\"Wer zwei Paar Hosen hat, mache eins zu Geld und schaffe sich dieses Buch an.\" Damit hat der Begründer des deutschen Aphorismus eigentlich schon alles Wichtige gesagt. Beinahe ein Leben lang notierte Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799) mit spitzer Feder alle seine Beobachtungen und Gedanken. Scharfzüngig und feinsinnig zugleich beschreibt er seine Mitmenschen und wirkt auch nach zwei Jahrhunderten noch immer erfrischend aktuell.
Max Rychner Bücher






Fontanes 'Stechlin' ist ein kunstvoll funkelnder Roman über das Selbstverständnis des Adels am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Hauptperson ist der märkische Junker Dubslav von Stechlin, dessen Sohn Woldemar eine Tochter des Berliner Grafen Barby heiratet. In den glanzvollen Dialogen und Reflexionen seiner Figuren spiegelt Fontanes Spätwerk die ganze Zerrissenheit seiner Zeit. Der Roman war zunächst umstritten, gilt heute aber längst als 'eines der weisesten Spiele, die mit der deutschen Sprache gespielt wurden' (Thomas Mann).
Max Rychner zählt zu den herausragenden Literaturkritikern und Essayisten dieses Jahrhunderts. Sein Werk stand im Dienst der Vermittlung vor allem der französischen Kultur in Deutschland und des klassischen Erbes im Auf- und Umbruch des 20. Jahrhunderts. Auch als Entdecker und Förderer von jungen Autoren hat Max Rychner sich große Verdienste erworben. Früh erkannte er die Bedeutung Walter Benjamins oder Peter Szondis, und er zählte zu den ersten, die Paul Celans oder Cyrus Atabays Gedichte abdruckten. »Bei mir laufen Fäden zusammen« enthält eine Auswahl seiner wichtigsten Essays, darunter Aufsätze zu Ovid, Lichtenberg, Rahel Varnhagen, Else Lasker-Schüler, Max Frisch, Marcel Proust, Paul Valéry, Ezra Pound, André Gide, André Malraux, und seiner Rezensionen, unter anderem über Robert Walser, Arno Schmidt, Uwe Johnson und Erich Fried. Bisher unveröffentlichte Briefe Rychners, u. a. an Hugo Loetscher, Gershom Scholem, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke und Thomas Mann, zeigen neben der literaturkritischen Betrachtung auch das freundschaftliche Gespräch mit den Schriftstellern. »Herr Rychner ist Schweizer, ich kenne ihn nicht. Er war vor 33 bei der »Kölner Zeitung« tätig und hat damals schon sehr schöne Dinge über mich geschrieben. Er gilt als der massgeblichste internationale Kritiker u. Recensent innerhalb der europäischen Literatur.« Gottfried Benn an F. W. Oelze, 7.8.1949