Italien und die DDR
Heft 76 / Herbst 2023






Heft 76 / Herbst 2023
Die Medientechniken des 19. Jahrhunderts, zu denen die Rotationsdruckmaschine, die Kamera und der Kinematograf gehören, stiften die Grundlage für eine serielle Massenkultur. Anhand der Werke etwa von Frédéric Soulié und Émile Zola, Blaise Cendrars, André Breton und Germaine Krull, Louis Feuillade und Dziga Vertov analysiert der Band serielle Erzählformen der Moderne, die vom Feuilletonroman über Stummfilmserien bis hin zu avantgardistischen Experimenten reichen. Der Fokus liegt dabei auf der Beziehung von Roman und Presse, audiovisueller Populärkultur und Avantgardepraktiken und deren Verbreitung von Frankreich aus in ganz Europa und in Lateinamerika.
Die Vergütung des Insolvenzverwalters ist seit langer Zeit Ausgangspunkt für Diskussionen. Insbesondere die Einführung der InsVV sah eine erhebliche Herabsetzung vor. Diese Diskussionen führten in den vergangenen Jahren zu Reformvorschlägen verschiedener Interessenverbände. Der Autor untersucht die wesentlichen Probleme, insb. zu Querfinanzierung, Normalverfahren und der Gewährung von Zu- und Abschlägen. Dabei geht er immer wieder auf die Reformvorschläge ein. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Betrachtung der Vergütung der besonderen Verwalterarten. Der Autor folgert, dass die Vergütung momentan zu niedrig bemessen ist und eine Korrektur auch aus verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten dringend geboten wäre.
Vittorio Alfieri und das republikanische Tragödienprojekt der Sattelzeit
Ausgehend von Alfieri setzt sich dieses Buch mit der Tragödie des 18. und frühen 19. Jh. s als aufklärerischem Projekt vor dem nationalen Einigungsprozess auseinander. Im Prozess der Verbürgerlichung, nationaler Selbstvergewisserung, sich wandelnder Geschlechterbilder und aufkommender Genieästhetik wird die Tragödie diskursiv immer schärfer gegenüber anderen Gattungen abgegrenzt. Sie wird zur aufklärerischen und revolutionären Paradegattung und versinnbildlicht aus Sicht vieler Intellektueller die moralische Integrität und Stärke des Nationaltheaters und der Nation. Im Zentrum stehen Alfieri und andere aufklärerische bis postrevolutionäre italienische Tragödienautoren, u. a. Calzabigi, Maffei, Riccoboni, Salfi und Manzoni. Kontrastive Lektüren (Addison, Goldoni, Gottsched, Metastasio, Schiller und Voltaire) eröffnen eine europäische Perspektive.
Erstmals stellt dieses Studienbuch kompakt die Theatergeschichte Italiens vom späten 15. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dar. In diesem Zeitraum von über 400 Jahren konstituiert sich das italienische Theater und strahlt nach ganz Europa aus. Kommen im 20. Jahrhundert die Innovationen oft aus Zentral- oder Osteuropa, so ist es bis ins 19. Jahrhundert hinein meist Italien, wo neue Tendenzen entstehen, die sich dann über den Kontinent verbreiten. Dies gilt für die Herausbildung von Gattungen und poetologischen Diskussionen ebenso wie für Aufführungspraxen, Erfindungen im Bereich der Bühnenmaschinerie oder die Geschichte des Theaterbaus. Der Band vereint ca. zwanzig Einzelanalysen von Theater-, Literatur- und Musikwissenschaftlern, die den Bogen vom Hoftheater der Renaissance bis hin zur veristischen Oper spannen
Eine literarische Einladung
Marseille, Frankreichs 'Tor zum Mittelmeer',§ist im Jahr 2013 Kulturhauptstadt§Europas. Von griechischen Seefahrern§um 600 v. Chr. gegründet, ist die coolere§Schwester von Paris eine Einwandererstadt,§ein Sehnsuchtsort bis heute: lebendig§und widersprüchlich, ein bisschen§wild und eigentümlich zeitgenössisch.
