Frank Deppe Bücher






Im Zuge der neoliberalen 'Konterrevolution' wurde der Staat oftmals als 'Auslaufmodell' bezeichnet. Andere Theoretiker wie Ulrich Beck oder Jürgen Habermas beschworen ebenfalls das Ende des Nationalstaats im Rahmen der EU. Inzwischen ist die Rolle des Staates wieder stärker ins Blickfeld gerückt. Frank Deppe behandelt den Begriff des 'modernen Staates', die Grundzüge bürgerlicher Staatstheorien seit Thomas Hobbes und seiner Nachfolger, die Staatstheorie von Karl Marx und Friedrich Engels sowie die Ausdifferenzierung der marxistischen Staatsdebatten im 20. Jahrhundert. Gleichzeitig skizziert er die wichtigen aktuellen Entwicklungstendenzen im Verhältnis von Staat, Ökonomie und Gesellschaft. Dabei geht er auch auf die Frage ein, wie die Strukturen der heutigen Weltordnung, die Widersprüche des globalen Finanzmarktkapitalismus und die Kämpfe gegen die Austeritätspolitik Funktion und Tätigkeit der Staaten in der Gegenwart beeinflussen.
Europa im Schlepptau der Finanzmärkte
- 127 Seiten
- 5 Lesestunden
Der Zerfall Europas scheint schwer aufzuhalten, da Rettungsprogramme vor allem Banken und Finanzakteure bedienen. Während Länder wie Griechenland, Irland und Portugal in der Krise stecken, könnte ein neuer Integrationsprozess entstehen, der autoritäre Strukturen und zentrale Vorgaben für nationale Politiken etabliert.
// Das Zeitalter des Imperialismus // Imperialismus und Gewalt // Theorien über den Imperialismus // Imperialismus im Zeitalter der Systemkonkurrenz // Der Kalte Krieg // Der «neue Imperialismus» // Das «Empire» bei Hardt/Negri // Die neoliberale Globalisierung // Antiimperialismus heute
Frank Deppe behandelt bedeutende Vertreter des politischen Denkens, die ideal-typische Konfigurationen des vom Kalten Krieg geprägten Zeitalters repräsentieren. Der dritte Band des „Politischen Denkens im 20. Jahrhundert“ umfasst eine Epoche, die von Befreiungskämpfen gegen Imperialismus und Rassismus sowie dem dynamischen Wachstum des „Golden Age“ geprägt war. In dieser Zeit wurde „68“ zum Symbol für antikapitalistischen Aufbruch, bevor der Neoliberalismus ein Jahrzehnt später aufstieg. Sechs herausragende Denker dieser Epoche werden vorgestellt: Hannah Arendt, Schülerin von Heidegger und Jaspers, wurde zur maßgeblichen Stimme in den ideologischen Auseinandersetzungen des Kalten Krieges mit ihrer Analyse des Totalitarismus. Wolfgang Abendroth repräsentiert die Tradition des linken Flügels der deutschen Arbeiterbewegung, die politische Demokratie als Erbe der bürgerlichen Revolution sieht, das durch eine umfassende Demokratisierung der Wirtschaft gesichert werden muss. John K. Galbraith steht für die keynesianische Linie des wirtschaftspolitischen Denkens in den USA, die ein starkes Gemeinwesen fordert, um soziale Ungerechtigkeiten zu überwinden. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir verkörpern den kritischen Intellektuellen, wobei Sartre Existenzialismus und Marxismus verbindet und Beauvoir die feministischen Ideen vorwegnimmt. Ernesto Che Guevara personifiziert die neue Generation von Berufsrevolutionären, die die Befreiun
Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war stark vom Ost-West-Konflikt geprägt, der mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des „Ostblocks“ zwischen 1989 und 1991 endete. Dieser Konflikt entstand aus dem Zerfall der Anti-Hitler-Koalition, in der die USA, Großbritannien und die Sowjetunion von 1941 bis zu den Konferenzen in Jalta und Potsdam gegen die Achsenmächte zusammenarbeiteten. Bis 1949 formierten sich die politischen und militärischen Bündnisse neu, was zu einem „Gleichgewicht des Schreckens“ führte, da die Möglichkeit der atomaren Vernichtung die Welt in Atem hielt. Dennoch erlebten viele Länder, auch in der Zweiten Welt, ein „goldenes Zeitalter“ mit wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Aufbruch: Vollbeschäftigung, Sozialstaatsausbau, Automobilisierung, Reisen, Rock and Roll und die „Revolte von 68“ prägten diese Zeit. In der Dritten Welt formierten sich Volks- und Befreiungsbewegungen, die gegen den Kolonialismus und Imperialismus kämpften. Doch das „nation building“ war oft von der geopolitischen Lage des Ost-West-Konflikts überschattet, bevor viele neue Staaten in den 1980er Jahren in die Schuldenfalle gerieten. Mit dem Aufstieg des neoliberalen Kapitalismus endete das „kurze 20. Jahrhundert“. Der zweite Teil der Studie, der Ende 2006 erscheint, wird sich mit den politischen Konfigurationen und den bedeutenden Denkern dieser Epoche befassen.
Mosaiklinke Zukunftspfade
Gewerkschaft, Politik, Wissenschaft