnten die Geschicke der Bundesrepublik und Europas entscheidendmitbestimmt wurden. Das UNESCO-Welterbe Kölner Dom, die romanischen Kirchen, die KölnArena … das Bonner Münster, der Hofgarten mit der Universität, Godesburg und ehemaliges Regierungsviertel … Rhein, Siebengebirge, Schloss Augustusburg – sie alle machen gerade von oben betrachtet verständlich, warum Köln, Bonn und deren Umgebung so viele Besucher anziehen, warum die Region zu den wichtigsten und innovativsten in Deutschland zählt und warum die, die hier leben, sich oft keine andere Heimat vorstellenwollen. Ergänzt wird der Band durch den Text von Tom Buhrow, heute Moderator der ARD-Tagesthemen, der bei Bonn aufwuchs und in Bonn studierte.
Zusammen mit einem anderen gebürtigen Sachsen, dem Schriftsteller Joachim Walther, portraitiert der Dresdner Jochen Knobloch eine Region, die durch ihre Vielfältigkeit zu den spannendsten in Mitteleuropa zählt, die Überraschendes mit Bekanntem zu verbinden weiß – von der wiederauferstandenen Kirche bis zum meerfernen Leuchtturm, von der frühesten Winzerschule Europas bis zum ersten zweisprachigen Theater Deutschlands. Insbesondere de natürlichen und architektonischen Landschaften gewinnen aus der Vogelperspektive eine oft besonders faszinierende Gestalt. Etwa die prosperierenden Städte wie Leipzig und Dresden, Chemnitz und Görlitz, Meißen und Bautzen, Plauen und Freiberg. Oder di8e berühmten Baudenkmale, von den Schlössern wie die Moritzburg und Augustusburg bis zum größte Kopfbahnhof Europas, von Burganlagen wie der Festung Königsstein bis zu kulturellen Zentren wie dem Leipziger Gewandhaus, von der gründerzeitlichen bis zu modernen Fabrikanlagen.
Bremen, Bremerhaven und Umgebung - Jochen Knobloch hat sich auf den Weg gemacht, per Luftbild das umfassende Porträt der norddeutschen Region zu zeichnen. Was von unten kaum zu überschauen ist, macht der freie Blick von oben offensichtlich. So beispielsweise, wie stark die Innenstadt Bremens ihre mittelalterlichen Strukturen bewahrt hat, wie sich Moderne und Tradition miteinander verbinden. Erkennbar wird, welche Bedeutung der Nordseehafen in Bremerhaven hat, unübersehbar, welche Reize die Landschaft bietet. Denn der Band konzentriert sich nicht nur auf die großen Städte, sondern berücksichtigt auch die Umgebung - von Wilhelmshaven bis Oldenburg, von Verden bis Bassum, von Bremervörde bis zur Wümme, von der Unterweser bis Worpswede. Begleitet werden die Bilder durch den Text von Henning Scherf, lange Zeit Bürgermeister der Freien Hansestadt, der wegen seiner Volksnähe allseits auf große Zustimmung traf. Und der aus eigenem Erleben weiß, was seine Heimat so liebens- und besuchenswert macht.
Dresden ist trotz all der Zerstörungen, die es erfahren musste, eine Stadt, die zu den herausragenden in Deutschland zählt. Nur selten hat ein Ort eine derart große Ausstralungskraft gewinnen können. Nachdem Jochen Knobloch sich in den letzten Jahren u. a. der deutschen Ost- und der Nordseeküste, sowie Hamburg widmete, hat sich der gebürtige Dresdner nun seine Heimatstadt zum Thema genommen. Wobei es ihm darauf ankam, nicht nur das Zentrum zu fotografieren, sondern beispielsweise auch die besonders stimmungsvollen Stadtviertel wie Blasewitz, Loschwitz und Laubegast, die Elbschlösser, das Blaue Wunder, den Großen Garten, die ehemalige Tabakfabrik Yenidze oder Pillnitz. Und er wirft den Blick über die Stadtgrenzen hinaus, ist es doch gerade die abwechslungsreiche Umgebung, die Dresden zu einer besonders lebenswerten Stadt macht: Elbsandsteingebirge und Schloss Großsedlitz, Radebeul und Moritzburg, Meißen und jene Weinberge, die viel zum teilweise mediterranen Flair an der Elbe beitragen.


