Der Leser erhält faszinierende Einblicke in den Schaffens- und Werdegang des Künstlers. Fachkundige Texte beschreiben die entscheidenden Stilphasen und Lebensstationen, den gesellschaftlichen Kontext des Wirkens wie auch die Bedeutung für nachfolgende Künstlergenerationen. Zahlreiche großformatige Abbildungen präsentieren das jeweilige Œuvre. Der Band wird durch einen ausführlichen Anhang mit tabellarischen Informationen zur Künstlerbiografie sowie eine umfangreiche Bibliographie abgerundet. „Die Kühnheit von Ingres ist von ganz eigentümlicher Natur, und sie ist mit einer solchen List verbunden, dass der Künstler vor keiner Hässlichkeit, vor keiner Absonderlichkeit zurückschreckt. Eine seltene Begabung, grausam, jähzornig und leidend, eine einzigartige Mischung einander widerstrebender Eigenschaften, die alle zum Vorteil der Natur eingesetzt sind, und deren Seltsamkeit keiner der geringsten Reize ist. Die Werke von Ingres sind das Ergebnis einer übersteigerten Aufmerksamkeit, und sie wollen zu ihrem Verständnis mit gleicher Aufmerksamkeit betrachtet sein.“ (Charles Baudelaire)
Uwe Fleckner Bücher






Pablo Picasso gegen den Tod
- 148 Seiten
- 6 Lesestunden
Uwe Fleckner untersucht die politischen Dimensionen von Picassos Werk, indem er verschiedene Aspekte seiner frühen Malerei beleuchtet, darunter die Beschlagnahme eines seiner Gemälde. Der Autor analysiert, wie Picasso in seinen Arbeiten gesellschaftliche und politische Themen verarbeitet und reflektiert, und bietet einen tiefen Einblick in die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Politik in seinem Schaffen. Fleckners Ansatz eröffnet neue Perspektiven auf die Bedeutung und den Einfluss von Picassos Kunst im historischen Kontext.
Der 14. Band der Vorträge aus dem Warburg-Haus versammelt Aufsätze, deren inhaltliches Spektrum vom "Gerichtspfeiler" der Straßburger Kathedrale über Ansichten der Insel Taiwan auf Lederwandbehängen des 18. und 19. Jahrhunderts bis zum Bildeinsatz bei Donald Trump reicht: Jacqueline E. Jung, The "Gerichtspfeiler" as "Gedankenpfeiler". Movement, Medium, and Memory in the South Transept of Strasbourg Cathedral; Jörg Jochen Berns, Der malende Teufel. Zum ästhetischen Potential des "mille artifex" in der Frühen Neuzeit; Elisabeth Bronfen, Hermiones Rückkehr. Das Nachleben einer Pathosgeste; Shai-Shu Tzeng, Grenzen zwischen Ost und West überschreitend. Topografische Ansichten der Insel Taiwan auf Lederwandbehängen des 18. und 19. Jahrhunderts; Uwe Fleckner, A New Birth of Freedom. Thomas Hills "View of the Yosemite Valley" als politisierte Landschaft zwischen Naturschutz und nationalem Selbstbewusstsein
Raffiniert erzähltes Romandebüt um eines der großen Rätsel der Kunstgeschichte Maximilian Kisch ist ein Besessener. Schon sein halbes Leben jagt der Kunsthistoriker vergeblich ein verschwundenes Gemälde des Blaue-Reiter-Malers Franz Marc. Dessen Spuren verloren sich nach der Münchner Ausstellung »Entartete Kunst« in der privaten Sammlung Hermann Görings. Seitdem rätselt die Kunstwelt über den Verbleib. Ein letztes Mal will Max im Getty Center in Los Angeles Nachlässe auf neue Hinweise durchforsten – und macht, unterstützt von seiner Kollegin Jessica Steiner, tatsächlich einen erstaunlichen Fund. In ebenso spannenden wie historisch belegten Rückblenden erzählt Uwe Fleckner die Geschichte des berühmten Gemäldes: von seiner Entstehung, seinen Sammlern, einer trickreichen Entführung und einem ungeheuren Verdacht.
Die Schatzkammern der Mnemosyne
- 343 Seiten
- 13 Lesestunden
Das Lesebuch zur Gedächtnistheorie versammelt Texte von Thomas von Aquin, Aristoteles, Benjamin, Bergson, Derrida, Diderot, Hegel, Johnson, Kierkegaard, Kracauer, Locke, Montaigne, Moritz, Nabokov, Platon, Proust, Schopenhauer, Warburg u. a. sowie einen Bildessay von Sarkis. Eine phantastische Reise. Lesen heißt: da war was. Thomas Lackmann im Tagesspiegel, 24./25./26.12.1996. entscheidende Texte zur Gedächtnistheorie von Platon bis Derrida. Bernd Stiegler in der Frankfurter Rundschau, 31.10.1995 Ein Fotoessay von den rätselhaften „Kriegsschatz“- Installationen des Künstlers Sarkis gibt der Sammlung eine kontemplative Note. Hans-Joachim Neubauer in der Frankfurter Allgemeinen, 23.3.1996
Der 16. Band der Vorträge aus dem Warburg-Haus versammelt Beiträge, deren inhaltiches Spektrum von den Wahrnehmungsoptionen spätantiker und mittelalterlicher Mosaiken im Licht moderner Reproduktionstechniken über die „Spinnerinnen“ von Diego Velázquez, das Nachleben von Théodore Géricaults „Floß der Medusa“ und René Magrittes „images peintes“ bis zu neuen Überlegungen zu Weiblichkeit, dem gebrochenen Blick und dem „Nachleben“ der Shoah bei Boris Lurie reicht. Mit Beiträgen von Barbara Schellewald, Victor I. Stoichita, Gregor Wedekind, Wolfram Picher und Katharina Sykora.