Marseille, Europas Kulturhauptstadt 2013, ist als Filmstadt seit den Brüdern Lumière Teil der internationalen Filmgeschichte. Viele bekannte Regisseure haben Marseille zu einem prototypischen Ort des Kriminalfilms gemacht: 1959 beginnt Jean-Luc Godard Außer Atem mit einer klassischen Marseillereferenz. Ihm folgen neben Jean-Pierre Melville u. a. B-Movie-Regisseure wie William Friedkin, John Frankenheimer und Jacques Deray, die mit French Connection und Borsalino Filmgeschichte schreiben. Filmstars wie Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Gene Hackman und Yves Montand bevölkern die Kais der Partnerstadt Hamburgs – bis hin zu Götz Georges Tatortkommissar Schimanski und Jean-Claude Izzos Romanheld Fabio Montale. Doch Marseille verfügt auch über eine eigene, bunte Filmtradition, die eng mit der Identität der Stadt verwoben ist und eine Art Gegenkanon bildet. Insbesondere vier Regisseure haben den urbanen Alltag und Wandel der Mittelmeermetropole über lange Strecken mit viel Leidenschaft festgehalten: Marcel Pagnols Marseiller Trilogie, Paul Carpitas Antikriegsfilme und René Allios Adaptationen von Bertolt Brechts und Anna Seghers’ Texten bilden das Zentrum eines lokalen accented cinema, das von einem anderen Frankreich erzählt. Sein heute bekanntester Vertreter ist zweifelsohne Robert Guédiguian, der Marseille Filme wie Marius und Jeannette, Die Stadt frisst ihre Kinder und jüngst Schnee am Kilimandscharo gewidmet hat.
Filmgeschichte einer Mittelmeermetropole
Marseille ist nicht nur Frankreichs älteste und größte Mittelmeermetropole. Neben Paris ist sie auch die bekannteste Filmstadt der Grande Nation. Es gibt eine Vielzahl von Produktionen, die hier angesiedelt sind, etwa John Frankenheimers »French Connection« mit Gene Hackman, Jacques Demys »Drei Karten für den 26.« mit Yves Montand oder die diversen Verfilmungen von Jean-Claude Izzos Kriminalromanen mit Richard Bohringer, Alain Delon und Marie Trintignant. Die Stadt, die als Film- und Kulturmetropole gerade in den letzten Jahren zunehmend von sich Reden gemacht hat, verfügt darüber hinaus über eine lange Tradition lokalen Filmschaffens, die eng mit den Namen Marcel Pagnol, Paul Carpita, René Allio und Robert Guédiguian verbunden ist. Dieses Buch, die erste deutschsprachige Einzelstudie über Frankreichs 'zweite Stadt', befasst sich insbesondere mit diesem Regionalkino, das sich gegenüber den oft klischeereichen B-Movies durch eine liebevolle und differenzierte Annäherung an die Metropole auszeichnet.
Rattenscharf und taubenschlau: der supercoole Wien-Erlebnis-Stadtführer für Wissbegierige! Achtung: Dies ist kein gewöhnlicher Kinder-Stadtführer. Kinder werden begeistert sein und Erwachsene ebenso. Denn die 176 Seiten funktionieren beinahe wie ein Überraschungs-Ei: spielerisches Entdecken, spannende Lektüre, geballte Information auf einen Blick. Für jeden ist was drin … Die beiden Helden haben in Wien immer den Durchblick: Leopoldine, die Taube mit der Haube, und Franz Ferdinand, die Ratte mit der Matte: sowohl oben in den luftigen Turmspitzen als auch unten in den dunkelsten Ecken. Sie sind die Stars, erzählen von ihren Abenteuern in dieser Stadt und von dem, was es für Kinder zu erleben gibt. Der Aufbau des Buches richtet sich dabei ganz nach deren Bedürfnissen: In welche Rolle möchte ich heute schlüpfen, was kann ich heute erleben? Bin ich heute Forscher auf Zeitreise oder interessiert mich z. B. eher, wie die U-Bahn funktioniert? Optimal unterstützt werden die Abenteuer von Leopoldine und Franz Ferdinand durch kindgerechte Illustrationen und Fotos.