In der Zeit bis Oktober 1972, als er zu einem Stipendienaufenthalt nach Rom, Villa Massimo, zog, entstanden, neben umfangreichen Notizen und Entwürfen zu einem Roman, acht Materialhefte, in denen Brinkmann teilweise tagebuchartig, teilweise in thematisch angelegten Bändern, Themen und Struktur des Romans erarbeitete. Das Tagebuch „1971/ Notizen - Erkundungen für die Präzisierung des Gefühls für einen Aufstand“ entsteht vom 27.9. bis 1.11.1971. Im vorliegenden Band werden in fotomechanischer Reproduktion die vollständig von Brinkmann ausgeführten Hefte „Erkundungen ...“, Teil 1 bis 3, veröffentlicht.
Rolf Dieter Brinkmann Bücher






Als "Westwärts 1 & 2" im Mai 1975 erschien, war dies ein Paukenschlag in der literarischen Öffentlichkeit: Der Autor war wenige Tage zuvor bei einem tragischen Verkehrsunfall in London ums Leben gekommen, und "Westwärts" war die erste Publikation, die das "enfant terrible" und Wunderkind der damaligen deutschsprachigen Literatur nach fünfjährigem Schweigen vorlegte. Seither hat dieser Lyrikband einen nahezu kanonischen Stellenwert in der neueren deutschen Literatur erlangt.Aber das Buch, das seinerzeit herauskam und vom Verfasser auch autorisiert wurde, stellt eine sozusagen "verstümmelte Fassung" dar. Die Publikationsbedingungen der Zeit ließen es nicht anders zu - auf Wunsch des Verlags hatte der Autor 23 Langgedichte und ein 89 Seiten umfassendes und mit Fotos illustriertes Nachwort herausnehmen müssen, mit dem er seine Rückkehr in die Literatur begleiten wollte. Die "erweiterte Ausgabe" macht erstmalig die ursprüngliche Gestalt von "Westwärts 1 & 2", die Rolf Dieter Brinkmann im Auge hatte, zugänglich: "Es ist ein subjektives Buch, ohne Rücksicht auf die herrschenden literarischen Konventionen und kann ebenso gut als ein zusammenhängendes Prosabuch, Gedichtbuch wie Essaybuch gelesen werden"(R.D.B.).
Rolf Dieter Brinkmann hatte sich 1971 aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und arbeitete bis zum Erscheinen seines Gedichtbandes "Westwärts 1 & 2" an dem Projekt eines Romans, in dem er Hintergrund und Aufbruch seiner Generation darstellen wollte. Hierzu legte er umfangreiche Materialhefte, Mappen und Textsammlungen an, in denen er einzelne thematische Schnittpunkte erarbeitete. Ab 1972 legte Brinkmann eine Material-Sammlung für seinen Band "Schnitte" an. , der als eigenständiger Roman veröffentlicht werden sollte. Der vorliegende Band wurde nach dem Original in faksimile produziert.
Erzählungen
In der Grube / Die Bootsfahrt / Die Umarmung / Raupenbahn / Was unter die Dornen fiel
Erzählungen ist nach Der Film in Worten (1982) der zweite Prosaband innerhalb der Rolf Dieter-Brinkmann-Ausgabe. Er enthält neben dem Debüt In der Grube (1962) u.a. auch bisher unveröffentlichte Prosa der Jahre 1959/61, der Brinkmann im Manuskript des Titel Was unter die Dornen fiel gab. Die sechs darin enthaltenen Stücke sind Kindheitsaufarbeitungen, geschrieben im inneren Monolog, aus der Nähe und zugleich verfremdet. Sie reflektieren den Bruch zwischen seiner Jugendzeit in der Kleinstadt Vechta und seiner Buchhandelslehre in Essen.
Editorische Notiz: Der Titel dieser Zusammenstellung aller von Rolf Dieter Brinkmann zwischen 1962 und 1970 veröffentlichten Gedichtbände stammt von dem 1969 erschienenen Gedichtband „Standphotos“. Die Einzelausgaben sind vollständig und chronologisch angeordnet, wobei Titel und Gedichtfolge den Erstausgaben entsprechen. „Standphotos“ ist der erste Band einer geplanten dreibändigen Ausgabe sämtlicher Gedichte Brinkmanns. Aufgenommene Einzelbände: „Ihr nennt es Sprache“ (1962), „Le Chant du Monde“ (1964), „Ohne Neger“ (1965), „&-Gedichte“ (1966), „Was fraglich ist wofür“ (1967), „Godzilla“ (1968), „Die Piloten“ (1968), „Standphotos“ (1969) und „Gras“ (1970). Einige Gedichte aus „Ohne Neger“ und „&-Gedichte“ wurden in veränderter Form in „Was fraglich ist wofür“ aufgenommen, wobei sowohl Titel als auch Text modifiziert wurden. Drei Gedichte sind identisch in „Was fraglich ist wofür“ enthalten, um den ursprünglichen Zusammenhang zu bewahren. Berndt Höppner zeichnete das Gedicht „Wolken“ für diese Ausgabe.
Das Originalmanuskript von „Rom, Blicke“ wurde vom 14. Oktober 1972 bis 9. Januar 1973 geschrieben. Die ersten beiden Hefte wurden von Rolf Dieter Brinkmann selbst collagiert. Die vorliegende Ausgabe versucht den Charakter des Originaltyposkripts in Satz und Layout zu bewahren.
ACID - die vielgerühmte Dokumentation über die amerikanische Subkultur der Beatnicks und Hippies.
Direkt wie das so ist der einzige Roman Rolf Dieter Brinkmanns. Wie kein anderer machte er Literatur zur unmittelbaren Mitteilung einer Erfahrung. Brinkmanns Schriften formulieren das Lebensgefühl einer Generation, die der Faszination von Beat, Film und Mode erlegen ist.
Guten Tag, wie geht es so - Erzählungen - bk1492; Rowohlt Verlag; Rolf Dieter Brinkmann; pocket_book; 1996
WDR-Hörspielbuch 9
- 182 Seiten
- 7 Lesestunden