Der Blitz und die Schlange
Aby Warburgs amerikanische Reise
Als Aby Warburg im September 1895 in die USA aufbrach, ahnte niemand, dass seine Suche nach den symbolischen Grundlagen der Kunst zu einem bedeutenden Ereignis in der Wissenschaftsgeschichte werden würde. Obwohl seine Reise nur wenige Monate dauerte und sein Aufenthalt in den Pueblo-Gebieten kurz war, präsentierte er 1923 seine Erkenntnisse in einem wegweisenden Vortrag über das „Schlangenritual“. Anhand ausgewählter Fotografien, ethnologischer Zeichnungen und Dokumente regt dieses Geschichten- und Bilderbuch zu einer Entdeckungsreise an. Es zeigt Warburgs vielfältige Gesprächspartner – vom Häuptling bis zum Missionar – und seine Sammlung von Ritualgegenständen und Kunstwerken voller symbolischer Darstellungen. Diese Dokumente belegen den Wandel in Warburgs wissenschaftlichem Denken, das zur kulturkomparatistischen Methodik führte, für die er heute geschätzt wird. Warburg (1866–1929) gilt als Begründer der modernen Bildwissenschaft, wobei sein Hauptaugenmerk auf dem Nachleben der Antike in der Renaissance lag, dokumentiert in seinem ikonischen Bilderatlas Mnemosyne. Die Amerikareise verdeutlicht, wie früh Warburg seinen Blick über den westlichen Kulturkontext hinaus richtete, um das Zusammenwirken von Mythen, Bildern und Riten zu erforschen. Uwe Fleckner (*1961) ist ein anerkannter Warburg-Experte und Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg.
Kunstwerke haben immer wieder die Aufgabe übernommen, Ereignisse der Weltgeschichte bildnerisch zu reflektieren und ins Bewusstsein der Mit- und Nachwelt zu heben. Durch ihre visuelle Leistungsfähigkeit arbeiten sie aus dem faktischen Ereignis ein übergeordnetes Verständnis für historische Vorgänge heraus und werden dadurch – neben der eigentlichen Geschichtsschreibung – zu einer Instanz, welche die Geschichte zu einer leitenden Ordnungskategorie unseres Verständnisses des Weltgeschehens macht. Namhafte Autoren analysieren diese Funktion historischer Darstellungen am Beispiel von dreißig Ereignisbildern vom Mittelalter bis in die Gegenwart und schildern, wie sich durch den „ikonischen“ Gehalt der Bilder geschichtliche Vorgänge in das soziale Gedächtnis eingeprägt haben. Die Beiträge führen in die historischen Anlässe ein und nehmen Stellung zum Verhältnis von Ereignis und dessen Repräsentation, zu wechselnden Erzählstrategien und zur Frage der Darstellbarkeit zeitgenössischer Geschichte. Neben anderen werden folgende Bilder thematisiert: Der Teppich von Bayeux „Die Schlacht von San Romano“ von Paolo Uccello Der Medici-Zyklus von Peter Paul Rubens „Passage du Rhin“ von Charles Le Brun „Die Erschießung der Aufständischen“ von Francisco Goya „Die Freiheit führt das Volk auf die Barrikaden“ von Eugène Delacroix „Guernica“ von Pablo Picasso Der Zyklus „18. Oktober 1977“ von Gerhard Richter „Dead Troops Talk“ von Jeff Wall
Kunstwerke der Moderne und der Avantgarde wurden vom Nationalsozialismus als Feinde betrachtet und bekämpft. Ihr widerständiges Potenzial und die verbildlichten Utopien führten zu ihrer Diskreditierung, Verbannung aus dem öffentlichen Leben oder gar Vernichtung. Das Buch verfolgt systematisch die Wege einzelner Kunstwerke im „Dritten Reich“. Es untersucht die Anprangerung von Gemälden und Skulpturen in Ausstellungen „entarteter“ Kunst, deren „Verwertung“ auf dem internationalen Kunstmarkt, sowie die Rettung durch engagierte Museumsleute, Tausch oder Rückkauf durch Künstler und Sammler bis hin zur Zerstörung einiger Werke. Die Schicksale der beschlagnahmten Werke aus Museen werden ebenso betrachtet wie Beispiele aus privatem Besitz, deren Sequestrierung illegal war und durch jüngste Rechtsprechung in einigen Fällen korrigiert werden konnte. Die Aufsätze beleuchten den propagandistischen Einsatz innerhalb der Aktion „Entartete Kunst“ und die damit verbundenen Ausstellungsstrategien. Sie schildern die Rezeptionsgeschichte dieser Werke, ihre dramatischen und teils bis heute andauernden Provenienzgeschichten und berücksichtigen die oft schon vor 1933 einsetzende Verfemung der Werke und Künstler. Ziel ist es, im Mosaik der Einzelfälle eine Geschichte nationalsozialistischer Kunstpolitik zu schreiben und von den Nachkriegsschicksalen der Werke zu berichten.