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Bookbot

Hans Eichhorn

    13. Februar 1956 – 29. Februar 2020
    Das Fortbewegungsmittel
    Unterwegs zu glücklichen Schweinen. Gedichte
    Petruskomplex. Gedichte
    Verreisen auf der Stelle. Gedichte
    Das Ichweißnicht-Spiel. Roman
    Fundamente
    • 2019

      An der Ecke zum Mirabellgarten sitzt ein Hammondorgelspieler. Lila Töne schweben in der Luft und düngen üppig die blühenden Stiefmütterchen und die grobwüchsigen Tulpenblätter. Engelbert weiß, dass seine Reise zu Ende geht, und er weiß, dass er sich keinen Moment lang auf den Weg gemacht hat. Unverdrossen spielt der Orgelmann seine immergleichen Melodien. Das ist kein Zufall. Die junge Frau schnäuzt sich auf der Bank nebenan. Sie blättert in einem Magazin und Engelbert beugt sich über sein Notizbuch, das er Buchstabe um Buchstabe mit seinen Zeichen angefüllt hat. Dabei ist ihm Klara oder Karla verloren gegangen, was aber auch nur bedingt stimmt, denn immerzu spielen sie in seine Überlegungen herein … … Langsam verlanden die Stimmen, werden noch einmal von einer Welle hochgehoben, um erneut zu verlanden. Es folgt der geordnete Abzug. Der Orgelspieler spielt dazu in einem fort weiter und plötzlich ist es ruhig, nur die Orgelstimme bleibt übrig. Das Große Haus bleibt übrig. Klara oder Karla bleiben übrig. Übrig bleibt auch der Arabische Frühling und das gegenseitige Abschlachten auf ein Neues hin. Nichts tun, nur schauen, zuschauen, wie der Gärtner mit einer verzinkten Scheibtruhe ausfährt, das tut gut und mit diesem Guttun hat es sich schon, zumindest für diesen Moment, der alles ist und alles gewesen ist und wie niemals war. Wie schön!

      Fast - das Große Haus
    • 2018

      Hans Eichhorn ist 1956 in Vöcklabruck geboren, er studierte in Salzburg Religionspädagogik. Es folgte eine intensive literarische Tätigkeit mit zahlreichen Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften wie manuskripte, Literatur und Kritik, text + kritik, Wespennest, Facetten, Rampe et cetera und im Österreichischen Rundfunk. Beim Aufwachen wachsen dir die Schmerzen langsam zu. Die Hoffnung, Wörter, Sätze mögen sich beinahe von selbst formulieren. Je genauer sie aus ihrer psychophysischen Mitte aufstehen, desto klarer werden die Sachverhalte, und deren Schwere wird neutralisiert, gemäß der Rumpelstilzchenbotschaft: Wer den Namen kennt, der hat Macht über sie.

      Verlockung
    • 2017

      Hans Eichhorn ist 1956 in Vöcklabruck geboren, er studierte in Salzburg Religionspädagogik. Es folgte eine intensive literarische Tätigkeit mit zahlreichen Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften wie manuskripte, Literatur und Kritik, text + kritik, Wespennest, Facetten, Rampe et cetera und im Österreichischen Rundfunk. Hans Eichhorn ist Berufsfischer im Nebenerwerb. Wie beim Fischen am Attersee setzt er auch beim Schreiben auf den Zufall – „jedes Wollen verpasst dem Satz einen Maulkorb“ – und verfährt mit den Sätzen wie mit den Netzen: „… bis ein Satz auftaucht, der so etwas wie Beute sein kann, der sich in den anderen Sätzen verhängt und der dann herausgezogen wird.“ Was er dabei herauszieht, ist manchmal poetisch, philosophisch, humorvoll, skurril oder schlicht und einfach verwirrend: „nur nicht mit Logik die Sache verderben“. Hans Eichhorn schildert in seinen Gedichten die kleinen Dinge des Lebens, vertraute Szenen, Alltagsbeobachtungen, in denen plötzlich ein Funke aufblitzt. LIEGST IN NEBELFEUCHTEM HERBST. Die Essigbäume blühen in Rot, Blätterkonfetti hochgeworfen, fang auf, werden die Möbel wieder um- und umgestellt. Risse durch die nächtliche Stille, durch die Buchstaben, die Schrift, Angstschweiß horcht unter der Tuchent, Kälte und Finsternis ein zu geläufiges Paar, als dass sie die Hände segnend erheben: Steh auf, ich weiß, kein Knochen ist dir gebrochen: Speichelleim. NOCH TROTZEN DIE HÄNGENDEN PELARGONIEN, noch füllen die eilenden Morgenpendler das Schlafzimmer mit ihren hubraumstarken Motoren, doch die Schädeldecke oder Schädelstätte ist ein rostiges Stück Eisen, begraben bei lebendigem Leib. Zünd an die Kerze, wirf die Münze in den scheppernden Altarraum. Entleerung der Blase im Minutentakt. So auf der Lauer wird selbst dem professionellsten Finanzdienstleister eine Kirtagsrose geschossen. SCHNEE IM KOFFER, LÖFFELWEISE KAKAOPULVER für nichts und wieder nichts, denn der sterbende Schwan ist nur die Redensart und die kommenden Generationen stecken ihre Handyohren in ganz andere Kommunikationszusammenhänge. Bald schon steht der Jungkirschbaum in seinem nackten Geäst, Frost härtet den Boden aus, die Verwesung der Schrift treibt neue Keime und Blüten ans Licht. Billigbilder werden möglichst schonend gewaschen. Jeder kleinste Kontoeingang ist ein Ansporn.

