Sinn und Form 5/2025
Beiträge zur Literatur






Beiträge zur Literatur
Eine Sammlung von Gedichten aus verschiedenen Ländern, die sich intensiv mit der Natur und ihrem aktuellen Zustand auseinandersetzt. Die Dichtung bleibt eng mit der Natur verbunden und reflektiert Themen wie Umweltkatastrophen und politische Herausforderungen. Enthält Werke von zahlreichen internationalen Dichtern, zweisprachig.
Daniela Danz` Essays spüren in einer hochpoetischen und luziden Sprache dem eigenen Schreiben und dem Schreiben der anderen nach. Schreiben, das bedeutet für Daniela Danz, nicht im Zweidimensionalen stehen zu bleiben, sondern vielmehr das Aussetzen der Sprache im Gelände. In mehreren Essays – darunter Poetikvorlesungen, Preisreden, aber auch eine Kanzelrede – hinterfragt sie die Voraussetzungen ihrer eigenen Dichtung, mit der sie sich den weißen Flecken, den nicht kartographierten Stellen anzunähern versucht. Auf diesem Weg ist sie nicht alleine, insbesondere ihr Dialog mit Friedrich Hölderlin lässt die Unwegbarkeiten und das Fremde, die Wildnis, die Spannungen und Risse unserer Zeit genauer in den Blick nehmen: Nichts ersetzt den Blick ins Gelände. In Daniela Danz` Essays zeigt sich, dass ihr Nachdenken über das eigene Dichten immer auch eine Auseinandersetzung mit der Tradition ist, dass ihre Beschäftigung mit anderen Autorinnen und Autoren immer auch zur Reflexion des eigenen Schreibens führt.
Das Persische Europa
Sprache gehört zu den wenigen Besitztümern, die man in ein anderes Land, eine andere Kultur mitnehmen kann. Aber bleibt sie dort die gleiche? Und was bedeutet es für eine*n Dichter*in, sich beim Schreiben in der Sprache und Kultur seiner Heimat zu bewegen, während diese von einer ganz anderen Alltagskultur umfasst wird. Wer liest und hört diese Gedichte? Wer versteht sie? Nach den Ereignissen in Iran im Jahr 1979 und im Zuge des Kriegs in Afghanistan sahen sich viele Lyriker*innen gezwungen, zu emigrieren, etliche wählten Europa als Zuflucht. Während einige von ihnen bereits anerkannt waren und schon Bücher publiziert hatten, folgte ihnen eine jüngere Generation, die noch am Anfang ihres Schaffens stand und erst in Europa zu einer wichtigen Stimme der persischen Sprache wurde. Diese zweisprachige Anthologie versammelt erstmalig 35 der bekanntesten, im europäischen Exil lebenden und persisch dichtenden Lyriker*innen aus England, Schweden, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, der Schweiz, den Niederlanden und Tschechien. Es vereint verschiedene Generationen und Dichtungstraditionen von der klassischen, modernen und postmodernen bis zur experimentellen Poesie und umfasst die verschiedensten Themen von Liebesgedichten bis hin zu Politik und Feminismus. So bilden die in einer Sprache geschriebenen Gedichte einen vielstimmigen, bisher unerhörten Chor aus verschiedenen europäischen Ländern.
Gedichte
Neue Gedichte von Daniela Danz, von großer poetischer Kraft und Dringlichkeit. Daniela Danz zählt seit langem zu den wichtigsten Lyrikerinnen dieses Landes. Ihr neuer Gedichtband ist ein Ereignis. Streng formbewusst und voll wilder Experimentierlust sind ihre Verse, sie greifen weit aus in die Landschaft, in die Welt, in die Geschichte, und doch führen sie immer auch in enge Räume zurück, in das Haus, die Wohnung, das innerste Fühlen. Oder vielleicht gehen sie eher davon aus? Als eine Sehnsucht? Ins Offene? Wenn zeitgenössische Lyrik eine Dringlichkeit hat, dann in den Versen von Daniela Danz. DIE NACHT KIPPT IN DAS DÄMMRIGE ZIMMER läuft aus und alles ist schwarz was fangen wir an mit unseren schwarzen Gedanken wir tasten nach dem Morgen bis schließlich ein erster Bus das Ende des Dunkels über Land fährt und ich eine Feder neben deinem Mund erkenne und wie dein Atem sie bewegt: die Sorgen von gestern haben uns vergessen