      Im Ausgehorchten
    • 2016

      Hans Eichhorn und Erwin Einzinger haben im Herbst 2015 über Wochen hinweg am Projekt eines gemeinsam verfaßten Langgedichts gearbeitet, das in nahezu täglichem Austausch kontinuierlich erweitert wurde. Dabei konnte auf die Beobachtungen und literarischen Exkurse des anderen jeweils spontan reagiert werden, um immer wieder von neuem Raum zu schaffen für die fortgesetzte freie Improvisation. Trotz der unterschiedlichen Temperamente der beiden Autoren zeigt das Ergebnis eine überzeugende Dichte und Kohärenz und ist ein erstaunliches Beispiel für eine eher ungewöhnliche Art der literarischen Zusammenarbeit.

      Herbstsonate
    • 2015

      ALS ER HOCH AUF seinem Rad in das Dorf wie in einen verlassenen Kuhstall einfuhr, fürchtete er, sich den Kopf an der Decke anzuschlagen, und stieg ab. Bis auf weiteres schob er sein Rad, hob es über mit Steinen und Geröll angefüllte Straßen und stieß auf einen schön asphaltierten Weg, der zuerst leicht bergauf verlief, dann gerade und zielstrebig zum See hin abfiel. Das ist lästig, sagte er zu den zwei Personen, die ihn kritisch musterten, als er sein Rad schulterte. Das ist mühsam, sagten sie und gaben ihm recht. Die Straße und was zu ihr gehörte, verlor sich in einem Anhänger, auf dem ein großer hölzerner Löffel lag, mit dem Teer in die Eimer geschöpft werden konnte. Entweder musste die Straße ausgebessert oder ein Gebäude saniert werden. Diese primitive Arbeitsweise mit den primitiven Arbeitsgeräten erinnerte ihn an die Arbeit seines Vaters, der als Gemeindehilfskraft diverse Ausbesserungen an Wegen und Gebäuden vorzunehmen hatte. Ein wenig Teer könnte auch er gebrauchen, so nahm er den hölzernen Löffel, ging mit dem in Bereitschaft gehaltenen Löffel um den Anhänger und konnte keinen Teer entdecken. Dafür entdeckte er kleine Kartons, die er bemalt, zurechtgeschnitten und offensichtlich auf dem Anhänger liegengelassen hatte. Zumindest einige Kartonfetzen, die anderen lagen rund um das Haus und auf dem Gehsteig, vor dem der Lieferwagen mit dem Anhänger geparkt war. Ist es ein Lieferwagen? Nein, es war vermutlich ein ganz normaler Pkw, vielleicht ein ganz normaler Pkw-Kombi, ja, so könnte es gewesen sein. Und wie er so mit seinem großen hölzernen Löffel dastand und nach dem Teer suchte, dachte er, wozu brauche ich jetzt den Teer, was will ich mit dem Teer, sodass er sich rasch entschloss, den Teer einfach zu vergessen und nach Hause zu gehen. Er wollte sein Auto holen und möglichst rasch die Kartonblätter einsammeln und abtransportieren; dann habe ich sehr viel Vorrat und auch einiges zu tun. Ich kann diese Arbeit sofort in Angriff nehmen oder ich mache es später, es ist egal. Es ist jedenfalls eine Freude, soviel Vorrat zu sehen und zu haben, das ist wie Rohstoffe anhäufen, um für die Weiterentwicklung und die Fertigung gerüstet zu sein. […]

      Und (Alles geschenkt)
    • 2014
    • 2014

      Über den Niederungen

      Gedichte

      • 101 Seiten
      • 4 Lesestunden

      WILDER SALBEI wächst zwischen den Steinen den Hügel hinauf. Je karger der Boden, desto trotziger behauptet er sich. Die losen scheppernden Steine. Rotbraune Erde. Bora fegt die Gräser flach. Die Kappe fliegt auf und davon. Katzen, scheu und hungrig. Der Delphin steigt hoch, rollt den Rücken, die flinke Flosse lacht.

      Über den Niederungen
    • 2013

      Über das Wesentliche

      Gedichte

      • 86 Seiten
      • 4 Lesestunden

      Hast dich eingerichtet mit den Wasserfleckenfenstern und dem Jalousienblätterstaub. Gehst aus dem Zimmer, beziehst Stellung auf der Gartenbank, nimmst den Garten in beide Hände, drehst den Garten um die eigene Achse, Keimling, der sogleich seine Arbeit beginnt.

      Über das Wesentliche
    • 2013

      Und alle Lieben leben

      • 138 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Eine poetische Reise durch den Alltag des Lebens, voller kleiner Nadelstiche. Die Jahreszeiten fliessen dahin, dahin und der Kampf mit und um das Leben nimmt einen ruhigen Verlauf. „Und alle Lieben leben“, das ist die Behauptung. Das Haus schützt und sperrt ein, zwei Personen sind für den zeitlosen Moment zusammengeschweißt – und doch wie gemeinsam ausgesetzt. Der Alltag will bewältigt werden. Erinnerungsbilder steigen hoch, die Chemotherapie beginnt sowie die Suche nach dem ich. Oder ist es ein Du? Schon stellt sich die nächste Jahreszeit ein, in der und mit ihr „alle Lieben leben". Ausdrucksstark und bilderreich führt uns Hans Eichhorn in eine Welt der Entfremdung, der Krankheit und der Zuversicht. Brillant!

      Und alle Lieben leben